Am höchsten bewertete kritische Rezension
3,0 von 5 Sternen"Ich hab eine Kanone! Nicht hier, aber ich habe eine!"
Rezension aus Deutschland vom 6. Dezember 2021
Eigentlich ist Ryan Harrison (Leslie Nielsen) ein berühmter Violinist. Doch als der Millionär Hibbing Goodhue (Michael York) getötet wird, gerät Harrison fälschlicherweise unter Mordversacht und wird zum Tode verurteilt. Der Bus, der die Gefangenen zur Exekution bringen soll, kommt von der Straße ab, wodurch Harrison die Flucht gelingt. Natürlich ist ihm nun das Gesetz auf den Fersen - aber Harrison ist fest entschlossen, seine Unschuld zu beweisen, indem er den oder die wahren Mörder findet.
Leslie Nielsen ist sehr verdächtig (Originaltitel: Wrongfully Accused) ist eine 1998 erschienene Komödie von Pat Proft (Drehbuch und Regie). Dieser hatte als Autor von Slapstick-Comedy zu dem Zeitpunkt schon einige Erfahrung gesammelt, schrieb er doch unter anderem die Drehbücher für Police Academy, beide Teile von Hot Shots und alle drei Teile von Die nackte Kanone. Letztgenannte sind bekanntermaßen ebenfalls mit Leslie Nielsen in der Hauptrolle - und gehören bis heute zum Besten, was das Genre zu bieten hat. Doch Sehr verdächtig (den ersten Teil des Titels spare ich mir fortan), Profts bis dato einzige Regiearbeit, schwächelt. Der Film verwendet genau das gleiche Humorprinzip wie Die nackte Kanone und wirkt dadurch wie eine zweitklassige Kopie, zumal die Gags hier auch nur manchmal richtig funktionieren. Über einige Szenen kann ich mich auch heute noch scheckig lachen, andere hingegen sind eher zum Fremdschämen.
Erwähnen sollte man unbedingt, dass Sehr verdächtig zahlreiche Filme parodiert, in erster Linie Thriller. Die größte Anspielung ist die von Auf der Flucht, aber auch Mission: Impossible, Die üblichen Verdächtigen und Das Kartell werden durch den Kakao gezogen, darüber hinaus Filme aus anderen Genres wie beispielsweise Titanic, Braveheart und Star Wars. Man muss die Originale nicht zwingend gesehen haben, aber man versteht die entsprechenden Szenen halt nur dann wirklich, wenn man die Vorlagen kennt. Ach so, Sehr verdächtig kam übrigens raus, bevor die sogenannten Spoof-Filme die Kinos überschwemmten - das ging nämlich erst im Jahr 2000 mit Scary Movie so richtig los, wenn ich mich richtig erinnere. Doch wie dem auch sei: Sehr verdächtig ist einigermaßen unterhaltsamer Klamauk, den man mal gesehen haben kann, aber nicht muss. Wer allerdings Die nackte Kanone noch nicht kennen sollte, hat mit jener Trilogie die eindeutig bessere Alternative.