Trump-Herausforderers Kennedy beeinträchtigt durch Gehirn-Wurm?
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Seltsames Geständnis vom Trump-Herausforderer: Ein Wurm hat Kennedys Gehirn „gefressen“?

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Kennedys medizinische Vergangenheit rückt bei der US-Wahl in den Fokus. Ein Wurm im Gehirn wirft Fragen über seine Eignung als Präsident auf.

Washington, D.C. – Bei der diesjährigen US-Wahl ist ein Thema besonders präsent: die Gesundheit der Kandidaten. Nachdem die Fitness des Demokraten Joe Biden und des Republikaners Donald Trump bereits hinterfragt wurde, ist nun der nächste Kandidat an der Reihe. Dem unabhängigen Präsidentschaftsbewerber Robert F. Kennedy Jr. sollen demnach laut eigenen Aussagen Würmer ein Teil des Gehirns weggefressen haben.

Grundlage ist eine Meldung von 2012, die die New York Times in einem neuen Artikel aufarbeitete. Demnach soll der Wahlherausforderer Kennedy Jr. ab 2010 einen schweren Gedächtnisverlust erlitten haben. „Die Ursache war ein Wurm, der in mein Gehirn eingedrungen ist, einen Teil davon gefressen hat und dann gestorben ist“, erklärte Kennedy damals. Laut der New York Times soll der mittlerweile 70-Jährige wegen des Parasiten und auch wegen Vorhofflattern, einer Abnormalität im Herzschlag, und einer Quecksilbervergiftung durch seinen Fischkonsum in den nachfolgenden Jahren gesundheitlich gelitten haben.

Der unabhängige Präsidentschaftsbewerber Robert F. Kennedy Jr. spricht während einer Wahlkampfveranstaltung.
Robert Kennedy Jr. will in der US-Wahl 2024 eine Präsidentschaftskandidatur stellen. © picture alliance/dpa/AP | Jose Juarez

Kennedys Problem „gelöst“ – Gesundheitscheck für Präsidenten Tradition in den USA

„Das Problem wurde vor mehr als zehn Jahren gelöst, und er erfreut sich einer robusten körperlichen und geistigen Gesundheit“, antworte die Kampagnen-Pressesekretärin für Kennedy Jr., Stefanie Spear, der Washington Post. Der Neffe von John F. Kennedy gab laut New York Times an, dass er die Quecksilbervergiftung mit Chelat-Therapie, bei der die Metalle aus dem Körper ausgeleitet werden, behandelt habe. Seinen Aussagen nach brauchte der Parasit keine Behandlung. Laut Spear habe Kennedy den Parasiten „in Afrika, Südamerika und Asien im Rahmen seiner Arbeit als Umweltschützer“ bekommen.

„Mr. Kennedys Gesundheit infrage zu stellen, ist angesichts seiner Konkurrenz ein witziger Vorgang“, erklärte Spear. Bei den Kandidaten Trump und Biden war die Gesundheit schon länger Thema. Biden legte eine ärztliche Zusammenfassung medizinischer Tests vor, die ihn für „diensttauglich“ erklärten und Trump bescheinigte ein Arzt seines Golfclubs die „ausgezeichnete Gesundheit“. Keiner der Präsidentschaftskandidaten hatte trotz der Tradition, ausführlichere Berichte über ihren Gesundheitszustand zu veröffentlichen, bisher Krankenakten vorgelegt.

Kennedys Wurm hat wohl kein Gehirn gegessen – Quecksilbervergiftung Schuld an Gedächtnisproblemen

Statt einer ärztlichen Erklärung, wie die anderen Kandidaten schon vor ihm veröffentlichten, hatte Kennedy seine eigene Weise, mit der Meldung umzugehen. Auf X schrieb der unabhängige Kandidat: „Ich biete an, 5 weitere Gehirnwürmer zu essen und trotzdem Präsident Trump und Präsident Biden in einer Debatte zu schlagen. Ich bin zuversichtlich, was das Ergebnis angeht, sogar mit einem Handicap von sechs Würmern.“

Ärzte hätten laut der New York Times gesagt, dass Parasiten und eine Quecksilbervergiftung permanente Folgen haben könnten, aber auch eine vollständige Genesung möglich sei. Würmer würden sich eher von Nährstoffen aus dem Körper als von Gehirnteilen ernähren, so die Einschätzung. Zudem seien Würmer im Gehirn deutlich kleiner als beispielsweise Würmer im Verdauungstrakt. Die Gedächtnisprobleme seien wohl eher der Quecksilbervergiftung geschuldet, so ein Arzt.

Kennedy Jr. spricht offen über Gesundheit – Könnte das gegen Trump und Biden zum Problem werden?

Schlimmer sind laut Kennedy die Herzprobleme: „Es fühlt sich an, als hätte ich einen Sack Würmer in der Brust. Ich spüre sofort, wenn es vorkommt“, so zitierte ihn die New York Times. Die gesundheitlichen Probleme enthüllte Kennedy 2012 im Rahmen des Scheidungsverfahrens mit seiner zweiten Frau Mary Richardson Kennedy.

Er gab dort an, seine Erwerbsfähigkeit habe sich durch die kognitiven Probleme vermindert. Unter anderem erzählte Kennedy laut der New York Times in der Befragung 2012 von einer spasmischen Dysphonie, die seine Stimme beeinträchtigt, und eine Hepatitis-C-Infektion durch intravenösen Drogenkonsum in seiner Jugend. In den letzten Jahren fiel der langjährige Impfgegner Kennedy zudem durch Verschwörungstheorien auf – ein weiterer Punkt, der Gesundheit zu einem heiklen Thema macht.

Kennedy war in den letzten Jahren eher offen bezüglich seiner gesundheitlichen Probleme. Dass die Probleme jetzt wieder ans Licht kommen, rückt den Kandidaten für die Präsidentschaft in den USA potenziell in schlechtes Licht. Vor allem im Vergleich zu Trump und Biden, denen zwar immer wieder schlechte Gesundheit vorgeworfen wurde, die sich selbst jedoch als gesund darstellen. (lismah)

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