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300

Nie gesehene Bilder in einer Oper der Gewalt: Das kolossale Action-Abenteuer von Regie-Wunderkind Zack Snyder erzählt vom Kampf der spartanischen Legionen gegen das Riesenheer des persischen Königs Xerxes.
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Erste Einblicke in Zack Snyders Schlachtenepos.
Regisseur Zack Snyder, Schauspieler und Mitarbeiter erklären, wer und was die Spartaner sind.
Die Umsetzung von Frank Millers Comic zum Kinofilm "300".
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Originaltitel
300
Regie
Dauer
117 Min.
Kinostart
05.04.2007
FSK
16
Produktionsland
USA

Cast & Crew

König Leonidas
Königin Gorgo
Stelios
Captain
Xerxes
Theron
Astinos
Daxos
Ephialtes
Messenger
Dilios
Uber
Leonidas 15 Jahre alt

Redaktionskritik

Nie gesehene Bilder in einer Oper der Gewalt: Das kolossale Action-Abenteuer von Regie-Wunderkind Zack Snyder erzählt vom Kampf der spartanischen Legionen gegen das Riesenheer des persischen Königs Xerxes. Vergesst „Troja“, vergesst „Alexander“! Hier kommt ein Monumentalfilm der neuen Generation!
Es ist ein aussichtsloser Kampf: Im Jahr 480 vor Christus trotzen 300 spartanische Krieger der aufmarschierenden Riesenarmee des persischen Königs Xerxes. Leonidas, der Anführer des Trupps der Hellenen, ist ein geschickter Stratege. Er lässt seine Männer einen schmalen Bergpass blockieren, die sogenannten Thermopylen. Durch diesen Schachzug wird die zahlenmäßige Überlegenheit des Gegners maßgeblich eingeschränkt. Die Spartaner bringen den Persern hohe Verluste bei. Doch wie lange können sie der Übermacht standhalten? Es naht der Tag der Entscheidung ... Das monumentale Actionspektakel „300“ zeigt nach „Sin City“-Art Schauspieler, um die Computerbilder gruppiert werden. Mit Ausnahme einer einzigen Szene – in der die auf die Kamera zureitenden persischen Emissäre zu sehen sind – entstand der komplette Film in einem kanadischen Studio. Bis zu 40 Schauspieler agierten dort in unfertigen Bauten vor Blue-Screen-Kulissen, bevor in einjähriger tricktechnischer Nachbearbeitung die virtuellen Bildelemente hinzugefügt wurden. Auf diese Weise entstand ein Meilenstein der digitalen Filmkunst. „300“ ist eine visuell faszinierende Mischung aus „Gladiator“, „Excalibur“ und „Der Herr der Ringe“, die abgestandene Historienschinken wie „Troja“ in Vergessenheit geraten lässt. Fast jedes Bild wirkt wie gemalt oder den Drogenträumen eines ausgeflippten Programmierers entsprungen. Sicher, „300“ ist ein ästhetischer Gewaltporno, und darauf werden viele Kritiker herumreiten. Aber er ist auch ein surreales Abenteuer, ein wildes, brutales, archaisches, sogar erotisches Fest der Sinne – was ganz den künstlerischen Vorgaben seines geistigen Vaters Frank Miller entspricht. Der ist bekanntlich ein Kultautor mit einem Faible für blutige Rachegeschichten. Miller schuf die grobgerasterten „Sin City“-Comics und das erfolgreiche Flattermann-Relaunch „Batman – Die Rückkehr des dunklen Ritters“. 1998 veröffentlichte er den Edelcomic „300“, eine raue, ungeschliffene Ballade über die Kriegerkultur der Spartaner und ihr Ideal vom „schönen Tod“: 300 Männer ziehen in einen Krieg, den sie nicht gewinnen können, und sterben lieber, als sich dem verhassten Feind zu unterwerfen. Zack Snyder, Regisseur des Zombie-Remakes „Dawn of the Dead“, hat Millers Vorlage in einer bewundernswerten Fleißarbeit ins Kinoformat übertragen. Viele Bilder sind exakt dem gezeichneten Original nachempfunden, ganze Dialogteile wurden Wort für Wort übernommen. Der Film beginnt mit einer Einstellung, die an den Anfang von Arnold Schwarzeneggers Barbarenstück „Conan“ erinnert. Wir sehen ein Kind, den späteren König Leonidas. Der Junge muss bittere körperliche Züchtigungen ertragen, auf diese Weise wird er früh an die spartanische Manneszucht herangeführt. Etwas älter geworden, wird er in der eisigen Wildnis ausgesetzt, wo er von einem Wolf angegriffen wird. Klein-Leonidas rettet sich, indem er sich in einen Felsspalt zurückzieht. Der Wolf setzt ihm nach, bleibt im engen Durchgang stecken und wird von dem Jüngling mit einem spitzen Stock durchbohrt – im Kleinformat eine Vorwegnahme von Leonidas’ späterer Kriegsstrategie auf den Anhöhen der Thermopylen. Jahre später ist Leonidas König von Sparta. Dargestellt wird er nun vom Schotten Gerard Butler, der zuletzt im Musical „Das Phantom der Oper“ dem namenlosen Finsterling sein halbes Gesicht verlieh. Ex-TV-„Attila“ Butler verkörpert den Hellenen-König als grimmigen, steinharten Testosteronbolzen, der wie ein Shakespeare-Recke auf Speed flammende Reden über Ehre und Treue schwingt: „Wir tun, wozu wir geboren wurden: Keine Gefangenen! Keine Gnade!“ Entsprechend schlecht ergeht es den persischen Boten, die Leonidas im Auftrag des selbst ernannten „Gottkönigs“ Xerxes aufsuchen, um die Unterwerfung Spartas zu fordern. Die Perser dürfen noch ausreden, dann enden sie ganz undiplomatisch auf dem Grund eines tiefen, schwarzen Schachts. Das bedeutet Krieg! Leonidas verabschiedet sich alsbald inmitten wogender „Gladiator“-Kornfelder von seiner geliebten Königin Gorgo (Lena Headey) und zieht mit nur 300 Mann dem Feind entgegen. Gleich bei den ersten Kämpfen schlagen die Spartaner eine blutige Schneise in die Reihen der Perser. Sehr zum Unmut des siegesgewissen Xerxes (Rodrigo Santoro). Der ist ein wahrer Comic-Bösewicht. Behängt mit güldenen Ketten, Piercings und sonstigem Larifari sieht er aus wie Yul Brynner auf einem schwulen Kostümball. Xerxes versucht in Verhandlungen, den unliebsamen Gegenspieler zur Aufgabe zu bewegen. Ein sinnloses Unterfangen. Weiter und weiter tobt die Schlacht, und nichts deutet darauf hin, dass der Widerstand der Spartaner nachlässt. Bis ein Verräter Xerxes einen entscheidenden Tipp gibt ... „300“ ist ein pures Kinovergnügen, dem allerdings auf den Berliner Filmfestspielen ein harter Wind entgegenschlug. Da war die Rede von einem „schlimmen Stück Kino“, einer „faschistoiden Kleinjungen-Fantasie“ gar. Andere konstruierten verwegene politische Gegenwartsbezüge, die Bush in die Nähe eines Leonidas ohne Bart rückten und die US-Marines in einem Aufwasch zu den Spartanern der Gegenwart erklärten. So ein Festival kann einem ganz schön die Hirnwindungen verknoten. Wenn man schon den Vorwurf faschistoider Blut-und-Boden-Sudelei erheben wollte, müsste man ihn ebenfalls der Vorlage von Frank Miller anlasten, womöglich auch der Erstverfilmung der Schlacht an den Thermopylen von Rudolph Maté. Sicher, der martialische Erzählkommentar aus dem Off und das Gerede von „Ehre“ und „guten Kriegern“ nervt bisweilen, aber darin spiegelt sich ein wesentlicher Bestandteil der beschriebenen Kultur. Es stellt sich so einiges auf den Kopf, wenn man den armen Spartanern unterstellt, ihr Körperkult sei ein Folgeschaden der „Triumph des Willens“-Ästhetik von Nazi-Filmerin Leni Riefenstahl. Comic und Film sind stilisierte Fantasy-Abenteuer vor realem Hintergrund. Nicht mehr, nicht weniger

Fazit

Werkgetreue Comicverfilmung mit überwältigender Optik und kunstvoll stilisierten Kampfszenen

Film-Bewertung

Schwedisch für Fortgeschrittene (SE 2006)

Redaktion
Community (8)
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Community-Kritiken zu 300

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Imposant
Wow, das ist ein ganz schön pralles Paket daß hier auf die Kinoleinwände kommt - nur ist es zwiespältig und jeder muß für sich entscheiden wie und wo ers einordnet. Der Historiker wird hierdrin nicht viel zu sehen bekommen, alles was wiedergeben wird sind ein paar einfache Fakten die er eh schon kennt. Dann geht's aber los bei der Machart: der Film wurde in ähnlicher Weise gemacht wie Sin City (klar, das ganze fußt auf einem Comic von "Sin City" Macher Frank Miller) und somit ist es ein unbeschreibliches visuelles Feuerwerk, die ganze Handlung spielt in einer bizzaren, fremden Welt die einen sofort in ihren Bann zieht. Dann kommt die Action und des Heldenepos und gerade hier polarisiert der Film ungemein: die allzu machohaften und großkotzigen Patriotensprüche die laufend gerissen werden und die stetige Begeisterung der Spartaner über den eigenen Tod auf dem Schlachtfeld wirken wie ein Werbespot den die US Army gemacht hat um Soldaten für die Schlacht zu werben.
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"Das ist Sparta!"
Visuell gesehen, ist 300 ein Meisterwerk. Natürlich wurde auf Historische Fakten kein großer Wert gelegt, was das Filmvergnügen natürlich nicht schmälert. Es ist nun mal eine Comic-Verfilmung, die mit visueller Stärke und vielen Gänsehaut-Momenten punktet.
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Leider oberflächlich!
Eine gelungene Comicverfilmung vom Visionär Zack Snyder! Temporeiche Kamerafahrten und schöne, digitalisierte Landschaftsbilder! Auch die Schlachten sind gut in Szene gesetzt, aber auch wieder masslos übertrieben! Ein Comic eben... Was leider ein bisschen fehlt, ist das Tiefgründige. Die Darsteller bleiben auf der Strecke und man kann schlecht mit ihnen mitfühlen. Wenn einer der Darsteller stirbt, nimmt man es nicht gerade wahr. Oder man denkt: "So sei es eben!" Schade eigentlich, denn der Film ist eine Naturgewalt der Technologie, bleibt aber mit dem Drehbuch, bei den Erwartungen zurück!
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