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Deutschland: FDP-Ehrenvorsitzender Otto Graf Lambsdorff ist tot
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Wenige Tage vor seinem 83. Geburtstag ist der FDP-Ehrenvorsitzende Otto Graf Lambsdorff gestorben. Seit 1951 war Lambsdorff Mitglied der FDP und hat Deutschlands Wirtschaftspolitik geprägt. Bundeskanzlerin Merkel würdigte den FDP-Politiker nach seinem Tod nun als „menschlich wie politisch gleichermaßen herausragenden Liberalen“.

Der FDP-Ehrenvorsitzende und frühere Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff ist tot. Er starb wenige Tage vor seinem 83. Geburtstag am Samstag in einem Bonner Krankenhaus im Kreise der Familie, wie Sohn Nikolaus am Sonntag der AP bestätigte. Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte ihn in einer ersten Reaktion als „menschlich wie politisch gleichermaßen herausragenden Liberalen“.

Die genaue Todesursache war zunächst noch unklar. In einer Nachricht seines Büros hieß es, er sei „von seinen vielfältigen Leiden erlöst“ worden. Nikolaus Graf Lambsdorff erklärte lediglich, sein Vater sei plötzlich und unerwartet gestorben. Termine für Trauerfeier und Beisetzung stünden noch nicht fest.

Der am 20. Dezember 1926 in Aachen geborene Lambsdorff war seit 1951 Mitglied der FDP. 1972 zog der promovierte Jurist in den Bundestag und den FDP-Parteivorstand ein, 1977 wurde er zum Bundeswirtschaftsminister ernannt.

Lambsdorff war ein kämpferischer Verfechter der Marktwirtschaft. Ein von ihm verfasstes Papier trug maßgeblich zum Ende der sozial-liberalen Koalition unter Helmut Schmidt 1982 bei. Er blieb auch unter Kanzler Helmut Kohl Wirtschaftsminister, bis er 1984 wegen der Anklage im Zusammenhang mit der Flick-Parteispendenaffäre zurücktrat. Von 1988 bis 1993 war er FDP-Vorsitzender.

1999 ernannte ihn Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Bundesbeauftragten bei der Regelung für die Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter unter dem nationalsozialistischen Regime. 2001 führte er die schwierigen Verhandlungen mit der US-Regierung, der deutschen Wirtschaft und Anwälten der NS-Zwangsarbeiter zu einem erfolgreichen Ende.

Merkel: Wirtschaftspolitik Deutschlands geprägt

Merkel erklärte, Lambsdorff habe „die Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland lange Jahre hindurch ordnungspolitisch geprägt“. Er sei eine der „großen Persönlichkeiten unserer sozialen Marktwirtschaft“. Jenseits der Tagespolitik habe Lambsdorff „in so sensiblen Fragen wie der deutschen Entschädigung der Zwangsarbeiter des Zweiten Weltkrieges bleibende Maßstäbe gesetzt.

gxs/AP
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