Die Sehnsucht der Schwestern Gusmao
Das furiose Epos über starke Frauen und bigotte Männer wurde von Brasilien für den Auslands-Oscar eingereicht — leider erfolglos.
Originaltitel
A Vida Invisível De Eurídice Gusmão
Regie
Dauer
139 Min.
Kinostart
26.12.2019
Genre
FSK
12
Produktionsland
Cast & Crew
Fernanda Montenegro
Eurídice Gusmão
Carol Duarte
die junge Eurídice
António Fonseca
Manuel
Gregório Duvivier
Antenor
Júlia Stockler
Guida Gusmão
Maria Manoella
Cristina Pereira
Gillray Coutinho
Redaktionskritik
Brasiliens Kandidat für den Oscar 2020 ist großes Gefühlskino über zwei Schwestern im Rio vor siebzig Jahren
Rio in den 1950er-Jahren: Ein Abend stellt das Leben der Schwestern Gusmão komplett auf den Kopf, als Guida nachts mit einem griechischen Matrosen durchbrennt, während Eurídice nichtsahnend zurückbleibt.
Die Romanverfilmung zeichnet in zwei parallel verlaufenden Handlungssträngen ein vom Chauvinismus geprägtes Rio, in dem Frauen weder Spaß haben noch ihren eigenen Interessen nachgehen dürfen. Die beiden Hauptfiguren sind trotz ihrer familiären Verbundenheit grundverschieden. Während Guida gegen gesellschaftliche Zwänge rebelliert, fügt sich Eurídice (mehr oder weniger). In ausdrucksstarken Bildern entfaltet sich ein Wechselspiel zwischen blühendem Partyleben und Tristesse.
Trotz der herzzerreißenden, titelgebenden Sehnsucht der Frauen verkommt der Film nie zu einem kitschigen Schmachtfetzen, sondern bleibt selbst in den bitteren Passagen beobachtend. Dass man bis zum ergreifenden Ende auf ein Wiedersehen hofft, liegt an dem großartigen Spiel der Hauptdarstellerinnen.
Community-Kritiken zu Die Sehnsucht der Schwestern Gusmao