Edge of Tomorrow
Lt. Col. Bill Cage (Tom Cruise) hat einen ruhigen Schreibtischjob bei der US-Armee. Doch als die Truppe den Kampf gegen eine außerirdische Alieninvasion zu verlieren droht, muß jeder ran. So auch Cage, der bei seinem ersten Fronteinsatz gegen die Mimics genannten Aliens jedoch gleich unter die Räder kommt.
Originaltitel
Edge of Tomorrow
Regie
Dauer
113 Min.
Kinostart
29.05.2014
Genre
FSK
12
Produktionsland
Cast & Crew
Lt. Col. Bill Cage
Rita Vrataski
Dr. Carter
General Brigham
Master Sergeant Farell
Redaktionskritik
Als Gefangener in der Zeit bekommt es Tom Cruise mit erbarmungslosen Aliens und einer unbändigen Kampfamazone in Gestalt von Emily Blunt zu tun. Ein Science-Fiction-Spektakel, das kaum Zeit zum Luftholen lässt
Das Konzept hört sich bekannt an: Ein Mann erwacht in einer Zeitschleife und wird durch die ständige Wiederholung desselben Tages zu einem besseren Menschen. Doch während Bill Murray in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ mithilfe der Zeitstrahlbiegung die Liebe von Andie MacDowell erlangt, wird Tom Cruise in „Edge of Tomorrow“ zur letzten Hoffnung für die Menschheit. Und der Tod ist für ihn buchstäblich erst der Anfang.
Cruise spielt den PR-Soldaten Lt. Col. Bill Cage, der von seinem Vorgesetzten unerwartet in die Schlacht geschickt wird. Mimics, Tenatakelaliens aus den Tiefen des Weltalls, überrennen die Streitkräfte der United Defense Force (UDF). In einem Hightech-Anzug landet der verängstigte Cage an der Front – und wird kurze Zeit später nach einer Begegnung mit einem Alpha-Mimic getötet. Doch anstatt zu sterben, durchlebt er den Tag immer wieder aufs Neue und mausert sich mithilfe der wehrhaften Rita Vrataski (Emily Blunt) allmählich zum Strategen und Elitesoldaten. Doch Mut und martialische Entschlossenheit allein können den Krieg gegen die Mimics nicht entscheiden.
Tom Cruise kann man ohne Frage einiges vorwerfen: den Einsatz für Scientology oder sein unnahbares Saubermannimage. Sein Gespür für Talente aber ist unumstritten. Ohne seinen Einsatz für J. J. Abrams bei „Mission: Impossible 3“ hielte dieser heute wohl kaum die zwei wichtigsten Sci-Fi-Franchise („Star Trek“, „Star Wars“) in der Hand. Zudem setzte er CGI-Trickser Brad Bird beim Studio als Actionvirtuosen durch („Mission: Impossible – Phantom Protokoll“) und rief das Potenzial von Joseph Kosinski als Erschaffer dystopischer Welten ab („Oblivion“). Für seinen neuesten Film heuerte Cruise Doug Liman als Mann für alle Fälle an, dessen letzter Film „Fair Game“ 2010 floppte. Kein Grund für Cruise, an der visionären Kraft des New Yorker Lockenkopfs zu zweifeln. Und sein Mut hat sich gelohnt.
Gekonnt verbindet Doug Liman die Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 mit den hintergründigen Ideen eines Paul Verhoeven („Starship Troopers“). Auf Grundlage des Romans „All You Need Is Kill“ bettete er diese Elemente in ein krachendes 3D-Szenario ein (vorab wurde nur die 2D-Fassung gezeigt), das konsequent den Regeln des Blockbusterkinos folgt, dabei aber immer wieder mit einigen Storykapriolen aufwartet. Um den Zuschauer nicht mit Cages wiederkehrenden Erlebnissen zu langweilen, zeigt Liman diese aus unterschiedlichen Perspektiven und fügt neue Ereignisse und Dialoge hinzu. Darüber hinaus drehen sich seine Scharmützel auf dem sandigen Schlachtfeld an der französischen Küste nicht im Kreis, sondern illustrieren progressiv Cages Entwicklung vom Feigling zum Helden. Zwar wird der dreckig- schnoddrige Ton der Vorlage aufgrund der blutarm inszenierten Gefechte nicht ganz erreicht, die unerwarteten Wendungen, z. B. Cages Suche nach dem Gehirn der Mimics, entschädigen aber für einige massenkompatible Kompromisse.
Wer befürchtet hat, die Beziehung zwischen Bill und Rita könne das Tempo drosseln, kann sich entspannt zurücklehnen. Anstelle einer romantischen Lovestory erwartet den Zuschauer eine martialische Zweckgemeinschaft zur Rettung der Welt – was aufgrund des invasorischen Ausnahmezustands nur konsequent ist. Leider nimmt die in der Hollywood-Historie einmalige Sperrung des Trafalgar Square in London im fertigen Film nur rund eine Minute ein. Das Geld hätte man für ein weniger abruptes Ende vielleicht sinnvoller ausgeben können.
Community-Kritiken zu Edge of Tomorrow