Sex Tape (2014)

Dass die Chemie zwischen ihnen stimmt, bewiesen Cameron Diaz und "How I Met Your Mother"-Star Jason Segel bereits in der von Jake Kasdan inszenierten Schulkom�die "Bad Teacher". F�r seinen neuen Spielfilm "Sex Tape" hat der junge Regisseur sie nun erneut gemeinsam vor die Kamera gelotst. Auch hier wirkt das Gespann �u�erst sympathisch. Als leicht �berfordertes Ehepaar, das fatalerweise beschlie�t, sich beim Liebesspiel zu filmen, um so die fr�here Leidenschaft in die Beziehung zur�ckzubringen. Charmante Hauptdarsteller und eine vermeintlich frivol-abgedrehte Pr�misse alleine machen allerdings noch lange keine gelungene Kom�die, wie sich einmal mehr schmerzlich zeigt.

Mittlerweile ist es fast schon zur Unsitte geworden. Prominente, solche, die es noch werden wollen, und ganz gew�hnliche Menschen drehen Sex Tapes, die irgendwann im Internet auftauchen (oft nicht versehentlich) und die sensationsl�sterne �ffentlichkeit am privaten Treiben teilhaben lassen. Eigentlich verwunderlich, dass Hollywood sich dieses Trends nicht schon l�ngst bem�chtigt hat, wo er doch so viel Potenzial f�r satirische �berh�hung bereith�lt. Potenzial, das Kasdans Aufarbeitung der Thematik leider nur ansatzweise zu nutzen wei�, wenn sich das sexgefrustete Ehepaar Annie und Jay auf die verzweifelte Suche nach den verschenkten iPads begibt, auf die ihr schl�pfriges Video nach einem Synchronisationsfehler gelangt ist.

Manche Ideen und Wendungen sind durchaus am�sant und verleihen dem Film etwas Schwung. Weitaus h�ufiger verf�ngt sich "Sex Tape" allerdings in einer merkw�rdigen Mischung aus kalkuliert-provokantem Irrsinn und biederer Gef�hlsduselei. Richtiggehend �rgerlich wird es sp�testens im Finale, das zwar mit einem witzigen Cameo-Auftritt �berraschen kann, die vorangegangenen Konflikte aber wenig glaubhaft und arg konventionell glattb�gelt. Hier ist vom anarchischen Witz, den die Ausgangsidee versprach, fast gar nichts mehr zu sp�ren.

Zum herzhaften Lachen l�dt die Sexkom�die nur dann ein, wenn sie sich ihrer Handlung (an der Jason Segel als einer der drei Autoren ma�geblich beteiligt war) mit einer geh�rigen Portion Selbstironie n�hert. So wie in den Passagen, in denen Rob Lowe Annies zuk�nftigen Boss, einen vermeintlich korrekten Gesch�ftsmann, als gr��enwahnsinnigen Exzentriker portr�tieren darf. Szenen, die umso spa�iger daherkommen, wenn man wei�, dass der inzwischen 50-j�hrige Schauspieler seine hoffnungsvolle Karriere Ende 1980er Jahre mit einem Sex-Tape-Skandal beinahe komplett vor die Wand gefahren h�tte.

Fazit: Eine Kom�die, die Freiz�gigkeit und anarchischen Humor verspricht, letztlich aber zu selten zum gro�en Rundumschlag ausholt und stattdessen immer wieder klischierte Muster bedient. Wirklich erinnerungsw�rdig bleibt einzig der herrlich selbstironische Auftritt von Nebendarsteller Rob Lowe.