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Emma Ihrer kämpfte für Frauenrechte – mit dem Gehirn von Walen

Das Google Doodle für Emma Ihrer Das Google Doodle für Emma Ihrer
Das Google Doodle für Emma Ihrer
Quelle: Google/Isabel Seliger
Frauenrechte waren um die vorletzte Jahrhundertwende nicht nur das Thema von Rosa Luxemburg oder Clara Zetkin: Die Hutmacherin Emma Ihrer kämpfte ebenso vehement dafür. Ein Google Doodle widmet ihr nun etwas Aufmerksamkeit.

Sozialismus und Frauenrechte – das waren Ende des 19. Jahrhunderts die Themen von Rosa Luxemburg oder Clara Zetkin. Eine andere Frau ist in Vergessenheit geraten, doch Google ehrt sie nun mit einem Doodle, und so bekommt Emma Ihrer zu ihrem 161. Geburtstag noch einmal ein wenig Aufmerksamkeit. Die Politikerin setzte sich vor allem für die Rechte von Arbeiterinnen ein.

Geboren im schlesischen Glatz, erlernte Emma Ihrer den Beruf einer Putzmacherin – Hüte waren also ihr Metier. Sie heiratete einen Apotheker und zog mit ihm nach Berlin, später nach Velten nördlich der Hauptstadt und danach endgültig nach Berlin-Pankow.

Sie arbeitete weiter in ihrem Beruf und gründete einen „Frauen-Hilfsverein für Handarbeiterinnen“. Später kamen Engagements im „Verein zur Wahrung der Interessen der Arbeiterinnen“ und in der proletarischen Frauenbewegung hinzu. Bis 1907 gab sie die Zeitschrift „Die Gleichheit. Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen“ heraus. In Artikeln nahm sie sich auch einiger gesellschaftlicher Irrtümer an – zum Beispiel der Annahme, dass die Größe eines Gehirns mit der Intelligenz zusammenhängt und so bewiesen sei, dass Frauen unterlegen seien. Ihrer konterte das laut Google-Doodle-Erklärung mit dem Hinweis, dass dann ja Wale an die Universität geschickt werden könnten.

Vor allem aber der Frauen-Hilfsverein war für die Mächtigen in dieser Zeit ein Problem. Er wurde als „politisch gefährlich“ eingestuft und verboten. Die Aktiven wurden mit Gefängnisstrafen belegt – mit der Begründung, dass der „Verein nicht bloß Frauenspersonen als Mitglieder aufgenommen hatte, sondern er nur aus Frauenspersonen bestand". Das preußische Vereinsgesetz aber sagte damals ganz klar: „Frauenspersonen“ ist jede politische Betätigung verboten. Schon das bloße Besuchen einer öffentlichen Veranstaltung konnte Frauen untersagt werden.

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Auch der „Verein zur Wahrung der Interessen der Arbeiterinnen“ wurde verboten – wegen "Aufreizung zum Klassenhass". Emma Ihrer und ihre Mitstreiterinnen landeten im Gefängnis. Google erinnert an Emma Ihrer mit einem Doodle. Die Berliner Illustratorin Isabel Seliger zeichnete dafür Fabrikarbeiterinnen, die ihr lauschen. Und Google wünscht am Ende der ansonsten englischsprachigen Doodle-Erklärung: „Alles Gute zum Geburtstag und danke, Emma Ihrer!“

Heute sind vier Straßen in Deutschland nach ihr benannt – in München, Bad Oldesloe sowie in ihren Wohnorten Velten und Berlin. Doch in ganz Deutschland ist eine ganz andere Auswirkung ihrer Arbeit zu spüren: 1889 nahm Emma Ihrer am Gründungskongress der II. Internationale in Paris teil – und der beschloss eine weltumspannende Aktion, deren Ergebnis noch heute der Feiertag am 1. Mai ist.

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