Der "Kopf" des VfL Wolfsburg: Wimmer ist nun Topscorer - kicker
Bundesliga

Der "Kopf" des VfL Wolfsburg: Wimmer ist nun Topscorer

Österreicher mit zwei Toren und vier Assists in neun Spielen

Der "Kopf" von Wolfsburg: Wimmer ist nun Topscorer

Nicht nur gegen Freiburg ein wichtiger Mann beim VfL Wolfsburg: Patrick Wimmer (vorne).

Nicht nur gegen Freiburg ein wichtiger Mann beim VfL Wolfsburg: Patrick Wimmer (vorne). IMAGO/Christian Schroedter

Zweimal streckte es ihn nieder, der 6:0-Kantersieg gegen den SC Freiburg tat Patrick Wimmer sichtlich weh. Nach dem für ihn erfolgreichen wie schmerzhaften Spiel konnte der überragende Österreicher aber schon wieder lachen.

In seiner Freizeit spielt Wimmer gerne Tennis, das Ergebnis zum Re-Start gegen den SC Freiburg gefällt dem Österreicher deswegen umso mehr. "Ein 6:0", lacht er, "nimmt man immer mit." Was für ein Auftakt in das Jahr 2023 für den VfL Wolfsburg - und für Patrick Wimmer. Der 21-Jährige, im vergangenen Sommer für fünf Millionen Euro von Absteiger Arminia Bielefeld gekommen, mausert sich zum Top-Spieler im Kader der Niedersachsen. Tor und Vorlage gegen den Sport-Club, mit nun zwei Treffern und vier Assists in nur neun Einsätzen führt er die Wolfsburger Scorerliste gemeinsam mit Felix Nmecha an.

Wimmer sammelt Scorerpunkte - gleich zweimal wird es schmerzhaft für ihn

"Heute", sagte Wimmer nach dem Spiel, "ist mir einiges gelungen." Nach 59 Sekunden mit der puren Entschlossenheit das 1:0 - der schnellste VfL-Treffer in dieser Saison -, butterweich dann die Vorbereitung zum 2:0 durch Jonas Wind. "Dort wollte ich ihn hinhaben", sagt der in dieser Situation besonders filigrane Flügelspieler. Der freilich auch dort hingeht, wo es wehtut.

Wimmer wird in doppeltem Sinn zum "Kopf" des VfL. Zu Saisonbeginn erlitt er eine schwere Gehirnerschütterung, die ihn fünf Spiele lang pausieren ließ und ihn zeitweise im Training sogar dazu brachte, einen Helm zu tragen. Schließlich hatte er in seiner Karriere zuvor bereits zwei weitere Gehirnerschütterungen erlitten. Und auch gegen Freiburg krachte es bedenklich. In der 19. Minute erwischte ihn die Schulter von Gegenspieler Ritsu Doan, in der 76. Minute kollidierte er frontal mit Mitspieler Mattias Svanberg. Wimmer ging wie ein gecheckter Eishockeyspieler zu Boden, lag benommen auf dem Rasen, musste ausgewechselt werden.

Wimmer will weiterhin "alles riskieren" und betont die "Teamleistung"

"Wenn man so einen Schlag an den Kopf bekommt", sagt der Wolfsburger, "dann ist man immer kurz ein bisschen weg." Unmittelbar nach dem Spiel aber gab Wimmer zunächst Entwarnung. "Ich fühle mich gut, habe ein bisschen Kopfschmerzen, das ist nichts Wildes." Zurückziehen werde er auch in Zukunft nicht. "Ich gehe in jeden Zweikampf, riskiere alles, habe keine Angst im Spiel."

Furchtlos marschiert auch der VfL weiter durch die Liga, fuhr gegen Freiburg den fünften Sieg in Serie ein. 6:0 gegen den Tabellenzweiten, so liest sich ein Statement. "Es war ein deutliches Ausrufezeichen von uns", sagt Wimmer, "wir waren gnadenlos effizient." Doppeltorschütze Jonas Wind ragte heraus, der Österreicher ebenso. Der aber hebt "die Teamleistung" hervor. Gemeinsam verfolgt man beim VfL schließlich ein großes Ziel. Wimmer: "Wir wollen alle nach Europa." Auch wenn’s auf dem Weg dorthin mal schmerzhaft wird.

Thomas Hiete

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