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Helmut Schmidt: Die späten Jahre Broschiert – 25. Juni 2018

4,6 4,6 von 5 Sternen 42 Sternebewertungen

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Kaufoptionen und Plus-Produkte

Kein anderer Politiker der Bundesrepublik hat eine solche fast kultische Verehrung genossen wie Helmut Schmidt. Thomas Karlauf entfaltet in der großen Biographie seiner späten Jahre ein intimes Stück deutscher Zeitgeschichte. Fast alle Biographien Schmidts enden mit dem Jahr 1982, dem Jahr seines Ausscheidens aus dem Kanzleramt. Von seinem Leben in den dreiunddreißig Jahren danach drang nur wenig nach außen. Wie aber wurde dieser Mann, der 1982 noch als durchschnittlicher Kanzler galt, zu einem Idol der Deutschen?
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Von der Marke


Produktbeschreibung des Verlags

Pantheon Verlagsporträt

Produktbeschreibungen

Pressestimmen

»Sie legen das Buch nicht mehr aus der Hand. Es liest sich wie ein Roman.« ― Nils Minkmar, DER SPIEGEL

»Jene ›späten Jahre‹ weiß Karlauf packend und höchst informativ zu schildern.« ―
Rainer Blasius, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Thomas Karlauf, geboren 1955 in Frankfurt am Main, ging nach dem Abitur nach Amsterdam und arbeitete zehn Jahre für die George-Zeitschrift Castrum Peregrini. Von 1984 bis 1996 war er Lektor bei den Verlagen Siedler und Rowohlt und führt seither eine Agentur für Autoren in Berlin. Bei Pantheon erschien zuletzt seine vielgelobte Biographie »Stefan George. Die Entdeckung des Charisma«.

Produktinformation

  • Herausgeber ‏ : ‎ Pantheon Verlag; Erstmals im TB Edition (25. Juni 2018)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Broschiert ‏ : ‎ 560 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3570553701
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3570553701
  • Abmessungen ‏ : ‎ 12.7 x 4.3 x 20 cm
  • Kundenrezensionen:
    4,6 4,6 von 5 Sternen 42 Sternebewertungen

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42 weltweite Bewertungen

Spitzenbewertungen aus Deutschland

Rezension aus Deutschland vom 23. Juli 2018
Von Karlauf gibt es eine großartige Stefan-George-Biographie, eine Stauffenberg-Biographie wird im kommenden Frühjahr erscheinen.
Er hat Helmut Schmidts eigene literarische Produktion über Jahrzehnte betreut. Als dem ehemaligen Bundeskanzler bewußt wurde, dass seine Biographien nur bis zum Ende seiner Amtszeit gingen, aber doch auch sein Nachleben nach dem Ausscheiden aus dem Amt des Bundeskanzlers
durchaus interessant ist und er im Gespräch mit Karlauf nach einem Biographen dieser Zeit suchte, entschloss sich Karlauf das Buch selbst zu schreiben. Es ist , besonders heute in der Zeit einer schwachen Kanzlerschaft , wohltuend , dieses Buch zu lesen und an Helmut Schmidt erinnert zu werden, der gerade in seinen späten Jahren ein großes Vorbild für uns Deutsche wurde ; er war nicht nur ein guter Herausgeber der ZEIT, besonders nach dem Tod von Marion Gräfin Dönhoff, sondern auch der große alte Mann der deutschen Nachkriegspolitik.
Sehr lesenswert !
4 Personen fanden diese Informationen hilfreich
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Rezension aus Deutschland vom 16. Oktober 2022
Die Europäische Politik interessiert mich
Rezension aus Deutschland vom 6. April 2019
Jemand wie mir, der die Siebziger, Achtziger, Neunziger Jahren aufgewachsen ist und die Kanz-lerschaften von Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl erlebt hat, muss das gegenwärtige Deutschland vorkommen wie ein Irrenhaus - mit offenen Grenzen, einer Allparteien Koalition, die sich immer mehr vom demokratischen Procedere verabschiedet, mit einer handzahmen Staatspresse und einer Jugend, die für die Parolen der Regierung auf die Straße geht. Kein Zweifel, es steht schlecht um Deutschland, das Land ist gespalten, und die einzig gute Nachricht ist, dass einer der Hauptverursacher dieser Malaise, die SPD, langsam aber sicher zusammenbricht.

Wie hat das alles begonnen? Es begann natürlich mit der 68er Kulturrevolution - aber ihre erste große Dünung, erlebte diese Bewegung in den Achtziger Jahren. Im Historikerstreit der Achtziger Jahre. wurden erstmals konservative und national orientierte Positionen stigmatisiert Richard von Weizsäcker hielt seine Befreiungsrede, und an den Universitäten erklommen immer mehr 68er die Lehrstühle. Womit wir bei Helmut Schmidt wären, dessen „späte Jahre“ unmittelbar nach seinem Sturz in den frühen Achtziger Jahren begannen. Helmut Schmidt hat die Anfangsphasen dieser Entwicklung aus nächster Nähe miterlebe müssen, als seine friedensbewegte Partei ihn am Ende seiner Kanzlerschaft in der Nachrüstungsfrage im Regen stehen ließ. Nach seinem Sturz hat er ironischerweise die weitere Linksverschiebung des Mainstreams nicht aus irgendeiner Nische im Ruhestand beobachtet, sondern als Herausgeber der „ZEIT“, deren Redaktion selbst ein Motor dieser Veränderung war. Immerhin, in den Achtziger Jahren war die Presse noch nicht selbstgleichgeschaltet wie heute, aber schon damals stieß dem Zeit-Herausgeber Schmidt auf, wie parteilich die Berichte waren, wie gehässig der Ton und wie nachlässig die Recherche. In diesem Zusammenhang erinnert Karlauf an die hanebüchene ZEIT Serie „Das andere Deutschland“ aus dem Jahre 1986, in der ZEIT Redakteure, von offiziellen DDR-Stellen tatkräftig unterstützt, drei Jahre vor dem Zusammenbruch der maroden DDR das andere Deutschland als eine blühende Landschaft beschrieben.

An diesen und anderen Stellen wird deutlich, dass das vorliegende Buch nicht nur als eine Bio-grafie sondern auch als eine Zeitgeschichte der Achtziger und Neunziger Jahren gelesen werden kann – und zwar mit den Augen eines traditionellen, sozialdemokratischen Patrioten, für den das Staatswohl vor der Partei rangierte. Kein Wunder, dass Schmidt er mit den Lafontaines, den Epplers und den anderen Halbgenies der „Toskana Fraktion“ seine Probleme hatte. Gegen un-sinnige Verstaatlichungspläne und Wahlgeschenke sprach er sich ebenso aus wie gegen die aus heutiger Sicht absolut bescheidenen Zuwanderungszahlen. Die Sätze, die Schmidt damals zur muslimischen Massenzuwanderung äußerte, würden ihm heute eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz einbringen.
Nicht alles, was der „späte“ Schmidt befürwortete, hat sich im Nachherein als richtig herausge-sellt. Schmidt war ein glühender Befürworter des Euro, der heute nur noch durch die Staatsan-leihekäufe der EZB am Leben gehalten wird. Außerdem konnte er sich eine europäische Einigung nur unter Frankreichs Führung vorstellen, wobei er dem wirtschaftlich viel potenteren Deutschland treuherzig einen der hinteren Ränge zuwies. Auch für die deutsche Einheit hatte er, anders als Willy Brandt und Helmut Kohl, zunächst keine Antenne, am Ende aber begrüßte er sie, mäkelte aber an den Details ihrer Umsetzung. An Willy Brandt, dem anderen großen Sozial-demokraten dieser Epoche, an dem er „einfach nicht vorbeikam“, arbeitete er sich sein Leben lang ab, ohne zu einem wirklich stabilen Verhältnis zu gelangen. Wahrscheinlich konnte er es nicht verwinden, dass er der Kompetentere war, dass die Menschen aber den Visionär Brandt mehr liebten als ihn.

Immer wieder liefert das Buch auch Rückblicke auf Schmidts Werdegang, wobei interessante Fakten zutage treten. Mir war zum Beispiel unbekannt, dass Schmidt einen jüdischen Großvater hatte. „Helmut Schmidts Großvater hieß Ludwig Gumpel, war Bankkaufmann, später Teilhaber eines Bankgeschäfts in seiner Heimatstadt Bernburg, und hatte 1887 im Alter von 27 Jahren eine nächtliche Affäre mit einer Hamburger Buffetmamsell, die schwanger wurde.“ Man sieht, auch in den altvorderen Zeiten hielten die Nächte manche Überraschungen bereit. Da Schmidts Vater nach der Zeugung verschwand und der Spross als „Vater unbekannt“ rubriziert wurde, erwuchsen dem jungen Soldaten Helmut Schmidt keinerlei Nachteile. Im Gegenteil, so wie es aussah, war Schmidt mit Engagement und Einsatz Soldat und versicherte später immer wieder, wie sehr er das Kameradschaftserlebnis dieser Jahre genossen habe. „Richtige Nazis“, so Schmidt habe er kaum kennengelernt und schon gar nicht geschätzt. Sein Vorgesetzter sorgte übrigens dafür, dass Schmidt wegen einer abfälligen Bemerkung über Göring noch im letzten Kriegsjahr an die Front versetzt wurde. Auf dem Hintergrund seiner persönlichen Erfahrung und Bewährung konnte Schmidt die Anklagen der 68er gegen die „Vätergeneration“ nur als überzogen empfinden. Es ging über seinen Verstand, wie das Goldhagen Machwerk „Hitlers willige Vollstrecker“, in dem gleichsam allen Deutschen eine Kollektivschuld unterstellt wurde, derart gefeiert wurde. Verständlich, dass er auch von der teilweise zurechtfrisierten Wehrmachtsaustellung nichts hielt.

Karlauf beschreibt, wie Schmidts Ansehen nach der Jahrtausendwende geradezu ins Unangreif-bare stieg. In einer Epoche, in der eine rasante Linksverschiebung des Mainstreams den öffentli-chen Meinungskorridor immer mehr einengte, verehrte die Bevölkerung einen traditionellen, konservativen Sozialdemokraten. Herrlich die Bilder, wie Premiumjournalisten wie di Lorenzo oder Maischberger wie Hänflinge halb gebückt bei ihren Interviews vor dem Weltenkanzler sa-ßen. Zum sozialdemokratischen Bundeskanzler Gerhard Schröder dagegen entwickelte sich ein tragfähiges Verhältnis, obwohl Schmidt die Intervention in Jugoslawien ablehnte. Allerdings fanden Schröders Hartz IV Reformen seine uneingeschränkte Zustimmung. Was Schmidts Ver-hältnis zu seinem Nachfolger Helmut Kohl betrifft, so trübt allerdings ein hässlicher Schatten das ansonsten so beeindruckende Bild. Die kleinliche Verachtung, mit der er seinen Nachfolge be-dachte (und die von Kohl nicht zurückgegeben wurde) passt nicht in sein ansonsten großzügiges Persönlichkeitsbild. Ein zutiefst sympathischer Zug bestand auf der anderen Seite in der Loyalität, die Schmidt ehemaligen Freunden auch dann erwies, wenn sie in die Bredouille gerieten. Sogar Manfred Stolpe erfuhr Schmidts Unterstützung, obwohl er als inoffizieller Stasi Mitarbeiter enttarnt worden war. Zu den interessantesten Passagen des Buches zählt die Beschreibung des Verhältnisses von Helmut Schmidt zu anderen Heroes der Zeit, etwa zu Henry Kissinger, mit dem er stark rivalisierte oder zu Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Weizsäcker konnte schwer verwinden, dass er in der Hitliste der größten lebenden Deutschen stets hinter Helmut Schmidt rangierte. Schmidt seinerseits hielt Weizsäcker insgeheim für einen Heuchler der der Mehrheit der Deutschen in seiner großen Rede von 1985 die Anpassung an die NS Diktatur vorwarf, sich selbst und seinen Vater aber davon ausnahm.
Am Ende, nahe dem biblischen Alter von einhundert Jahren, konnte sich Schmidt nicht mehr der Einsicht verschließen, dass die Politik ganz andere Wege eingeschlagen hatte, als die, die er seinen Parteigenossen immer wieder ans Herz gelegt hatte. Den Einbruch der SPD auf 23 % und ihr Ende als Volkspartei hat er noch kurz vor seinem Tod erlebt, ohne dass er ihr deswegen un-treu geworden wäre. Mit der SPD sei es wie mit dem HSV, meinte Schmidt: „Auch wenn der Verein meistens nur noch verliere, bleibe man ihm doch treu.”

Über das vorliegende Buch ist am Ende nur ein kurzes Urteil zu fällen: absolute Spitzenklasse, sowohl was Stil und Diktion, aber auch Ausgewogenheit der Urteilsfindung und die Breite der wissenschaftlichen Belege betrifft. Ein historisches Werk der Spitzenklasse, zu lesen wie eine Geschichte der letzten Jahre der alten Bundesrepublik.
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Rezension aus Deutschland vom 31. März 2022
Hier lernt der Geschichtsinteressierte noch etwas . Eine Lücke wurde gefüllt.
Eine Person fand diese Informationen hilfreich
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Rezension aus Deutschland vom 21. November 2016
Jener Teil des Lebens von Helmut Schmidt, der ihn zum beliebtesten „Elder Statesmen Deutschlands gemacht hat, in dem er auf seine unverwechselbare (wenn auch nicht gänzlich unumstrittene) Art und Weise sich eingemischt hat, gefragt wurde, vielfache Bücher veröffentlichte zu den aktuellen Themen der Zeit und der Welt, ist in vielen Biographien des Politikers Helmut Schmidt eher Nachklang und Beiwerk.

„Als hätte ich danach kein Leben mehr“, so klagt Schmidt selbst über seinen Befund der literarischen Betrachtungen seiner Person.

Diese Klage nimmt Karlauf gekonnt auf und setzt zu jenem Zeitpunkt, an dem Schmidt als Kanzler abgewählt wurde. Und das betrifft nicht zuletzt und gerade auch jene „Arbeit“, die für Schmidt selber (wie im Buch unter anderem nachzulesen) das „Zentrum“ seiner Arbeit und seines politischen Denkens war, das Verfassen von Büchern. Wobei sein „Außer Dienst“ von 2008 eines der erfolgreichsten politischen Bücher überhaupt gewesen war und ist.

Wobei es, neben dem Sichten und erläutern der Jahre und des Werkes vor allem eine Frage ist, der Karlauf aufschlussreich und mit überzeugenden Antworten nachgeht: wie dieser fast überwältigende und, vor allem, fast einhellige „Ruhm der späten Jahre“ zustande kam.

Was vielleicht, schon als Einstieg, durchaus seine Wurzeln darin gehabt haben könnte, das Schmidt schnell in jene Rolle des „Elder Statesmen“ hineinfand, diese für sich nutzte und durchaus zu schätzen wusste (sicher auch seiner gewissen Eitelkeit und der Pflege seines teils auch bewusst geste3uerten und genossenen „Image“ geschuldet), frei von politischen Rücksichten und dem Mahlwerk der alltäglichen Kompromisse seine Meinung und Analyse des Weltgeschehens zu äußern.

Nicht ohne Grund war sein Beruf nach der Politik die Herausgabe der „Zeit“, jene Wochenzeitschrift, die in den Augen Schmidts immer schon Raum, Platz und Sorgfalt für gründliche Recherchen und breit erläuterte Hintergründe bot.

Zunächst in eher zurückgezogener Weise, wie Karlauf schildert (der im Übrigen an den Ereignissen des Oktobers 1982 und den direkten Ereignissen kurz zuvor nicht vorbeigeht, sondern damit seine Biographie beginnt). Ab 1991 dann in offensiver „Einmischung“ (auch, weil Schmidt die Vorstellung schwerfiel, dass die „68er-Erben“ nun gemeinsam mit der „Arbeitertradition!“ das Land regierten.
Wobei Schmidt auch in konkrete Punkte mit „hinein redete“, wie der Streit um das öffentliche Holocaust Mahnmal in Berlin zeigte (ohne sich durchsetzen zu können). Oder auch die fast legendäre „Aversion“ zwischen Schmidt und von Weizsäcker, als dieser Bundespräsident war.

Nie um eine klare Meinung verlegen, immer auch und das ergibt sich aus der Lektüre, mit einem mehr oder minderen klaren „Bild“ im Kopf, wie Schmidt selbst gerne gesehen würde und einer Unermüdlichkeit, bis (fast) zum letzten Tag seines Lebens, dieser Mischung aus tiefer Überzeugung, Selbstbild und Image, zu „bauen“.

So verschmelzen Werk, politische Karriere, persönliche „Schnoddrigkeit“ und literarische und öffentliche Präsenz mehr und mehr zu jenem „Schmidt“, der in seinen letzten beiden Lebensjahrzehnten der beliebteste deutsche Politiker war, nicht nur derer „außer Dienst“.

33 Jahre, die Karlauf flüssig und gut zu lesen, aus persönlicher Nähe und mit großer Sachkenntnis Schritt für Schritt nachzeichnet. Und damit, nebenbei, auch einen breiten Einblick in die politische Entwicklung des Landes bis zur Gegenwart hin aufzeigt, denn da dies die Themen Schmidts waren (überwiegend), stellt das Buch immer wieder Bezüge in die zu konkreten Phasen Schmidts konkrete Tagespolitik.

Eine anregende und empfehlenswerte Lektüre.
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