Oberhirte von Tyler war als Kritiker des Pontifex bekannt

Papst Franziskus setzt Bischof Joseph Strickland ab

Veröffentlicht am 11.11.2023 um 12:16 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Er gilt als einer der lautesten Kritiker von Papst Franziskus: Joseph Strickland. Doch jetzt hat der Pontifex ihn seines Amtes enthoben. Gründe wurden nicht bekannt. Allerdings ist schon klar, wer die Amtsgeschäfte in der Diözese weiterführt.

  • Teilen:

Papst Franziskus hat den Bischof von Tyler im US-Bundesstaat Texas, Joseph Strickland, abgesetzt. "Der Heilige Vater hat Bischof Joseph E. Strickland von der pastoralen Leitung der Diözese Tyler (U.S.A.) enthoben und Bischof Joe Vásquez aus Austin zum Apostolischen Administrator der vakanten Diözese ernannt", teilte das vatikanische Presseamt am Samstag mit. Gründe wurden nicht genannt.

Nach Angaben des Erzbischofs von Galveston-Houston, Kardinal Daniel DiNardo, hatte die für Bischofsernennungen zuständige Vatikan-Behörde, das Dikasterium für die Bischöfe, Strickland bereits am Donnerstag zum Rücktritt aufgefordert. Zuvor hatten die beiden Visitatoren (der Bishof von Camden, Dennis Sullivan, und der ehemalige Bischof von Tucson, Gerald Kicanas) dem Papst berichtet, der Amtsverbleib des texanischen Bischofs sei "nicht mehr möglich". Strickland habe die Rücktrittsforderung jedoch abgelehnt, heißt es in DiNardos Erklärung, woraufhin der Papst ihn nun entlassen habe. Das Erzbistum Galveston-Houston ist als sogenannte Metropolie dem Bistum Tyler kirchenrechtlich übergeordnet.

Strickland stand seit 2012 an der Spitze der Diözese Tyler. Wiederholt hat der 64-Jährige den Papst in den vergangenen Jahren öffentlich kritisiert. So bezeichnete er Franziskus' wertschätzende Worte zu homosexuellen Partnerschaften 2020 als "verwirrend und sehr gefährlich". Außerdem stellte Strickland sich 2021 gegen die Entscheidung des Papstes zur Einschränkung der Alten Messe. Statt die Einheit der Kirche zu fördern, habe Franziskus’ Erlass die Gläubigen weiter auseinandergetrieben. Zuletzt hatte Strickland zudem deutliche Kritik am Instrumentum laboris für die Weltsynode geäußert. (cph/KNA)

Update 11.11., 16 Uhr: Ergänzt um DiNardo.