Nach 4 Tagen Koma: Lord Ulli starb in den Armen seiner Frau

POTSDAM - "Lord" Ulli (58) hat es nicht geschafft. Sein krankes Herz war zu schwach. Gestern morgen hörte es im Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann auf zu schlagen. Seine Frau Renate war bis zu seinem letzten Atemzug bei ihm. Der "Lord" starb in ihren Armen. >Er wollte auf der Bühne sterben. Aber später erst, viel später. Und nicht so einen quälenden Tod. Das Drama begann am Sonnabend beim Jubiläumskonzert zum 40-jährigen Bestehen der "Lords" im Potsdamer Café "Alex". "Ich bin noch lange kein Beat-Opa", hatte Ulli ins Mikro gerufen. Und rockte los mit seinen "Lords". 20 Minuten später vor den Augen der tausend Zuhörer mitten im Song "And at Night" der Zusammenbruch. Das Herz! Infarkt! Herzmassage. Notarzt. Hinter der Bühne fällt er ins Koma. Schädelbruch beim Sturz. Blutgerinnsel. Es war so hoffnungslos. Ein Rest Leben an Maschinen. Seine Frau wacht bei ihm, Stunde um Stunde. "Es geht ihm schlecht, sehr schlecht", sagt sie. Seine "Lords"-Partner Leo, Charly, Bernd ' Jupp hoffen mit ihr auf ein Wunder. In der Nacht zu gestern erlosch das letzte Fünkchen Hoffnung. Und dann das traurige Ende. "Poor Boy" Ulli. "Armer Junge" war der Titel eines seiner Songs . Die "Lords" waren in den 60ern die deutsche Antwort auf die Beatles - elfmal waren sie in der Hitparade. Nach fünfjähriger Trennung trommelte Chef Ulli 1976 seine Band wieder zusammen. Und sie schwammen ganz oben auf der Oldie-Welle. Für die nächsten Monate standen 60 Auftritte auf dem Programm. Gestern aber gab es nur Tränen und die Frage, ob wir die "Lords" ohne ihren Chef je wieder hören.