Melisandes Tod

Buch von Corinne Pulver

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Bewertungen

Melisandes Tod wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Melisandes Tod

    Warum wählte Liselotte Pulvers Tochter den Freitod?
    Inhalt
    Den Zeitungen ist ihr Tod zunächst nur eine kurze Notiz wert: Eine junge Frau, die sich am hellen Tag in Bern von der Münsterplattform gestürzt hat. Doch als bekannt wird, wer die Tote ist, wird die Nachricht zur Sensation. Melsande, Tochter der berühmten Schauspielerin, sah keinen anderen Ausweg mehr. Warum gerade sie, scheinbar wohlbehütet und in besten Verhältnissen aufgewachsen? Ihre Tante, Corinne Pulver, hat sich den Schock von der Seele geschrieben und Abgründe aufgedeckt, die eine ganze Generation junger Menschen herabzuziehen drohen...
    Meine Meinung
    Das Mädchen um das es geht ist ja die Tochter der Schauspielerin Liselotte Pulver. Man spürt in diesem Buch richtiggehend die Tragik, die ein berühmter Elternteil mit sich bringen kann.
    Melisande fehlt es "Materiell" gesehen absolut an nichts. Trotzdem wächst sie sehr einsam und ohne wirkliche Liebe auf. Das was die Voraussetzung für das gute gelingen eines jungen Menschen wäre.
    Als sie anfängt, "seltsame" Dinge zu tun, wird bei ihr recht schnell die Diagnose Schizophrenie gestellt. Dies wohl in erster Linie aus dem Grund, weil in Ihrer Familie anscheinend schon mehrere an dieser Krankheit erkrankten. In meinen Augen jedoch hat ihre "Störung" nichts mit Schizophrenie zu tun. Auch die Autorin dieses Buches (die Schwester von Liselotte / Tante von Melisande) geht nicht wirklich von einer solchen Erkrankung aus. Vielmehr versucht das Mädchen, sich in einer Erwachsen werdenden Welt zurecht zu finden ohne das sie jemals hätte Kind sein können. Sie weis, dass sie Erwachsen werden sollte, möchte jedoch doch endlich Kind sein dürfen. Jemanden haben, der bei ihr schaut, ihr die Geborgenheit gibt, die sie so sehr braucht.
    Obwohl das Buch bereits vor etwa 15Jahren geschrieben wurde, ist es doch in meinen Augen ein sehr aktuelles Buch. Vielleicht fast aktueller, als es damals war.
    Immer mehr Kinder (nicht nur aus prominenten Familien) wachsen sehr einsam auf. Vater und Mutter haben keine Zeit mehr und übergeben die Verantwortung an andere Bezugspersonen ab. Das Kind ist zwar nicht wirklich alleine (es ist immer jemand da, der zu ihm schaut), jedoch die wichtigsten Personen fehlen die meiste Zeit des Tages, Vater und Mutter.
    Anhand dieses "extremen" Beispieles ist schön zu erkennen, wozu das führen kann.
    Ich kann das Buch also sehr empfehlen, eine traurige Geschichte, aus der man viel lernen kann.
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Ausgaben von Melisandes Tod

Taschenbuch

Seitenzahl: 236

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 10. April 2009
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