Taverne von New Orleans, die: Review von Gwangi (Schnittberichte.com)
SCHNITTBERICHTE | # | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z
Titel suchen:
Trepang 2 Trepang 2 · Geballte Action · ab 33,99€ bei gameware Dead Island 2 Dead Island 2 · Die hei�geliebte Zombie-Saga ist zur�ck! Uncut! · ab 38,99€ bei gameware
Land of Bad - Jetzt bei Prime Video

Taverne von New Orleans, die

Originaltitel: Adventures of Captain Fabian

Herstellungsland:USA, Frankreich (1951)
Standard-Freigabe:FSK 12
Genre: Abenteuer, Drama, Liebe/Romantik,
Historie
Bewertung unserer Besucher:
Note: 5,00 (1 Stimme) Details
Diese Kritik enth�lt Informationen �ber den sp�teren Handlungsverlauf der Geschichte.
Eine Kritik von Gwangi:

 

Es geht weiter

 

in der Reviewsektion für vergessene, eher unbekannte, aber auch ganz große Klassiker der Filmgeschichte. Hauptaugenmerk lege ich dabei auf die Jahre 1935 - 1965. So habe ich nun beschlossen einfach wahllos die zu rezensierenden Filme aus meinem Klassikregal zu ziehen. Einige davon begutachte ich dabei zum ersten Mal. Wird ja auch Zeit. So trifft es nun "Die Taverne von New Orleans" mit Errol Flynn und Vincent Price. Der Film ist in S/W und von 1951. In der Vita der beiden Schauspieler ein eher unbekannterer Film. Nach Sichtung für mich nur logisch, ist jener auch nur im Durchschnitt anzusiedeln. 

Zu Beginn des Filmes erscheint eine Texttafel, die erklärt, worum es in der Geschichte geht. Es ist von einer zerstörerischen Liebe und dem Stolz der feinen Gesellschaft in New Orleans um 1860 die Rede. Der englische Titel lautet "Adventures of Captain Fabian", hat aber mit Abenteuer nichts zu tun. Das ist etwas irreführend. Da Errol Flynn die Rolle des Kapitäns inne hat, wird das wohl auch der Grund der Namensgebung sein. Der deutsche Titel kommt da der Sache sichtlich näher trifft es aber auch nicht wirklich, aber die Texttafel trifft es. Irgendwie komisch. Wer hier einen Abenteuerfilm bzw. Swashbuckler sucht wird leider enttäuscht werden. Vielmehr ist es eine Dreiecksbeziehung zwischen dem Schiffskapitän Fabian (Errol Flynn), dem kreolischen Hausmädchen Lea (Micheline Presle) und dem Aristokraten George Brissac (Vincent Price). 

Die beiden ungleichen Männer von höherem gesellschaftlichen Stand, werden vom besagten kreolischen Hausmädchen von niederem Stand in ein Netz aus Erpressung, Lügen und Mord hineingezogen. Dabei können sich beide der Anziehungskraft der Femme Fatal nicht entziehen. Während der eine zum Mörder wird, kommt der andere arg in Bedrängnis, dazwischen steht eine nach Stolz und Anerkennung gierende Frau. Das Problem ist nur, das es für die junge Kreolin nie möglich sein wird, einen höheren Stand zu erlangen. Wohin das führt liegt natürlich offen auf der Hand. Die unglücklichen und destruktiven Ereignisse kulminieren in einer Tragödie. 

Grundsätzlich ist die vorgegebene Prämisse nicht schlecht. Eine Dreiecksgeschichte mit zerstörerischem Inhalt gibt es in der Filmgeschichte genug. Hier funktioniert sie nur bedingt. Regisseur William Marshall hatte überhaupt keine Erfahrung was Regie betraf und das sieht man leider beim Endprodukt. Stellenweise ist der Übergang zu holprig und einige Szenen wirken amateurhaft. Wenn man sich bei der einen Szene noch hasst und bei der nächsten Szene ewige Liebe verspricht ist das schon irgendwie seltsam. Gleiches gilt für die "abenteuerlichen" Szenen im Finale. Diese sind, selbst für damalige Verhältnisse, teilweise stümperhaft umgesetzt. Ich musste bei der Schlägerei zwischen Flynn und Price richtig lachen.

Apropos Errol Flynn. Hier kann er leider nicht mehr glänzen. Ich meine es ist Errol Flynn aber irgendwie auch nicht. Gezeichnet durch seinen Lebensstil und chronischer Malaria schafft er es auch nicht irgendwie Sympathiepunkte für sich zu verzeichnen. Zu trocken und desinteressiert läuft er durch den Film. So verhält es sich auch mit der "aufgesetzten" Liebe zu Lea und deren Rettung. Völlig unglaubwürdig. Übrigens hat Mr. Flynn das Drehbuch zu diesem Film verfasst. Das nur am Rande. 

Mit Micheline Presle verhält es sich ähnlich. Sie bleibt als Femme Fatal auch eher blaß. Dies ist ein weiteres Problem des Filmes. Sie ist die eigentliche Hauptrolle, hat sie doch mehr Screentime als Errol und Vincent und die Geschichte dreht sich hauptsächlich um Sie und Ihr perfides Spiel. So bleibt man auch hier eher enttäuscht zurück. 

Die besten Szenen hat Vincent Price, das ist auch der Grund warum ich den Film mit gutem Durchschnitt bewerte. Dieser spielt nämlich Mr. Flynn gekonnt an die Wand. So zeigt er im Verlauf des Filmes die Wandlung in einen gewissenlosen Mörder so wie wir es aus den folgenden drei Jahrzehnten von ihm gewohnt sind. Allein die Szene mit der Uhr von Fabian zeigt was der gute Vincent so drauf hat. Als er Lea das Spiel umdreht war mir klar, dass der Film dennoch in der Sammlung bleibt. Starke Vorstellung.

Aber leider reicht das alleine nicht für eine höhere Wertung. So gut das Schauspiel von Vincent Price ist, so dröge ist das Spiel von Errol Flynn. Nicht mehr viel übrig vom ehemaligen Sea Hawk und Robin Hood. Schade. Die teilweise amateurhaft wirkende Regie tut ihr übriges. Dennoch kann der Film einige spannende Passagen aufweisen, somit hat der knapp hundert Minuten laufende Film auch seine Daseinsberechtigung. Wer Vincent Price so schätzt wie ich, kann einen Blick riskieren. Für Errol Flynn Fans eher unbrauchbar. Ein versucht sinistres Drama das nicht so ganz aufgehen will, in der Verkleidung eines Abenteuerfilms. 

 

Durchschnittliche 5/10

 

 

 

 

5/10

Kommentare

08.11.2021 14:07 Uhr - cecil b
1x
Moderator
User-Level von cecil b 20
Erfahrungspunkte von cecil b 8.580
Tolle Review, eine interessante Vorstellung! Danke daf�r! :)

08.11.2021 14:28 Uhr - Schwachkopf79
1x
Da ich ja auch eher f�r die SW-Filme von 1920-1960 zu begeistern bin, freut mich deine Ank�ndigung, jetzt viele davon zu rezensieren, ungemein.

Die Rezi liest sich super, den Film kenne ich nicht, aber klingt nach etwas, was mal auf nem Sonntagnachmittag bek�mmlich ist.

kommentar schreiben

Um Kommentare auf Schnittberichte.com veröffentlichen zu können, müssen Sie sich bei uns registrieren.

Registrieren (wenn Sie noch keinen Account hier haben)
Login (wenn Sie bereits einen Account haben)