Was hat die Vize-Präsidentin Kamala Harris erreicht? - 20 Minuten

Was hat die Vize-Präsidentin Kamala Harris erreicht?

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Kamala HarrisWas hat die Vizepräsidentin in ihrer Amtszeit erreicht?

Kamala Harris steht immer wieder in der Kritik. Was hat sie rückblickend in den letzten vier Jahren bewirkt? Eine Bilanz.

Darum gehts

  • Kamala Harris wurde während ihrer Amtszeit als Vizepräsidentin mit komplexen Aufgaben betraut.

  • Eine Wahlrechtsreform und die Bewältigung der Migrationskrise an der US-mexikanischen Grenze scheiterten.

  • Harris hat sich jedoch stark für die Abtreibungsrechte eingesetzt und sich als wichtige Figur in dieser Debatte etabliert.

Sie sei bereit, als Präsidentin zu dienen, sagte Kamala Harris in einem Interview Anfang des Jahres. Dies im Falle, dass Joe Biden nicht dazu in der Lage wäre, das Präsidentschaftsamt anzunehmen. Was aber jetzt schon klar ist: Harris würde im Falle einer Wahl Bidens erneut als Vizepräsidentin an seiner Seite stehen. Und dies, obwohl ihre Umfragewerte noch niedriger sind als diejenigen Bidens. Was hat Harris also rückblickend bewirkt und ist die Kritik an ihr gerechtfertigt?

Gescheiterte Migrationspolitik

Dass das Amt der Vizepräsidenten nicht unbedingt ein dankbares ist, meinte 1933 schon der ehemalige Vize John Nance Garner. Das Amt sei «nicht einen Napf voll warmer Spucke wert».

Kamala Harris hatte zusätzlich erschwerte Bedingungen. Sie übernahm das Amt der Vizepräsidentin mit einem Portfolio, das einige der schwierigsten politischen Herausforderungen beinhaltete. Zu Beginn ihrer Amtszeit wurde sie von Präsident Joe Biden mit der Aufgabe betraut, die Migrationskrise an der US-mexikanischen Grenze zu managen. Ihre Bemühungen waren von langsamen Fortschritten geprägt. Trotz Reisen nach Guatemala und Mexiko und Bemühungen, die Ursachen der Migration anzugehen, blieb die Situation kritisch und wird stark kritisiert.

Misslungene Wahlrechtsreform

Zudem wollte Harris sich der Reform des Wahlrechts widmen. Ziel war es, die Rechte und den Zugang zur Stimmabgabe, insbesondere für Minderheiten, zu stärken. Trotz umfangreicher Bemühungen stiess sie auf erheblichen Widerstand im Senat, wo das Vorhaben letztendlich scheiterte. Dieses Scheitern war ein grosser Rückschlag für sie und liess Zweifel an ihrer Durchsetzungskraft aufkommen.

Die Frau für Abtreibungsrechte

Kamala Harris hat sich entschieden in den Vordergrund der Debatte um Abtreibungsrechte gestellt. Bei öffentlichen Auftritten und Reden, wie zum Beispiel bei einer Veranstaltung an ihrer ehemaligen Universität, der Howard University, kritisierte sie entschieden die «extremistischen sogenannten Führer», die diese Verbote vorantreiben. Ihre deutliche Haltung und die Fähigkeit, dieses Thema ins Zentrum der politischen Agenda der Demokraten zu stellen, haben sie zu einer Schlüsselfigur im Kampf für die Erhaltung der Abtreibungsrechte in den USA gemacht.

Sie reiste kürzlich nach Florida, kurz nachdem ein umstrittenes Gesetz, das Abtreibungen ab der sechsten Schwangerschaftswoche verbietet, in Kraft getreten war. Dies war Teil der Strategie der Biden-Kampagne, Donald Trumps frühere Präsidentschaft für die zunehmenden Abtreibungseinschränkungen im Land verantwortlich zu machen.

Internationale Diplomatie und Sicherheitspolitik

International hat Kamala Harris mit ihrer Teilnahme an der Münchner Sicherheitskonferenz und Besuchen in Ländern wie Frankreich und verschiedenen asiatischen Staaten dazu beigetragen, die Stellung der USA zu stärken und Allianzen zu festigen. Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine hat sie sich dafür eingesetzt, eine koordinierte internationale Antwort zu organisieren und die Unterstützung der USA für bedrohte Länder zu bestätigen.

Innere Spannungen und Personalwechsel

Harris' Zeit als Vizepräsidentin war von internen Spannungen und häufigen Personalwechseln geprägt. Es gab Berichte über ein schlechtes Arbeitsklima und Konflikte in ihrem Team, was zu hoher Fluktuation bei Mitarbeitenden führte. Diese Probleme haben zu einem Bild von Desorganisation und schwacher Führung beigetragen. Verteidiger von Kamala Harris führen an, dass ein Teil der anhaltenden Kritik an ihr auch durch rassistische und sexistische Vorurteile motiviert sein könnte.

Was denkst du, ist Kamala Harris ihrer Rolle als Vizepräsidentin der USA gerecht geworden?

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