Die Schwedische Ostindien-Kompanie in G�teborg - Der Handel mit China

Die Schwedische Ostindien-Kompanie in G�teborg

Die Schwedische Ostindien-Kompanie mit Sitz in G�teborg wurde im Jahre 1731 unter Fredrik I. gegr�ndet, 131 Jahre nach der Englischen Ostindien-Kompanie, und sollte Schweden einen Anteil an dem lukrativen Handel mit Indien und China bieten. Ursache war jedoch auch, dass die chinesischen Waren zu diesem Zeitpunkt bei der reichen Schicht Schwedens bereits gefragt, jedoch nur mit sehr hohen Preisaufschl�gen zu erhalten waren. Der Direkthandel sollte daher den direkten Bedarf g�nstig befriedigen, aber auch hohe Gewinne abwerfen.

Detail der G�theborg

Da eine Expedition nach Asien sehr aufwendig und teuer war, wurde der schwedische Staat vor eine schwerwiegende Entscheidung gestellt, denn selbstverst�ndlich sollte der Handel Schweden zu Gute kommen, das notwendige Kapital hatten jedoch, vor allem w�hrend der ersten Jahre der Ostindien-Kompanie, insbesondere Ausl�nder, die in den eigenen L�ndern bei den entsprechenden Gesellschaften abgelehnt worden waren und nun in die Schwedischen Ostindien-Kompanie investieren wollen, gegen entsprechenden Gewinn.
 
Dieses Problem wurde auf die einfachste Weise gel�st, indem n�mlich die Teilnehmer der Expeditionen nach dem ersten Privilegienbrief, der auf 15 Jahre ausgestellt war, anonym bleiben konnten und auch sehr schnell in Schweden eingeb�rgert wurden, oft mit zus�tzlichen Privilegien. Hinzu kam, dass s�mtliche Papier und die Buchhaltung nach der R�ckkehr aus Asien, und nach �berpr�fung, zerst�rt wurden.
 
Auch wenn man nicht wei� wie rentable die ersten Expeditionen waren und wer an den Gesch�ften am meisten verdiente, so ist sicher, dass die Teilhaber jedes einzelnen Unternehmens mehr als nur zufrieden waren und am Import von Porzellan, Gew�rzen und Tee ein Verm�gen verdienten. Innerhalb der Jahre 1731 und 1813, als die Schwedische Ostindien-Kompanie aufgel�st wurde, verlie�en 37 verschiedene Schiffe in 132 Expeditionen G�teborg, die jedoch nicht alle wieder in der Heimat ankamen.
 
Jede einzelne Expedition war ein gro�es Risiko f�r die Besatzung der Schiffe, denn die anderen Ostindien-Kompanien bek�mpften den schwedischen Handel, einige Fahrzeuge erlitten Schiffbruch und Krankheiten dezimierten die Mannschaft. Bisweilen mussten Matrosen in fernen L�ndern angeheuert werden, damit das voll beladene Schiff wieder nach Schweden zur�ckkehren konnte. Wenn die Matrosen nicht eine sehr gute Bezahlung zu erwarten gehabt h�tten und das Recht eigene importierte Waren in Schweden zu verkaufen, so w�re so manche Expedition bereits am Mangel an Seeleuten gescheitert, denn im Gegensatz zu den Schiffseignern konnten Matrosen keine Versicherung abschlie�en.
 
Bei jeder der 132 Expeditionen war ausl�ndisches Kapital im Spiel, was jedoch eine positive Wirkung auf die Entwicklung G�teborgs hatte. Die in Schweden naturalisierten Kapitalgeber wussten, dass die schwedische Bev�lkerung mit Missgunst sah wie sie sich bereicherten und wollten daher zeigen, dass sie Schweden waren und sich um das schwedische Schicksal k�mmerten. Sie steckten daher Geld in Stiftungen, so dass in G�teborg die Chalmers-Schule und zahlreiche andere �ffentliche Einrichtungen entstanden von denen die B�rger der Stadt noch heute profitieren konnten. Aber auch schwedische Kapitalgeber �erkauften� sich die Gunst des B�rgers mit Stiftungen, so die Familie Sahlgren mit der Gr�ndung eines Armenkrankenhauses.
 
Der Import der chinesischen Waren ver�nderten auch den Lebensstil der reicheren Schicht G�teborgs, die sich auch von der chinesischen Kultur und der Baukunst inspirieren lie�en und in China auch eigenes Geschirr mit ihren Familienwappen herstellen lie�en. Vieles aus dieser Zeit kann heute im Stadsmuseum in G�teborg bewundert werden. Andere Gegenst�nde sind nach wie vor in Privatbesitz.
 
Aus der Zeit der Schwedischen Ostindien-Kompanie sind keinerlei Originalschiffe erhalten, so dass nur der Nachbau der Götheborg, die beim Einlaufen in die Stadt mit voller Fracht sank, einen Eindruck in das damalige Schiffsleben bieten kann. Teile des Schiffes mussten leider der neuen Gesetzgebung und der Gr��e der heutigen Schweden angepasst werden. Und auch das Leben an Bord sah zur Zeit der Ostindienfahrer anders aus als man sich heute vorstellen kann. Eine Reise nach China dauerte im 18. Jahrhundert rund 18 Monate, was bedeutete, dass man auch zahlreiche Lebensmittel mit sich f�hren musste. Die Besatzung musste das Boot daher mit K�hen, Enten und zahlreichen anderen Tieren teilen. Auch die Arbeit war sehr hart, so dass f�r Romantik, die Besucher der G�theborg heute sp�ren, wenig Zeit �brig blieb.