Die USA testen gerade einen riesigen Roboter-Rochen: Wofür ist er gut?

Die USA testen gerade einen riesigen Roboter-Rochen: Wofür ist er gut?

Er soll nach Wunsch von Darpa ähnlich energieeffizient sein wie sein lebendes Pendant und zeigt, was wir uns von der Natur alles abkupfern können.

So sieht ein echter Manta Ray, also Mantarochen aus. An seiner dynamischen Form orientiert sich auch das gleichnamige UUV (Unmanned Underwater Vehicle) der USA, welches jetzt laut Darpa erfolgreich getestet wurde. (Symbolbild, Quelle: Adobe Stock - Subphoto) So sieht ein echter Manta Ray, also Mantarochen aus. An seiner dynamischen Form orientiert sich auch das gleichnamige UUV (Unmanned Underwater Vehicle) der USA, welches jetzt laut Darpa erfolgreich getestet wurde. (Symbolbild, Quelle: Adobe Stock - Subphoto)

Die amerikanische Darpa (Defense Advanced Research Projects Agency) entwickelt seit 2020 gemeinsam mit der Firma Northrop Grumman einen riesigen, autonomen Roboter-Rochen unter dem Projektnamen Manta Ray. Dieser ist für Langzeiteinsätze im Meer konzipiert.

Jetzt wurde das unbemannte Unterwasserfahrzeug (UUV) laut einer Darpa-Pressemitteilung vom 01. Mai 2024 zum ersten Mal erfolgreich getestet.

Sehenswert: Leider gibt es keine offiziellen Daten, wie groß das Gefährt wirklich ist. Damit ihr eine Vorstellung bekommt, wie Manta Ray unter Wasser aussehen wird, schaut euch gerne diese kurze Animation an:

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Warum ist das wichtig: Wie bei vielen Neuheiten ist oft das Militär – in diesem Fall Darpa – die finanzielle, treibende Kraft hinter spannenden Erfindungen. Doch abseits des Militärs könnte das Wissen der Metall-Rochen eines Tages auch für zivile Forschungseinsätze genutzt werden.

Im Detail: Die Darpa verkündete vor wenigen Tagen den erfolgreichen Test ihres Rochens. Aufgrund des Militärgeheimnisses gibt es leider kaum Details zu diesem Gefährt. Allerdings soll es sich laut Darpa um ein modulares UUV handeln:

  • Eine Modulbauweise erleichtert den Transport und kann an verschiedene Missionsanforderungen angepasst werden.
  • Es stellt einen ersten Prototyp und eine Art Machbarkeitsstudie dar (Navigation, Korrosionsschutz, Vermeidung von Unterwasserhindernissen).
  • Jetzt wurden zum ersten Mal Auftrieb, Propeller und Steuerflächen getestet.
  • Das UVV soll laut Business Insider eine große Reichweite und Nutzlast haben.

Ebenfalls lesenswert: Aktuell plant die NASA den Einsatz einer fliegenden Drohne - allerdings nicht auf der Erde, sondern auf dem Saturnmond Titan. Dort soll das fliegende Gefährt in die Fußstapfen der Ingenuity treten, welche drei Jahre auf dem Mars flog.

Ziele des Unterwasser-Roboters laut Darpa:

  • Autonomer Langzeitbetrieb unter Wasser ohne menschliche Logistikunterstützung oder Wartung.
  • Erprobung eines Energiegewinnungssystems durch PacMar Technologies.
  • Entwicklung von Unterwasserantriebssystemen mit geringem Stromverbrauch und hohem Wirkungsgrad

Besitzt das Gefährt eine Art Strömungskraftwerk? Zumindest das Video zeigt, dass der Rochen in eine Art Ruhemodus fahren kann und dann eine separate Drohne in eine Meeresströmung manövriert.

So könnte das Fahrzeug unter Wasser dank Wasserkraft (Meeresströmung) Energie gewinnen und seine Akkus auftanken – aber auch hier gibt es noch keine konkreten Details außer den Hinweis auf PacMar Technologies.

Warum will die USA einen Robo-Rochen entwickeln?

Darpa ist Teil des US-Verteidigungsministeriums und soll die technische Überlegenheit sicherstellen. Der primäre Verwendungszweck des Manta Rays wird sehr wahrscheinlich von militärischer Natur sein.

Aus militärischer Sicht spielen unbemannte Drohnen und Fahrzeuge eine immer wichtigere strategische Rolle. Ein Beispiel: Flugdrohnen wie die amerikanische MQ-9 Reaper erfüllen laut RND den Zweck der Überwachung und der Bekämpfung von Zielen – sie sind also essenziell für moderne Armeen.

Keine neue Idee aber spannend aus Sicht der Bionik

Die Idee hinter dem mechanischen Rochen ist nicht neu. Hier gab es in der Vergangenheit immer wieder zivile Forschungsansätze. So schrieb das Wissensmagazin Spektrum beispielsweise 2016:

Rochen gleiten nicht nur elegant, sondern auch äußerst energieeffizient durchs Wasser. Das macht sie für Bioniker interessant.

Deutsches Forschungsprojekt: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erteilte zwischen 2013 und 2017 ebenfalls einen Forschungsauftrag für einen Roboter-Rochen.

Unter dem Namen BOSS (Bionic Observation and Survey System) sollte ein Gerät in Rochenform entwickelt werden, welches Mess- und Monitoring-Aufgaben ausführt. Allerdings gibt es keine weiteren Infos über den Verbleib des Projekts.

Plattfisch statt Rochen: Diesen Tauchroboter entwickelt Deutschland

Ein aktuelleres Beispiel liefert der Beitrag des BR24. Demzufolge entwickeln Forscher des Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz in Bremen Anfang 2024 am Starnberger See ihren Tauchroboter namens Plattfisch.

Dieser sieht zwar weniger wie ein Rochen aus, soll aber dank kombinierter Sonar- und Bildtechnik und einer künstlichen Intelligenz den Blick durch trübes Wasser ermöglichen:

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Was denkt ihr zum Thema UUV? Für welche Forschungszwecke könnte sich so ein Robo-Rochen abseits des Militärs eignen? Autor Kevin sieht hier Potential beim Kartieren des Meeresbodens oder bei Langzeitstudien bestimmter Meereslebewesen. Könnte dieser Rochen vielleicht eines Tages autonom Tiefseelabore beliefern und versorgen? Schreibt eure Gedanken dazu gerne in die Kommentare.

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