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Pfingstrose

Pfingstrosen-Krankheiten: Symptome erkennen & behandeln

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Pfingstrosen erfreuen sich großer Beliebtheit, sind jedoch anfällig für diverse Krankheiten, die ihre Schönheit und Vitalität beeinträchtigen können. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die häufigsten Pfingstrosen-Krankheiten, ihre Symptome und wirksame Bekämpfungsstrategien.

Pfingstrose Mehltau
Krankheiten an der Pfingstrose sollten möglichst schnell behandelt werden

Grauschimmel (Botrytis)

Grauschimmel, ausgelöst durch den Pilz Botrytis, stellt eine ernstzunehmende Herausforderung für Pfingstrosen dar. Sowohl Strauch- als auch Staudenpfingstrosen können betroffen sein, wobei die Anzeichen je nach Pfingstrosenart variieren:

  • Strauchpfingstrosen: Ein plötzliches Welken ganzer Triebe deutet auf einen Befall hin. Die Infektion beginnt im Frühjahr an Knospen und Trieben und breitet sich bis zum Pflanzenfuß aus. Die Schädigung der Leitungsbahnen führt zum Austrocknen der befallenen Pflanzenteile.
  • Staudenpfingstrosen: Hier zeigt sich Grauschimmel auf zwei Arten. Zum einen welken einzelne Triebe nahe der Erdoberfläche, besonders bei feuchter Witterung. Ein grauer Schimmelbelag ist dabei gut erkennbar. Zum anderen kann es zur Blütenfäule kommen: Blütenknospen entwickeln sich nicht weiter, verbräunen, trocknen aus oder verfaulen.

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Bekämpfung von Grauschimmel

Um Grauschimmel an Ihren Pfingstrosen vorzubeugen und zu bekämpfen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • Vorbeugung: Wählen Sie einen luftigen Standort und achten Sie auf ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen, damit diese nach Regenfällen schnell abtrocknen können. Vermeiden Sie eine übermäßige Stickstoffdüngung und setzen Sie stattdessen organische, langsam freisetzende Düngemittel ein. Bei Strauchpfingstrosen empfiehlt sich eine vorbeugende Behandlung mit Fungiziden im Herbst und Frühjahr, sobald die Knospen anschwellen.
  • Behandlung befallener Pflanzenteile: Schneiden Sie befallene Bereiche umgehend bis ins gesunde Gewebe zurück und entsorgen Sie das Schnittgut über den Restmüll, um eine weitere Ausbreitung der Pilzsporen zu verhindern. Achten Sie bei Strauchpfingstrosen darauf, den Schnitt bis ins grüne, gesunde Holz zu führen.

Cladosporium-Blattfleckenkrankheit

Die Cladosporium-Blattfleckenkrankheit, ausgelöst durch den Pilz Cladosporium paeoniae, zeigt sich an Pfingstrosen durch große, violett-braune Flecken. Diese breiten sich von den Blatträndern und -spitzen aus. Die Symptome treten meist erst nach der Blütezeit auf, insbesondere bei feuchter Witterung. Die Flecken können sich vergrößern und schließlich das gesamte Blatt einnehmen, wodurch es vertrocknet erscheint. Bei feuchtem Wetter ist auf der Blattunterseite zusätzlich ein bräunlicher, samtiger Sporenbelag zu beobachten. Ein starker Befall kann die Vitalität der Pflanze mindern und zu einem geschwächten Austrieb im folgenden Jahr führen.

Bekämpfung der Cladosporium-Blattfleckenkrankheit

Folgende Maßnahmen helfen bei der effektiven Bekämpfung und Vorbeugung der Cladosporium-Blattfleckenkrankheit:

  • Entfernung befallener Blätter: Um die Ausbreitung zu verhindern, sollten Sie infizierte Blätter frühzeitig entfernen und über den Hausmüll entsorgen.
  • Desinfektion des Werkzeugs: Desinfizieren Sie Ihr Schneidewerkzeug nach jedem Schnitt, um eine Übertragung der Pilzsporen zu vermeiden.
  • Luftzirkulation verbessern: Ein luftiger Standort und ein ausreichender Pflanzabstand sind wichtig, damit die Blätter schneller abtrocknen können.
  • Laub entfernen: Entfernen Sie im Herbst konsequent gefallenes Laub, um Überwinterungsmöglichkeiten für Krankheitserreger zu eliminieren.
  • Präventive Fungizidanwendung: Bei starkem Befall oder zur Vorbeugung kann der Einsatz geeigneter Fungizide erwogen werden. Wählen Sie hierfür Produkte, die sich gegen Blattfleckenkrankheiten bewährt haben.

Septoria-Blattfleckenkrankheit

Die Septoria-Blattfleckenkrankheit ist an ihren auffälligen Symptomen zu erkennen, die meist nach der Blütephase bei älteren Blättern sichtbar werden. Sie zeigt sich in Form von runden, braunen Flecken mit einem deutlich dunkleren, rot-braunen Rand. Bei feuchter Witterung können sich die Flecken rasch ausbreiten. Es ist ebenfalls möglich, dass braunrote Flecken oder Streifen an den Stängeln auftreten. Die Fruchtkörper des Pilzes, Septoria paeoniae, zeigen sich als kleine schwarze Punkte innerhalb der Flecken, die bei genauer Betrachtung mit einer Lupe sichtbar werden.

Bekämpfung der Septoria-Blattfleckenkrankheit

Für eine effektive Bekämpfung der Septoria-Blattfleckenkrankheit an Ihren Pfingstrosen sollten Sie folgende Maßnahmen in Betracht ziehen:

  • Einsatz von Fungiziden: Zur Eindämmung der Krankheit können Blattfleckenfungizide angewendet werden. Wählen Sie Präparate, die sich im Rübenanbau bewährt haben, um einen breiten Schutz zu gewährleisten.
  • Entfernung von befallenem Laub: Befallenes Laub sollte konsequent entfernt und entsorgt werden. Achten Sie darauf, dieses nicht zu kompostieren, um die Verbreitung der Sporen einzudämmen.
  • Vorbeugende Maßnahmen: Verhindern Sie zukünftige Infektionen durch luftige Pflanzorte und das Vermeiden von zu dichter Bepflanzung. Achten Sie auf ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen, um eine rasche Abtrocknung der Blätter nach Regenfällen zu fördern und somit die Bedingungen für eine Pilzinfektion zu verschlechtern.

Fusarium (Bodenmüdigkeit)

Fusarium oxysporum, ein Bodenpilz, ist der Hauptverursacher der Bodenmüdigkeit bei Pfingstrosen und macht eine Wiederbepflanzung an derselben Stelle problematisch. Dieser Pilz ist nahezu in allen Böden präsent und kann Pfingstrosen infizieren, ohne anfangs sichtbare Schäden zu verursachen. Über die Jahre akkumuliert der Pilz jedoch ein beträchtliches Sporenreservoir im Boden. Während etablierte Pflanzen mit umfangreichem Wurzelwerk nur minimale oder langsam sichtbare Symptome zeigen, sind junge Pflanzen durch ihre geringe Wurzelmasse deutlich anfälliger und können erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden.

Symptome von Fusarium

Folgende Anzeichen sollten als Warnsignale für eine Fusarium-Infektion bei Pfingstrosen betrachtet werden:

  • Schwarzbraune Vertiefungen auf der Wurzelepidermis, die zu schnellem Absterben und Vernarbung der betroffenen Bereiche führen.
  • Ausgehöhlte Wurzeln bei älteren Wurzelstöcken, die von der Knospe abwärts fortschreiten, wobei die Wurzeln trotzdem funktional bleiben.

Bekämpfung von Fusarium

Die effektivste Methode zur Eindämmung des Fusarium-Risikos bei Ihren Pfingstrosen ist die Einhaltung folgender kultureller Praktiken:

Einhaltung einer zehnjährigen Anbaupause: Zur Reduzierung des Sporenpotentials im Boden und zur Minimierung des Infektionsdrucks ist eine zehnjährige Anbaupause auf derselben Fläche unerlässlich.