Gefangen – Eine Liebe hinter Gittern | Kritik | Film | critic.de

Gefangen – Eine Liebe hinter Gittern – Kritik

Dennis (Marcel Schlutt) lernt im Gefängnis nicht nur die rauen Sitten, sondern im verfeindeten Trakt entgegen aller drohenden Probleme auch seine große Liebe kennen. Eine kitschige Liebesgeschichte zwischen zwei Häftlingen mit sparsam gesäten pornografischen Szenen.

Gefangen

Abfall ist nicht immer gleich Abfall. Übersetzt man das Wort ins Englische, klingt es plötzlich interessant-verwegen und kann teilweise sogar als eigenständiges Genre angesehen werden. Als Trash zu gelten hat auf alle Fälle etwas für sich und lockt mit Unterstützung des Video- und DVD-Marktes manchmal genauso viele Zuschauer an wie ein Mainstream-Hochglanzfilm.

Furchtlos trashig wagt nun Jörg Andreas’ Film Gefangen den Sprung auf die große Leinwand und könnte sich damit einer gewissen Beliebtheit erfreuen. Über der schwulen Liebesgeschichte in einem Gefängnis in Mecklenburg-Vorpommern schwebt beständig der Leitspruch „Hose runter“, während die Darsteller der knallharten Knackis unbeholfen von einem unglücklich heruntergeleierten Dialog zum nächsten stolpern.

Gefangen

Nach seiner Verurteilung landet der eher sensible Kreditkartenbetrüger Dennis (Marcel Schlutt) hinter Gittern und tut sich schwer, sich in die Hackordnung seiner brutalen, Drogen dealenden, rassistischen Zellennachbarn einzufügen. Er verliebt sich in den muskulösen Farbigen Mike (Mike Sale), der jedoch auf einem verfeindeten Flur wohnt. Als die heimliche Liebe auffliegt, kämpfen die beiden solange gegen die körperlichen und psychischen Schikanen der anderen an, bis sie in eine gemeinsame Zelle verlegt werden.

Jörg Andreas, Gründer der Berliner Firma Cazzo Film, die sich auf Pornos für den schwulen Markt spezialisiert hat, versucht mit Gefangen einen Film mit expliziten Sexszenen zu realisieren, der gleichzeitig eine packende Geschichte erzählen soll. Fast aller pornografischen Sequenzen beschnitten, scheitert dieses Vorhaben in der soften Kinofassung jedoch auf der ganzen Linie: Bis auf die beiden Hauptfiguren sind die Darsteller durchweg unattraktiv und blutleer, die Ton- und Bildqualität grottig und die Liebesgeschichte hoffnungslos verkitscht. Unter dem Etikett Trash betrachtet, ist der Film gerade wegen dieser Schwächen äußerst amüsant. Ansonsten stellt sich die Frage, für welches Publikum diese Version überhaupt gedacht ist, da sie weder einen guten Spielfilm, noch einen richtigen Porno abgibt. Für die Liebhaber des letzteren Genres ist allerdings eine andere Fassung im Fachhandel erhältlich.

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