So kann's gehen: Einst als vierköpfige Band gestartet, stellt Panic! At The Disco heutzutage mehr oder weniger das Soloprojekt von Multitalent Brendon Urie dar. Auf Tour darf er sich zwar auf die Unterstützung fähiger Livemusiker*innen verlassen, doch wirklich feste Bandmitglieder gibt es nicht. Dem Erfolg oder gar der Qualität der Outputs tut das allerdings keinen Abbruch – ganz im Gegenteil. Die Alben „Death of a Bachelor“ (2016) und „Pray for the Wicked“ (2018) überzeugen mindestens ebenso wie das 2005er-Debütalbum „A Fever You Can’t Sweat Out“. Gerade hierzulande konnte sich Urie mit Panic! At The Disco über die Jahre eine stetig größer werdende Fangemeinde aufbauen. „High Hopes“ aus 2018 gehört zu den erfolgreichsten Singles der Bandgeschichte. „I Write Sins Not Tragedies“, „House of Memories“ und „Hey Look Ma, I Made It“ sind weitere All-time-Faves.
Anfänge, Line-up-Wechsel und „High Hopes“
Nachdem Ryan Ross, der singt und sowohl Gitarre als auch Keyboard spielt, und Drummer Spencer Smith 2004 in Las Vegas angefangen haben, gemeinsam Musik zu machen, stößt erst Bassist Brent Wilson und schließlich Brendon Urie hinzu. Anfänglich vor allem im Netz für Furore und Begeisterung sorgend, lässt der erste Plattenvertrag nicht lange auf sich warten. 2005 steht der Langspieler „A Fever You Can’t Sweat Out“ in den Regalen und macht die Newcomer von jetzt auf gleich zur neuen Alternative-Rock-Sensation. Das hält Brent Wilson jedoch nicht davon ab, den Bass 2006 an Jon Walker zu übergeben. Auf ihrem Zweitling „Pretty. Odd.“ vollziehen Panic At The Disco (vom Ausrufezeichen haben sie sich vorübergehend verabschiedet) einen ziemlichen Stilwechsel, der vermutlich der Grund dafür ist, dass das Werk nicht ganz an den durchschlagenden Erfolg des Vorgängers anknüpfen kann. Wenig später werfen dann auch noch Ryan Ross und Jon Walker das Handtuch. Das Ende von Panic! At The Disco? Au contraire!
Auf dem 2011 veröffentlichten „Vices & Virtues“ übernimmt Brendon Urie größtenteils das Songwriting-Ruder, während Spencer Smith ihm als Drummer weiterhin erhalten bleibt. Auch das Ausrufezeichen ist wieder Teil des Bandnamens. Dallon Weekes hilft zunächst lediglich auf Tour am Bass aus, wobei er aber einen derart guten Job macht, dass er zum offiziellen Bandmitglied aufsteigt. Das Ende der Line-up-Veränderungen ist das aber noch nicht: Mit „Too Weird to Live, Too Rare to Die“ erscheint 2013 das letzte Album mit Spencer Smith. Doch auch das kann Urie nicht aufhalten. 2016 befindet er sich mit dem fünften PATD-Album „Death of a Bachelor“ im Alleingang abermals auf Erfolgskurs. In den USA führt er damit die Charts an und heimst Doppel-Platin ein. Und auch „Pray for the Wicked“ mit dem Megahit „High Hopes“ landet in seiner Heimat auf #1 und entert überdies die Top 10 in mehreren europäischen Ländern.
PATD 2022: “Viva Las Vengeance“!
Fast Forward in das Jahr 2022: Im Mai postet Brendon Urie fleißig Teaser auf seinen Social-Media-Kanälen und sichert sich damit die Aufmerksamkeit zahlreicher PATD-Fans auf der ganzen Welt. „Set Your Alarm to 6:01“ ist da etwa zu lesen oder „Shut Up And Go To Bed“. Letztere Aufforderung fungiert überdies als Adresse einer eigens aufgesetzten Website. Irgendwann ist die Katze dann aus dem Sack und klar: Panic! At The Disco melden sich nach mehrjähriger Durststrecke mit einer neuen Single namens „Viva Las Vengeance“ zurück. Davon, dass das nicht die einzige gute Neuigkeit bleibt, darf man schon damals getrost ausgehen. Treue Anhänger freuen sich demnach ab dem Zeitpunkt dieser Ankündigung auf das nächste Album und die nächste Panic!-At-The-Disco-Tour. Und auf das übernächste Album und die Tour dazu – und auf viele, viele weitere Alben, Hits und Live-Shows.