Virgil(ius) von Salzburg

Virgil(ius) von Salzburg

Namenstag

Namenstage: Virgil

Funktion: Heiliger, Glaubensbote, Bischof von Salzburg

Gedenktag: 24. September

Patronat: Diözese Salzburg; der Kinder; Helfer bei schwerer Entbindung

Virgil wurde um das Jahr 700 in Irland geboren und kam rund 42 Jahre später als Missionar auf das Festland, zunächst an den Hof von Pippin III. (741–51 fränkischer Hausmeier, 751–68 König; förderte die Kirchenreform und Bistumsgründungen des Bonifatius). Dieser empfahl ihn dem bayerischen Herzog Odilo, der Virgil 745 zum Abt des Benediktinerklosters St. Peter in Salzburg und später zum Bischof der Stadt erhob.
Virgil geriet jedoch in Konflikt mit Bonifatius (Missionar, Heiliger; organisierte von 738 bis zu seinem Märtyrertod 754 als päpstlicher Legat u. a. die mitteldeutsche und fränkische Kirche). Dieser warf ihm vor, die Taufformel nicht korrekt zu formulieren und außerdem ein Vertreter der »Antipodenlehre« zu sein (d. h. dass die Erde Kugelformhabe und auch auf der anderen Seite Menschen leben). Zudem habe er, Bonifatius, der Einsetzung Virgils als Bischof nicht zugestimmt. Der Streit wurde vor Papst Zacharias (741–52) getragen, der keine klare Stellung bezog, sich aber nicht gegen Virgil aussprach.
Erst nach Bonifatius’ Tod wurde Virgil zum Bischof geweiht. Unter seiner Anleitung konnten Priester weite Gebiete Kärntens missionieren, dadurch erhielt Virgil den Beinamen »Apostel Kärntens«. Virgil veranlasste auch den ersten Bau des Salzburger Doms und es gelang ihm, 774 die Reliquien des Heiligen Rupert von Salzburg, des 718 verstorbenen ersten Bischofs der Stadt, und seiner beiden Mitarbeiter Chuniald und Gislar dorthin zu überführen. Auch er selbst fand nach seinem Tod am 27. November 784 dort seine letzte Ruhestätte.

Darstellung: als Bischof im Ornat

Attribute: Mitra, Stab; doppeltürmiges Kirchenmodell (Salzburger Dom); Weltkugel (weil er von der Kugelgestalt der Erde überzeugt war)

 

Quelle: Herder-Verlag

Dieser Text ist dem "Lexikon der Heiligen und Namenstage" entnommen. Albert Urban (Hg.), Herder-Verlag, Freiburg, 2010