GesundheitsministerinIst Maggie De Block zu fett für ihr Amt?
BRÜSSEL - Eine dicke Frau spaltet Belgien. Die beliebte Politikerin Maggie De Block ist neue Gesundheitsministerin - und sie ist dick. Ein Journalist kritisiert das.
Das Gewicht der neuen belgischen Gesundheitsministerin Maggie De Block sorgt für Diskussionen. Im Zentrum der Debatte steht ein Tweet des Journalisten Tom van de Weghe vom flämischen Sender VRT. Der hinterfragt am Samstag öffentlich über Twitter die Kompetenz De Blocks:
«Belgien bekommt eine fettleibige Gesundheitsministerin. Kritik wird als Nonsens abgetan– aber wo ist hier die Glaubwürdigkeit?»
Die Ministerin selbst ist empört. «Ich denke, diese Anmerkungen sind Unsinn. Im Parlament urteilen meine Kollegen nie wegen meiner Physis über mich. Aber sie beglückwünschen mich zu meinem Fachwissen», sagte sie am Sonntag der Zeitung Het Nieuwsblad. De Block ist die beliebteste Ministerin in Belgien. Zuvor war sie Staatssekretärin für Asyl und Immigration. Und sie ist Ärztin.
Schwerwiegende Argumente
Die Kontroverse hat die Reaktionen von vielen Bürgern hervorgerufen – und auch anderen Politikern. Wie zum Beispiel bei der Fraktionsvorsitzenden der Christdemokratin, Catherine Fonck.
«Laut einer Umfrage leben Frauen mit ein bisschen Übergewicht länger als Männer, die es bemerken.»
Schon vor all den empörten Reaktionen, versuchte der VRT-Reporter seine Anmerkungen zu differenzieren. Auch auf Twitter erklärte er, dass er die Aufregung bedaure. Er würde das Aussehen der Ministerin nicht beurteilen, aber darauf achten, wie die Welt Belgiensieht. «Wie ich von amerikanischen Kollegen höre, wird jemand wie der republikanische Gouverneur Chris Christie nie Präsident werden, wenn er sein Gewicht nicht ändert», schreibt er. «Deshalb halte ich das Thema für journalistisch relevant.»
(L'essentiel)