Mytoys schließt Online-Shop und alle Filialen - 800 Jobs gestrichen
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Mytoys schließt Online-Shop und alle Filialen - 800 Jobs gestrichen

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Blick auf eine kürzlich eröffnete myToys-Filiale in Kassel am Mittwoch (20.09.2006).
Blick auf die Mytoys-Filiale in Kassel, die im Jahr 2006 eröffnet wurde. Jetzt schließen die Läden des Spielwarenanbieters wieder. © Uwe Zucchi/dpa

Nach etwa 24 Jahren geht die Ära des Spielwarengeschäfts Mytoys zu Ende. Der Betrieb wird eingestellt – sowohl online als auch in den Filialen. 800 Jobs fallen weg.

Hamm - Es gebe keine Alternative, heißt es seitens der Otto Group. Der Betrieb des Spielwarengeschäfts Mytoys wird bis Februar 2024 eingestellt. Das bedeutet: Der Onlineshop Mytoys.de geht offline, die 19 Filialen in Deutschland werden geschlossen. Und: 800 Jobs fallen weg.

Für viele ist es ein Relikt aus der Kindheit: ein Mytoys-Geschäft. Spielzeug ohne Ende – ein Paradies für jedes Kind. 19 Filialen gibt es in Deutschland, davon sechs in Nordrhein-Westfalen, unter anderem in Aachen, Köln, Siegen und Lüdenscheid. Bekannt war Mytoys aber vor allem für seinen Onlineshop. Dieser ging im Jahr 1999 online. Lange gehörte Mytoys.de zu den größten Onlineshops in Deutschland. Erst im Jahr 2006 folgten die ersten Filialen im stationären Handel.

Aus für „Mytoys“: Spielwarengeschäft schließt alle Filialen und Online-Shop

Mytoys ist ein Unternehmen der Hamburger Otto Group. Diese teilte am Montag (6. März) mit, dass man den Geschäftsbetrieb der Spielwarenplattform einstellen und alle Filialen schließen werde. Die Marke Mytoys werde künftig ausschließlich auf der Otto-Plattform angeboten.

Für die betroffenen rund 800 Beschäftigten in der Verwaltung von MyToys in Berlin und den 19 Filialen soll ein Interessenausgleich verhandelt und ein Sozialplan erstellt werden. „Große Teile der Teams werden in den kommenden Monaten zunächst jedoch auch weiterhin für den operativen Betrieb tätig sein“, teilte Otto mit.

„Natürlich ist uns diese Entscheidung äußerst schwergefallen, gerade auch hinsichtlich der engagierten und professionellen Arbeit aller Mitarbeitenden von Mytoys“, erklärte Ottos E-Commerce-Vorstand Sebastian Klauke. Doch angesichts des über Jahre defizitären Geschäftsmodells gebe es keine Alternative.

Mytoys.de wird abgeschaltet, Filialen schließen – „keine Alternative“

Das Unternehmen habe trotz mehrfacher strategischer Neuausrichtung und hoher Investitionen keine solide wirtschaftliche Performance und die erforderliche nachhaltige Rentabilität erreicht, erklärte Otto. Der Erfolg eines unbedingt erforderlichen Turnarounds, verbunden mit weiteren hohen Investments und steigendem Kosten- und Marktdruck, sei vor diesem Hintergrund weder seriös planbar noch realistisch.

Zudem sei das umkämpfte und nur niedrige Margen abwerfende Segment Spielwaren leichter innerhalb des Marktplatzes von Otto profitabel zu bewirtschaften. Von der Schließung nicht betroffen sei das bisher unter dem Dach der Mytoys Group firmierende Konzernunternehmen Limango. (mit dpa-Material)

Aktuell befinden sich viele Geschäfte in finanzieller Schieflage. So hat jüngst die TK Fashion Group aus NRW Insolvenz angemeldet. Auch ein großer deutscher Sportartikel-Händler wackelt: Das für seine Online-Shops bekannte Unternehmen hat Insolvenz angemeldet. Und auch der Modehändler Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf (P&C) hat ein Schutzschirmverfahren beantragt.

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