Sie versprechen Topqualität und satte Rabatte in bunten Anzeigen, meist in örtlichen Anzeigeblättern. Doch die Masche der unseriösen Polsterbetriebe entpuppt sich im Nachhinein als übler Schwindel, den Kundinnen und Kunden teuer bezahlen. Inzwischen ist in Mittelfranken laut der Polizei ein Vermögensschaden von über 30.000 Euro entstanden. Die Polizei Mittelfranken warnt nun auf Facebook vor dieser Betrugsmasche.

Die großflächigen Anzeigen oder Beilagen in Form von bunten Flyern in regionalen Tageszeitungen sehen bundesweit fast immer gleich aus: Es werden Polsterarbeiten mit sehr großen Rabatten angeboten. Es fehlt aber ein Datum für den genauen Aktionszeitraum, schreibt die Polizei. Auch eine Firmenadresse fehlt in der Regel oder ist falsch. Die Polsteranbieter erscheinen nach Kontaktaufnahme im Haushalt der Interessierten zur Beratung. Sie treten dann sehr bestimmend auf und bedrängen die Kundschaft gegen Ende hinsichtlich eines Vertragsabschlusses. Gegen eine Anzahlung von 30 bis 50 Prozent werden die zu restaurierenden Möbel dann mitgenommen, so die Polizei.

Polizei warnt vor unseriösen Polsterbetrieben

Die Betrüger lassen die Polsterarbeiten bei ortsansässigen Raumausstatter- oder Sattlerbetrieben möglichst günstig durchführen oder im Ausland unsachgemäß und billig überarbeiten. Das Ergebnis ist meist nicht nur wesentlich teurer als bei einem seriösen Handwerksbetrieb, sondern in der Ausführung auch enttäuschend für die Kundinnen und Kunden. Eine richtige Rechnung wollen diese Betriebe häufig auch nicht ausstellen.

Diese unseriösen Polsterbetriebe haben keine Ladengeschäfte oder Werkstätten. Bei einer Überprüfung dieser Polsterbetriebe bei den örtlichen Gewerbeämtern wird im Rahmen der geführten Ermittlungen immer wieder festgestellt, dass es sich bei angegebenen Adressen größtenteils um Briefkastenfirmen handelt, bei denen niemand persönlich anzutreffen ist, heißt es von der Polizei. Die Verbraucherzentrale warnt auch vor Fake-Shops im Online-Handel, wie das Nachrichtenportal inRLP.de berichtet

Die Polizei rät, sich eingehend zu informieren und im Zweifelsfall das Geschäft oder die Werkstatt persönlich aufzusuchen, um sich ein Bild von den Betriebsräumen zu machen. Die Innungsmitgliedschaft ist zudem ein gutes Zeichen für Handwerksqualität. Das erkenne man zum Beispiel am R-Logo oder am S-Logo an der Ladentür, so die Polizei. Nur Innungsfachbetriebe dürfen die Logos führen. Wenn man doch Opfer eines unseriösen Polsterbetriebs geworden ist, rät die Polizei, unbedingt Anzeige bei der örtlichen Polizeidienststelle zu erstatten. Laut inRLP.de kommt es auch auf Amazon immer wieder zu Betrugsfällen.