Exodus, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Exodus · Nominativ Plural: Exodusse · wird meist im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Ex-odus · Exo-dus
Wortbildung
mit ›Exodus‹ als Letztglied:
Massenexodus
Bedeutungsübersicht
DWDS-Vollartikel
Bedeutungen
1.
massenhafte Auswanderung oder Flucht von Menschen im Allgemeinen oder von spezifischen Bevölkerungsgruppen
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: drohender, erzwungener, massenhafter, massiver, schleichender Exodus
als Akkusativobjekt: einen Exodus aufhalten, auslösen, stoppen, verhindern
als Aktivsubjekt: der Exodus beginnt, droht, geht weiter, hält an, setzt ein
hat Präpositionalgruppe/-objekt: der Exodus von Flüchtlingen, Führungskräften, Künstlern
als Genitivattribut: der Beginn, Höhepunkt, die Folgen des Exodus
mit Genitivattribut: der Exodus der Ausländer, Flüchtlinge, Intellektuellen, Wissenschaftler, Zivilbevölkerung
in Präpositionalgruppe/-objekt: [etw. ist] Grund, Ursache für einen Exodus; [etw.] führt zu einem Exodus
Beispiele:
Der Exodus von Menschen, die vor Kriegen und wirtschaftlicher Not im Nahen Osten und afrikanischen Ländern fliehen, geht in diesem Jahr unvermindert weiter. [Die Zeit, 03.05.2015]
Trotz eines bedeutenden Exodus unter der Islamischen Republik hat Iran heute mit etwa 30000 Juden noch immer die größte jüdische Gemeinde im Mittleren Osten. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.02.2006]
übertragenDer Exodus deutscher Firmen ins Ausland hält unvermindert an. [Berliner Zeitung, 16.05.1995]
Der Exodus von Kubanern nach Florida hat 1993 den höchsten Stand seit 1980 erreicht. [Berliner Zeitung, 03.01.1994]
In Folge des Staatsstreichs vom April 1978 und dann nach der sowjetischen lntervention vom Dezember 1979 hat die Flucht von mehr als 6 Millionen Afghanen eins der größten Exodusse des zu Ende gegangenen Jahrhunderts repräsentiert. [Frieling, Ralph: Afghanen im Exil. Identität und politische Verantwortung.Institut für Kirche und Gesellschaft: Iserlohn 2000, S. 37] ungewöhnl. Pl.
2.
Religion Auszug des israelischen Volkes aus Ägypten sowie dessen biblische Beschreibung im Alten Testament (2. Buch Moses)
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: der jüdische Exodus
mit Genitivattribut: der Exodus der Israeliten, Juden
Beispiele:
Manche [religiöse Juden] werden eine Woche [während des Laubhüttenfestes] in selbst gebauten Hütten oder in Zelten zubringen – und sich so an den Exodus vor mehr als 3000 Jahren erinnern, als die Israeliten durch die Wüste ins Heilige Land zogen und nur provisorisch ihre Zelte aufschlugen. [Der Tagesspiegel, 14.10.2003]
Wer einmal im Alten Testament gelesen hat, dem dürfte das Buch Exodus – das 2. Buch Mose – nicht entgangen sein. Sein epischer Bericht führt vom schweren Frondienst der Hebräer in Ägypten, vom Aufstieg des Mose zum Befreier seines Volkes und vom Auszug der Hebräer aus dem Land der Knechtschaft bis zum Berg Sinai. [Neue Zürcher Zeitung, 14.02.2015]
Nach dem Buch Exodus ließ Gott die erstgeborenen Kinder der Ägypter töten, um dem Volk Israel den Auszug ins gelobte Land zu ermöglichen. Die Kinder der Israeliten wurden verschont, weil sie die Türpfosten mit dem Blut von Lämmern oder Ziegen bestrichen hatten. [Pessach-Fest. In: Aktuelles Lexikon 1974–2000. München: DIZ 2000 [2000]]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Exodus m. Auszug des israelischen Volkes aus Ägypten sowie dessen biblische Beschreibung im Alten Testament (2. Buch Moses), kirchenlat. Exodus (Vulgata), entsprechend lat. exodus f., griech. éxodos (ἔζοδος) f. ‘Aus-, Weggang, -zug’. Danach übertragen ‘Auswanderung einer Personengruppe, Massenflucht’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Exodus ·
Massenflucht ·
massenhaftes Verlassen ·
panische Flucht
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Auszug aus Ägypten ●
Exodus Eigenname, biblisch
Typische Verbindungen zu ›Exodus‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Exodus‹.
Albaner
Besten
Christ
Gott
Israelit
Kommandant
Kompetenzproblem
Passagier
Serbe
Weiße
anhalten
aufhalten
auslösen
befürchten
befürchtet
beispiellos
beschleunigen
biblisch
bremsen
einsetzen
erzwungen
massenhaft
regelrecht
schwächen
stoppen
unkontrolliert
verkraften
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