auflegen
Bedeutungsübersicht
- 1. etw. auf etw. legen
- 2. ⟨jmdm. etw. auflegen⟩
- 3. ⟨ein Buch auflegen⟩
- [übertragen] eine Serienproduktion beginnen
- 4. ⟨ein Wertpapier auflegen⟩
- 5. [Seemannssprache] ...
- 6. etw. öffentlich zur Kenntnisnahme auslegen
- 7. [landschaftlich] ⟨sich mit jmdm. auflegen⟩
eWDG
Bedeutungen
1.
etw. auf etw. legen
Beispiele:
ein Betttuch, eine Wolldecke auflegen (= auf die Matratze legen)
ein frisches Tischtuch, neues Gedeck auflegen (= aufdecken)
den Arm, die Ellenbogen auflegen (= aufstützen)
jmdm. die Speisen auflegen (= auf den Teller legen)
jmdm. begütigend die Hand auflegen (= auf jmds. Arm legen)
ein Pflaster auflegen (= auf die Wunde legen)
Rouge, Schminke auflegen (= im Gesicht auftragen)
eine neue (Schall)platte auflegen (= auf den Teller des Grammophons legen)
den Hörer auflegen (= auf die Gabel des Apparates legen)
Holz, Kohlen auflegen (= auf das Feuer legen)
ein Fass Wein auflegen (= auf einen Bock legen, dass der Wein ablaufen kann)
⟨sich auflegen (= sich mit dem Arm aufstützen)⟩
Beispiel:
leg dich nicht auf beim Essen!
2.
⟨jmdm. etw. auflegen (= jmdm. etw. auferlegen, aufbürden)⟩
3.
⟨ein Buch auflegen (= ein Buch drucken, herausgeben)⟩
Beispiele:
diese Gedichte wurden zweimal neu aufgelegt
die Ausgabe ist vergriffen und wird nicht wieder aufgelegt
übertragen eine Serienproduktion beginnen
Beispiel:
es wird eine neue Serie aufgelegt
4.
⟨ein Wertpapier auflegen (= ein Wertpapier ausschreiben)⟩
Beispiele:
eine Staatsanleihe auflegen
neue Aktien wurden aufgelegt
Anteile von rund 200 Euro pro Stück werden aufgelegt
5.
Seemannssprache
Beispiel:
ein Schiff auflegen (= außer Dienst stellen)
6.
etw. öffentlich zur Kenntnisnahme auslegen
Beispiel:
die Wahllisten werden zur Einsicht aufgelegt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
legen · ablegen · Ableger · anlegen · Anlage · auflegen · aufgelegt · Auflage · auslegen · Auslage · beilegen · Beilager · Beilage · einlegen · Einlage · erlegen · niederlegen · Niederlage · 1überlegen · Überlegung · 2überlegen · unterlegen · Unterlage
legen Vb. ‘zum Liegen bringen’. Das gemeingerm. bezeugte Verb ahd. leg(g)en (8. Jh.), mhd. legen (auch lecken, leggen), asächs. leggian, mnd. leggen, mnl. legghen, lēghen, nl. leggen, aengl. lecgan, engl. to lay, anord. leggja, schwed. lägga, got. lagjan ist Kausativum im Sinne von ‘liegen machen’ zu dem unter liegen (s. d.) dargestellten starken Verb wie russ.-kslaw. ložiti sja, russ. ložít’sja (ложиться) ‘sich legen’ zu aslaw. ležati, russ. ležát’ (лежать) ‘liegen’. – ablegen Vb. ‘von sich tun, (Kleidung) ausziehen bzw. nicht mehr tragen, abladen, deponieren, vollziehen, leisten’, mhd. abelegen ‘(Kleidung) ausziehen, abladen, abgelten, auszahlen, außer Kraft setzen, Abbruch tun’; Ableger m. ‘junger Pflanzentrieb’ (18. Jh.), frühnhd. ‘Auf- und Ablader’ (15. Jh.). anlegen Vb. ‘an etw. legen, ankleiden, zielen, auf etw. abzielen, bezwecken, anzetteln, entwerfen, gestalten, bewirken, nutz- und gewinnbringend verwenden’, ahd. analeg(g)en ‘an-, auflegen, hineinschicken’ (8. Jh.), mhd. anelegen ‘ankleiden, anzetteln, vorbereiten, veranschlagen, auferlegen, auf Zinsen anlegen’; Anlage f. ‘Hinzu-, Beigefügtes, nutzen- und gewinnbringende Verwendung, Begabung, Neigung, das Gestaltete (Grünfläche, Baugestaltung)’, mhd. anlāge ‘Anliegen, Bitte, Hinterhalt’. auflegen Vb. ‘auf etw. legen, aufbürden, anordnen, (von Büchern) drucken und herausbringen’, ahd. ūfleg(g)en (um 1000), mhd. ūflegen ‘auf-, auslegen, aufstellen, zeigen, ausdenken, ersinnen, erschaffen, anordnen, bestimmen, veranstalten, stiften’; aufgelegt Part.adj. ‘geneigt, gestimmt zu etw., gelaunt’ (18. Jh.); Auflage f. ‘das Auferlegte, zu Leistende, Anweisung, Gebot, Beschwerde, Beschuldigung’ (16. Jh.), ‘Auferlegung, das Aufgelegte auf eine Unterlage, Anzahl der auf einmal gedruckten und verlegten Exemplare eines Druckes’ (17. Jh.). auslegen Vb. ‘ausbreiten, zur Schau stellen, mit einem Belag versehen, Geld vorschießen, deuten, interpretieren’, mhd. ūʒlegen ‘zum Verkauf anbieten, besetzen, verbrämen, ausrüsten, erfüllen, schmücken, darlegen, bestimmen, verabreden, deuten, erklären’; Auslage f. ‘Kosten, verauslagtes Geld, zur Ansicht ausgebreitete Ware, das Auslegen, zur Ansicht Bereitlegen’ (16. Jh.). beilegen Vb. ‘danebenlegen, hinzufügen, mitschicken, beseitigen, (Streit) schlichten’, ahd. bileg(g)en ‘be-, hinlegen, legend bedecken’ (8. Jh.), mhd. bīlegen ‘(sich) dazulegen (zum Beilager)’; Beilager n. ‘Eheschließung, Beischlaf’, mhd. bīleger, frühnhd. bī-, beilager (Ende 14. Jh.); Beilage f. ‘das Beigefügte’ (vielfach kanzleisprachlich von Schriften, Listen), ‘Zukost’, älter auch ‘anvertrautes Gut’ und ‘Beilager’ (15. Jh.). einlegen Vb. ‘hineinlegen, konservieren, mit einer Einlage verzieren, einzahlen’, mhd. īnlegen ‘ein-, hineinlegen, gegen jmdn. eine Klage vorbringen’; Einlage f. ‘das Hineingelegte, Versteifung (bei Kleidern), angelegtes oder eingezahltes Geld, Spargeld’ (16. Jh., bereits früh im Bankwesen). erlegen Vb. ‘(Wild) töten, (durch Tötung) niederlegen’, auch ‘einen Geldbetrag entrichten’, ahd. irleg(g)en ‘auferlegen, entgegensetzen, bestimmen’ (8. Jh.), mhd. erlegen ‘niederlegen, aus-, ein-, belegen, schlichten’. niederlegen Vb. ‘etw., sich hinlegen, ein Amt aufgeben’, ahd. nidarleg(g)en ‘hinwerfen, -legen, -stellen’ (9. Jh.), mhd. niderlegen ‘niederlegen, besiegen, beseitigen, abstellen, in Beschlag nehmen’; Niederlage f. ‘das Besiegtwerden, Unterlegensein, Warenlager, Großhandelszweigstelle’, mhd. niderlāge ‘das Niederlegen, -sinken, Sichniederlassen, Aufenthalt, Ruhe, Verlust, Schaden, das Niedermetzeln’. 1überlegen Vb. ‘überdecken, nachdenken, bedenken, erwägen’, ahd. ubarleg(g)en ‘vorwerfen, vorhalten’ (um 1000), mhd. überlegen ‘überziehen, bedecken, belegen mit, über-, zu-, zusammenrechnen’; Überlegung f. ‘Erwägung, das Bedenken’ (18. Jh.). 2überlegen Vb. ‘über etw. legen, ein Tuch umnehmen, ein Kind strafen’ (18. Jh.). unterlegen Vb. ‘als Unterlage darunterschieben, zuschreiben’, ahd. untarleg(g)en ‘stützen, unterstellen’ (8. Jh.), mhd. underlegen; Unterlage f. ‘Fundament, Grundlage, das Untergelegte, (beweisendes) Schriftstück, Beweisstück’, mhd. underlāge ‘Unterwerfung’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
anlegen ·
anwenden (auf) ·
auflegen
auflegen ·
ausgeben (Banknoten) ·
ausstellen ·
emittieren ·
herausgeben ·
in Umlauf bringen ·
in Umlauf setzen ·
in Verkehr bringen ●
begeben fachspr., veraltet, kaufmännisch
(den Hörer) auflegen ·
(die) Leitung freimachen ·
(die) Verbindung beenden ·
aus der Leitung gehen ·
einhängen
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Antonyme |
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(die) Regler bedienen ·
Musik auflegen ·
am Mischpult (stehen) ·
an den Reglern (stehen) ·
den DJ machen ●
auflegen ugs.
Assoziationen |
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Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›auflegen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›auflegen‹.
Anleihe
Broschüre
DJ
Discjockey
Emissionshaus
Fonds
Förderprogramm
Gemeindewappen
Grundkarte
Hilfsfonds
Hilfsprogramm
Hulk
Hörer
Immobilienfonds
Investitionsprogramm
Konjunkturpaket
Konjunkturprogramm
Kreditprogramm
Make-Up
Platte
Sanierungsprogramm
Sofortprogramm
Sonderprogramm
Sparprogramm
Taschenbuch
Wandelanleihe
abwracken
Verwendungsbeispiele für ›auflegen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nun werden die Hände aufgelegt – manchmal nur eine ‑, gleichmäßig fest, aber ohne Druck.
[Wölfl, Norbert: Die wiedergefundene Zärtlichkeit, Genf u. a.: Ariston 1995 [1983], S. 123]
Wenn nicht, legst du die abgehobene Ecke wieder auf und druckst noch einmal nach.
[Braun, Anne u. Nell, Edith: Man muß sich nur zu helfen wissen, Leipzig: Verl. für die Frau 1971, S. 119]
Bezüglich der formalen Gliederung legt man sich keinen Zwang auf.
[Apel, Willi u. a.: Orgelmusik. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1962], S. 38709]
Die Völker waren es nicht mehr gewöhnt, sich Steuern auflegen zu lassen.
[Delbrück, Hans: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte – Dritter Teil: Das Mittelalter, Berlin: Directmedia Publ. 2002 [1923], S. 19020]
Eine halbe Minute später legte mein Mann den Hörer auf.
[Die Zeit, 27.01.2000, Nr. 5]
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