Studenten setzen künstlerische Begegnungen in sieben Kirchen um
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Kunstprojekt

Studenten setzen künstlerische Begegnungen in sieben Kirchen um

Rittermannshagen / Lesedauer: 2 min

Wie Kunststudenten Begegnung mit Kirche verstehen, das können Besucher zu Pfingsten in Rittermannshagen und Umgebung erleben. Dann stellen sie ihr Kunstprojekt vor.
Veröffentlicht:17.05.2024, 12:45

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In dieser Woche haben 14 Studenten der Kunsthochschule Halle (Saale) in Kirchen des Pfarrsprengels Gielow/Rittermannshagen ein Kunst-Projekt realisiert. Die Ergebnisse in den Kirchen Rittermannshagen, Lansen, Zettemin, Schwinkendorf, Duckow, Alt Schönau und Groß Gievitz werden im Rahmen von Kunst:Offen am Sonnabend, 18. Mai, präsentiert.

Klang und Licht statt Malerei

Martin Nielebock kommt eigentlich von der Malerei, baute in der Kirche Rittermannshagen aber mit Constantin Carstens eine Licht- und Toninstallation auf, „um die Raumwahrnehmung vor allem im Chorraum nochmal anders zu denken und zu erweitern“, sagte er. Er kümmerte sich ums Licht, Carstens um den Klang, der vor dem Studium Tontechniker und Klangkünstler war.  Er bezog den Orgelklang in die Installation ein. Berit Bührmann, die ihren Master in Kunstwissenschaften macht, sei die Theorie hinter dem Projekt „Begegnung“ – Begegnung mit der Zeit – Begegnung mit dem Ort – Begegnung mit den Menschen. 

Lauf der Sonne verändert Atmosphäre im Kirchenraum

„Ich habe mich mit der Veränderung der Wahrnehmung beschäftigt“, erklärte sie. „Dabei kam mir die Idee, mit Sound und Licht die Wahrnehmung in einem Raum zu verändern“. Die Drei nahmen auch fasziniert wahr, wie der Lauf der Sonne die Atmosphäre im Kirchenraum veränderte. Andere Studenten versuchten, die Kirchenräume in unterschiedlichsten Methoden zu gestalten. Mirjam Zeise beschäftigte sich mit Worten. „Was steht meistens am Altar, was steht meistens an der Kanzel, und was hat das mit dem Ort zu tun", erklärte sie.

Erstaunlicher Fund im Glasfenster

Auf die Idee sei sie durch Worte auf einem Glasfenster in der Kirche Schwinkendorf gekommen. Dort steht ein Vers aus dem „Hohen Lied der Liebe“ aus dem Alten Testament. „Eigentlich erstaunlich“, sagte sie. „Denn die Fenster stammen aus dem 19. Jahrhundert und da waren die Moralvorstellungen eher streng." Warum stehe ein Spruch aus einer Liebesgeschichte in einem Kirchenfenster, fragte sie sich und hat dies in einem Hörspiel oder einer Textkollage umgesetzt.

Joshua Raasch, Student der Malerei/Glas, hat in der Kirche Alt Schönau mit Seilen die Dachkonstruktion nachgebildet und umgekehrt in das Kirchenschiff gehängt. Den Altarraum in der Kirche Schwinkendorf versuchte die Buchkunst-Studentin Runa Vieira Sandig mit handgeschöpften Papier freundlicher und aussagekräftiger zu gestalten. Alle Umsetzungen der Studenten können Besucher zu „Kunst:Offen“ in den sieben Kirchen erleben und mit den Künstlern sprechen.