Gebraucht kaufen
33,44 €
GRATIS Lieferung Donnerstag, 30. Mai
Oder schnellste Lieferung Morgen, 28. Mai. Bestellung innerhalb 1 Std. 17 Min.
Gebraucht: Gut | Details
Zustand: Gebraucht: Gut
Kommentar: Gebrauchsspur möglich. Versand durch Amazon Prime, Zustellzeit i.d.R. 1-2 Werktage, inkl. Rechnung mit ausgewiesener MwSt.
Bild des Kindle App-Logos

Lade die kostenlose Kindle-App herunter und lese deine Kindle-Bücher sofort auf deinem Smartphone, Tablet oder Computer – kein Kindle-Gerät erforderlich.

Mit Kindle für Web kannst du sofort in deinem Browser lesen.

Scanne den folgenden Code mit deiner Mobiltelefonkamera und lade die Kindle-App herunter.

QR-Code zum Herunterladen der Kindle App

Die große Entwertung: Warum Spekulation und Staatsverschuldung nicht die Ursache der Krise sind Taschenbuch – 20. März 2012

4,3 4,3 von 5 Sternen 11 Sternebewertungen

Aktuelle Angebote Spare 5 % an der Kasse 1 Werbeaktion
  • Spare 5 % an der Kasse Weitere Artikel
Im globalen Finanzmarktcrash entladen sich die Widersprüche der kapitalistischen Gesellschaft. Der akute Krisenschub nimmt zwar von den Finanzmärkten seinen Ausgang, die Ursachen liegen aber tiefer.

Was Marx anhand der Krisen des 19. Jahrhunderts nachgewiesen hat, gilt erst recht für das Weltwirtschaftsbeben unserer Tage. Nichts ist analytisch so naiv und ideologisch so gemeingefährlich wie die Dolchstoßlegende, eine gesunde Realwirtschaft sei der grenzenlosen Habgier einer Handvoll Banker und Spekulanten zum Opfer gefallen. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Das historisch beispiellose Abheben des Finanzüberbaus in den letzten 35 Jahren war selber schon das Ergebnis und zugleich die provisorische Überwindung einer fundamentalen Krise der kapitalistischen Gesellschaft. Eine Produktionsweise, die auf der Vernutzung lebendiger Arbeitskraft beruht, muss angesichts des ungeheuren Produktivkraftschubs der mikroelektronischen Revolution an ihre strukturellen Grenzen stoßen.

Ernst Lohoff und Norbert Trenkle zeichnen die Geschichte und das Ende des finanzkapitalistischen Krisenaufschubs nach und zeigen, warum die Weltgesellschaft für die armselige kapitalistische Produktionsweise längst zu reich ist und warum sie auseinanderbrechen und in Elend, Gewalt und Irrationalismus versinken muss, wenn sie dies nicht überwindet.
Mehr lesen Weniger lesen

Produktinformation

  • Herausgeber ‏ : ‎ Unrast Verlag; 1., Edition (20. März 2012)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Taschenbuch ‏ : ‎ 304 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3897714957
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3897714953
  • Abmessungen ‏ : ‎ 14.2 x 2.2 x 21.1 cm
  • Kundenrezensionen:
    4,3 4,3 von 5 Sternen 11 Sternebewertungen

Kundenrezensionen

4,3 von 5 Sternen
4,3 von 5
11 weltweite Bewertungen

Spitzenbewertungen aus Deutschland

Rezension aus Deutschland vom 7. Oktober 2012
Selbst "Kind" der Krise begann ich vor zwei Jahren VWL zu studieren, um die - so meine Hoffnung - schweren sozialen Verwerfungen und Eruptionen zu verstehen. Ich gehöre also der Zunft an, auf deren Theoriegebilde die Autoren desöfteren eindreschen. In zwei Jahren sehr intensivem Studiums wurden die Ursachen der Krisen nicht oder nur verkürzt (in Modellen als "externe" Schocks bezeichnet) dargestellt. Da ist es erfrischend sich einer anderen Sicht auf die Dinge zu öffnen.

"Die große Entwertung" ist dreigeteilt. Im ersten Teil behandelt einer der Autoren die Auswirkungen der zweiten und dritten industriellen Revolution auf "Mehrwertproduktion" und "eingesaugte Arbeit". Hier wird schnell deutlich, dass sich das Buch zwar auch ohne Kenntnisse der Marx'schen Kritik lesen lässt, die theoretischen Hintergründe aber den eigentlich interessanten Kern ausmachen. Es ist hilfreich, sich vorher über die Eckpfeiler "des Kapitals" zu informieren. Immer wieder werden Thesen und Erklärungs- und Lösungsansätze klassischer Ökonomen akribisch auf ihre Logik hin überprüft und schnell ad absurdum geführt. Klasse auch der Ausflug in die Statistik und dem "hedonischen Preisindex", der mich schon im Studium schwer irritierte und es tatsächlich ermöglicht, Wirtschaftsdaten - auf die sich alle Akteure verlassen - systematisch zu fälschen. Theoretisch eher schwer verdauliche Teile werden immer wieder mit Phänomenen garniert, die an der "ökonomischen Oberfläche" sichtbar werden. Im Allgemeinen wirkt der Autor des ersten Teiles um eine verständliche und anschauliche Erklärung sehr bemüht. Eine Fähigkeit, die dem Autor von Teil II/III leider abgeht.

Teil I verlangte mir bereits einiges an Hirnschmalz ab. Es viel mir schon bei der Lektüre des "Kapitals" schwer, gewisse Dinge zu begreifen, die einfach im diametralen Widerspruch zu "Erkenntnissen" der klassischen VWL stehen. Teil II und Teil III widmen sich dem fiktiven Kapital und der Bedeutung in der globalen Mehrwertproduktion. Für mich völlig neu und sehr abstrakt. Auch wenn man hier nicht so wie in Teil I an die Hand genommen wird, bleiben Erklärungen plausibel und logisch. An vielen Stellen fällt es einem wie Schuppen von den Augen - besonders als Ökonom - wie irrsinnig die Schaffung fiktiven Kapitals oder - in der alltäglichen Diskussion bekannter - von zigfach gehebelten Derivaten ist. Auch hier wird wieder über die Zeitachse hinweg sehr schön erklärt, warum die Schaffung fiktiven Kapitals eine Weile lang die Krise aufschob und dazu nun nicht mehr in der Lage ist.

"Die große Entwertung" ist mehr als empfehlenswert. Sie öffnet Augen auf eine möglichst verständliche Art und Weise, räumt mit Mythen der Ökonomie auf. Allerdings muss sich der Leser einlassen und bereit sein nachzudenken. Das mag merkwürdig klingen, forderte mir aber stellenweise alles ab. Innerlich sträubte sich bei mir auch alles, als die Autoren die unaufhaltsame Zusammenbruchsdynamik skizzierten. Es ist eben keine leicht verdauliche sondern eher depressiv-machende Kost, belohnt den Leser aber mit sehr tiefen und gesellschaftskritischen Einsichten. Sehr traurig ist nur, dass die meisten Menschen und eine gesamte wissenschaftliche Disziplin in diesen Denkmustern verfangen sind und alternative Erklärungsansätze garnicht zulassen. Wer heutzutage den Fernseher anschaltet hat die Auswahl zwischen "Linken" die auf das Raubtierkapital oder Liberale die auf "Sozialschmarotzer" einschlagen. Ich hoffe, die Autoren setzen ihre Arbeit weiter fort. Für mich jedenfalls war es Stein des Anstoßes mich - neben dem Studium - wieder mit Marx zu beschäftigen.
12 Personen fanden diese Informationen hilfreich
Melden
Rezension aus Deutschland vom 18. August 2012
Eigentlich ist es ganz einfach und eigentlich weiß es auch jeder: der postfordistische Akkumulationszyklus mit den für ihn typischen informationstechnischen Prozessinnovationen in der Produktion bewirkt, dass mehr Arbeitsplätze wegrationalisiert werden, als neue Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen. Das erzeugt eine wachsende globale strukturelle Arbeitslosigkeit, die dazu führt, dass immer mehr Menschen aus der Ökonomie herausfallen, deren Bedürfnisse durch fehlende Kaufkraft entwertet werden und die somit nicht nur wirtschaftlich ‚überflüssig‘ werden. Auf der anderen Seite wächst die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft an und immer mehr Waren können immer billiger produziert werden. Dieser widersprüchlichen Entwicklung wurde seit den Reaganomics mit einem monetaristischen Trick begegnet: Hochzinspolitik und stark anwachsende Staatsverschuldung erzeugten eine stetig wachsende große Menge fiktiven Kapitals, mit dessen Hilfe die strukturelle Nachfragelücke eine Zeit lang überbrückt werden konnte – dies aber ohne das ursächlichen Problem lösen zu können: die Wirtschaftspolitik, die auf die Systemkrise der 70er Jahre folgte, löste nicht die fundamentalen Verwertungsprobleme, die sie verursacht hatten, sondern sie überdeckte sie nur mit sehr, sehr viel und immer mehr und mehr fiktivem Kapital – das beim Platzen von Finanzblasen aber entwertet wird, sofern es keine neue, glaubwürdige Anlagemöglichkeit mehr finden kann, die sich wegen der großen Menge fiktiven Kapitals auch schnell zu einer dann noch größeren Blase aufbläht, die dann auch irgendwann unglaubhaft wird und platzt … Trenkle und Lohoff sind der Überzeugung, dass die riesigen Mengen fiktiven Kapitals, die seit der Finanzkrise 2008 von den Staaten geschöpft oder erfunden wurden, das eigentliche weltwirtschaftliche Problem nicht lösen – ja nicht einmal den Kollaps noch lange hinauszögern können: Das fiktive Kapital wird noch mehr ausgeweitet, statt ihm reale Werte gegenüberzustellen. Je mehr fiktives Kapital aber entsteht ohne gedeckt zu sein, desto unglaubwürdiger wird es, desto prekärer wartet es auf das Platzen der letzten Blase.
Also was? Die beiden Autoren haben keine Lösung anzubieten, und sie sehen das auch nicht als ihre Aufgabe an, aber sie erkennen in der Entwicklung nicht eine ganz normale zyklische Krise unter anderen, sondern den anstehenden Untergang des Kapitalismus, dessen systeminterne Lösungsmöglichkeiten erschöpft sind: Wenn die riesigen Berge fiktiven Kapitals entwertet werden, dann hört der Kapitalismus zwar nicht einfach auf, aber er könnte nur noch als ein System weiterexistieren, das nicht zu wachsendem Wohlstand und technischem und sozialem Fortschritt führt, sondern im Namen weniger Reicher die ganze Welt in einen Prozess wachsender Verelendung geleiten würde: und das vor der Folie eines technisch immens entwickelten Produktionsapparates, der, rational eingesetzt, fast alle Bedürfnisse der Menschheit erfüllen könnte.
11 Personen fanden diese Informationen hilfreich
Melden