Der Krieg des Charlie Wilson
Die scharfzüngige Politsatire Der Krieg des Charlie Wilson vereint zwei Mega-Stars: Julia Roberts und Tom Hanks
Politsatire
„Top gespielte und temporeich inszenierte Politsatire“
Von fünf Millionen auf 500 Mio.Dollar: Auf das Hundertfache wurde zwischen 1980 und 1987 das Budget der CIA für versteckte Operationen im Ausland erhöht. Das Geld diente vor allem der Finanzierung des bewaffneten afghanischen Widerstands gegen die sowjetischen Besatzer. Maßgeblicher Drahtzieher dieser Geheimaktionen war der texanische Kongressabgeordnete Charles „Charlie“ Nesbitt Wilson, und das Verrückteste: Es hat kaum jemand mitbekommen. In seinem Buch „Charlie Wilson’s War: The Extraordinary Story of the Largest Covert Operation in History“ (auf Deutsch im Seeliger Verlag) schildert TV-Mann George Crile diese unglaubliche, aber wahre Geschichte. Charlie Wilson (Tom Hanks) ist ein mit allen Wassern gewaschener Politiker, der dem kleinen Whiskey am Morgen genauso wenig abgeneigt ist wie einer feuchtfröhlichen Poolparty. Charlie sitzt in vielen Ausschüssen, hat gute Verbindungen und vielen Leuten den ein oder anderen Gefallen getan. Als er von der sowjetischen Invasion in Afghanistan erfährt, wird er aktiv. Unterstützt vom zynisch-arroganten CIA-Agenten Gust Avrakotos (grandios: Philip Seymour Hoffman) orchestriert Charlie den Kauf von Waffen für die „Freiheitskämpfer“, aus denen viele Jahre später auch Taliban werden sollten. Für Geld (und amouröse Verwicklungen) sorgt Society-Lady Joanne Herring (Julia Roberts)… Wie man das alles auf die Leinwand bringt, fragte sich Tom Hanks, als er 2003 die Filmrechte für George Criles Buch erwarb. Die Lösung: Er engagierte Aaron Sorkin, gefeierter Theater- und Drehbuchautor („Eine Frage der Ehre“), der sich mit seiner Weißes-Haus-Erfolgsserie „The West Wing“ für das Thema empfahl. Der echte Charlie Wilson stand dem Film beratend zur Seite. Sorkin schrieb ein scharfzüngig-beißendes, brillantes Drehbuch, das Regisseur Mike Nichols („Die Reifeprüfung“) mit den Stars Roberts und Hanks – erstmals gemeinsam auf der Leinwand – superb verfilmte. Genau so sieht Hochklasse-Kino aus.