Der Sänger ehrt sein Vorbild Belafonte mit einer neuen CD
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Marc Marshall: Neustart mit Harry Belafontes Liedern

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Martin Hangen/hangenfoto – Do., 16. Mai 2024 13:28
Auftrag MM/tz

Marc Marschall, Saenger, stellt seine neue CD „Times to Love“ vor, eine Hommage an Harry Bellanfonte, Red. tz/Münchner Merkur, Paul-Heyse-Strasse, Muencxhen. 16.05.2024 ©Martin Hangen/hangenfoto
Sänger Marc Marshall hat München besucht. © Martin Hangen

Endlich fühlt er sich frei! „Mein neues Album ist wie ein Befreiungsschlag“, sagt Sänger Marc Marshall (60), als er die „tz“ am Donnerstagvormittag besucht.

Acht Jahre lang hat der Sohn von Schlagerstar Tony Marshall († 85) an seiner neuen CD „Times To Love“ gearbeitet. An einem Werk, zu dem er durch Sänger Harry Belafonte († 96) kam.

„Harry und ich haben uns 2001 bei der José Carreras Gala kennengelernt“, erinnert sich Marshall. „Damals stand er nach der Probe vor meiner Garderobe und sagte: Ich bin Harry Belafonte. Ich wollte nur sagen, die Probe war super. Glückwunsch.“ Danach trafen sich beide in einer Bar und tauschten Telefonnummern und E-Mailadressen aus. Seitdem waren sie Freunde. Marshall und Belafonte standen über die Jahre in engem Kontakt. 2008 schrieb Marshall sogar einen Song für sein großes Vorbild.

Ein Song für Harry

Marc Marshall (li.) und Harry Belafonte.
Marc Marshall (li.) und Harry Belafonte kennen sich seit 2001 und waren Freunde. © Instagram

„Weil ich ihm A Song for Harry persönlich vorstellen wollte, besuchte ich ihn mit meinen beiden Kindern in seinem Büro in New York.“ Nach Treffen in Berlin und in Dresden, wo Marshall wieder einmal für Belafonte sang, fragte Belafonte den Entertainer aus Baden-Baden schließlich, ob er Lieder singen wolle, die speziell für Belafonte geschrieben wurden.

„Das war eine große Ehre für mich. Harry Belafonte hatte Zugang zu allen Weltstars auf diesem Planeten und fragte mich, den Jungen aus dem Schwarzwald, ob ich seine Lieder singen will? Da habe ich mich echt wie ein kleines Kind gefühlt“, erzählt Marshall. Zweieinhalb Jahre dauerte es, bis Marshall den Mut aufbrachte, aus Belafontes Anfrage ein Konzept zu machen. „Denn ich wollte dem sehr verantwortungsvoll entgegentreten.“

Die Grundlage für alles, was jetzt kommt

Was Marshall besonders freut: Bevor Belafonte im vergangenen April gestorben ist, konnte er Marshalls Album noch anhören. „Er hat mir dann auch noch persönlich geschrieben, was für mich die größte Ehre war.“ Seine neue CD sieht der Sänger als Grundlage für alles, was jetzt kommt. „Ich habe mich in den letzten Jahren sehr emanzipiert“, sagt Marshall. Sein Duo Marshall & Alexander löste sich auf, sein Papa Tony starb im Februar 2023.

„Es sind so viele Dinge, die ich hinter mir gelassen habe. Und jetzt ist da endlich Platz für den Marc. Das spürt man auch im neuen Album.“ Produziert wurde die CD in Amerika, in London und in Paris. In Studios, in denen schon die Beatles und Frank Sinatra gesungen haben. Sein altes Mikrofon nutze Marshall sogar für die Aufnahme.

Marc Marshall (re.) mit seinem Vater Tony und seinem Bruder Pascal (li.).
Marc Marshall (re.) mit seinem Vater Tony und seinem Bruder Pascal (li.). © Instagram

„Vierfacher Opa sein ist toll“

„Ich habe so viel erlebt, das ich in dieser Form vorher noch nie gemacht habe. Diese Erlebnisse kann mir keiner mehr nehmen“, schwärmt der studierte Jazzmusiker, der mittlerweile vierfacher Opa ist. „Opa zu sein ist toll.“

Er genieße die Zeit mit seinen Enkeln. „Aber es gibt keine unnötigen Geschenke. Ich bringe nur das mit, was sie wirklich brauchen, oder sie bekommen von mir Musikinstrumente. Ein Klavier, eine Trommel und eine Trompete stehen schon da.“ So wuchs Marshall auf und so gibt er es an seine Enkel weiter.

Papa Tony konnte Album noch anhören

Neue CD von Marc Marshall.
Die neue CD von Marc Marshall. © Instagram

Sein neues Album konnte Marc Marshall seinem Papa Tony auch noch vor seinem Tod präsentieren. „Er war begeistert und das genügt mir, alles andere tragen wir im Herzen, da wir ihn als Familie, wie es sein Wunsch war, nicht mehr thematisieren.“

Trotzdem, der Gedanke an seinen Vater und an Harry Belafonte geben Marc Marshall Kraft. „Harry hat mir so viel neuen Input gegeben bei den Treffen und bei den Telefonaten. Ich versuche jeden Tag zu strahlen, freundlich zu sein. Und Harry war genau so.“

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