Uta Ranke-Heinemann: Theologin ist tot - "Sie wollte die Kirche modernisieren" - FOCUS online
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Wurde 93 Jahre alt: Theologin Uta Ranke-Heinemann ist tot: "Sie wollte die Kirche modernisieren"
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Fernsehmoderator Frank Elstner im Gespräch mit Uta Ranke-Heinemann im Jahr 2012.
imago stock&people Fernsehmoderator Frank Elstner im Gespräch mit Uta Ranke-Heinemann im Jahr 2012.

Uta Ranke-Heinemann wurde im Jahr 1970 die erste Theologie-Professorin der Welt. Nun ist die Tochter des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann im Alter von 93 Jahren verstorben. Ranke-Heinemanns Hauptthema war die problematische Sexualmoral der katholischen Kirche.

Die katholische Theologin Uta Ranke-Heinemann ist tot. Sie sei am Donnerstagmorgen im Beisein von Familienmitgliedern friedlich eingeschlafen, sagte ihr Sohn Andreas Ranke der Deutschen Presse-Agentur. Die aus Essen stammende kirchenkritische Wissenschaftlerin und Tochter des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann wurde 93 Jahre alt.

"Von allen meinen Kindern hat Uta mein Rebellenblut am meisten geerbt", zitierte sie vor Jahren ihren Vater Gustav Heinemann. Die Kontroverse der Wissenschaftlerin mit der konservativen Amtskirche war denn auch vorprogrammiert. Sie entzündete sich bereits Ende der 1960er Jahre an der Frage des päpstlichen Verbots der Empfängnisverhütung.

Ranke-Heinemann: Als erste Frau der Welt katholische Theologieprofessorin

Vor einem halben Jahrhundert sorgte die Theologin für eine kleine Revolution in der katholischen Kirche: Vorgeschlagen vom Theologen Karl Rahner legte die streitbare Wissenschaftlerin ihre bisherigen Arbeiten einer Professoren-Kommission vor und wurde Ende Oktober 1969 habilitiert - als erste katholische Theologin überhaupt.

Nach langen Kämpfen ist es schließlich das von Ranke-Heinemann laut bezweifelte Dogma der Jungfrauengeburt Marias, das Ruhrbischof Franz Hengsbach 1987 zum Entzug der kirchlichen Lehrbefugnis veranlasst. Sie verliert ihren theologischen Lehrstuhl. Die Uni Essen richtet daraufhin für sie einen neuen Lehrstuhl für Religionsgeschichte ein.

1988 erschien ihr kirchenkritisches Hauptwerk "Eunuchen für das Himmelreich" über die Sexualmoral der katholischen Kirche. "Sie hat darin den Finger auf das Problem der Sexualfeindlichkeit der Kirche gelegt und damit in eine Wunde, deren Größe sie damals noch gar nicht ahnen konnte", sagt Wacker.

Professorinnen-Sohn: "Sie wollte die Kirche modernisieren"

In vielen Talkshows war sie fortan in ihrem mintgrünen Lederkostüm als kämpferische und wortgewandte Kirchenkritikerin zu Gast. Trotz aller Kritik - ausgetreten aus der katholischen Kirche ist Ranke-Heinemann nie. "Sie wollte die Kirche nicht abschaffen, sie wollte sie immer modernisieren, reformieren", sagt ihr Sohn Andreas Ranke.

"Das war nicht destruktiv, das haben sie nur nicht verstanden." Zuletzt war es um die Theologin still geworden, sie lebte bis zu ihrem Tod zurückgezogen in Essen und war auf Hilfe angewiesen.

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ter/pzk/dpa
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