Hinrichtung in Oklahoma: Todeskampf dauerte über 20 Minuten: Verurteilter Mörder erbricht und zuckt am ganzen Körper
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Todeskampf dauerte über 20 Minuten: Verurteilter Mörder erbricht und zuckt am ganzen Körper

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Der verurteilte Mörder John Marion Grant (60) ist in der Nacht zu Freitag in Oklahoma trotz versuchter Aufschiebung seiner Exekution mit der Giftspritze hingerichtet worden.
Der verurteilte Mörder John Marion Grant (60) ist in der Nacht zu Freitag in Oklahoma trotz versuchter Aufschiebung seiner Exekution mit der Giftspritze hingerichtet worden. © Oklahoma Department of Corrections/Sue Ogrocki/AP/dpa Montage

Erstmals seit mehr als sechs Jahren haben die Behörden im US-Bundesstaat Oklahoma wieder einen Todeskandidaten hinrichten lassen. Der verurteilte Mörder John Marion Grant wurde am Donnerstag in einem Gefängnis in McAlester exekutiert. Doch es gab offenbar Probleme.

Oklahoma - Medienberichten zufolge wurde dem 60-jährigen John Marion Grant ein tödliches Gift gespritzt. Während ein Sprecher der Strafvollzugsbehörde mitteilte, dass die Exekution ohne Probleme verlaufen sei, berichten anwesende Journalisten von einem über 21 Minuten andauernden Todeskampf. Grant habe sich mehrfach erbrochen und über zwei dutzend Mal am ganzen Körper gezuckt bevor er für tot erklärt werden konnte.

Grant war 1999 wegen Mordes an einer Mitarbeiterin einer Gefängnis-Cafeteria zum Tode verurteilt worden - er hatte die Tat als Insasse begangen. Er soll 16 Mal auf die Frau eingestochen haben. Das höchste Gericht der USA ließ die von einem anderen Gericht verfügte Aussetzung der Vollstreckung kurz vor der Hinrichtung aufheben. Grant hatte zuvor gegen den Einsatz des Mittels Midazolam bei seiner Hinrichtung geklagte.

Grants Anwälte hatten argumentiert, dass die Verwendung des Beruhigungsmittels eine grausame und ungewöhnliche Bestrafung darstelle. Midazolam wurde als möglicher Faktor bei einer Reihe von Vorfällen bei Hinrichtungen in Oklahoma identifiziert

Hinrichtungen nach Pannen mit Giftspritzen ausgesetzt

In Oklahoma waren Hinrichtungen nach Pannen mit Giftspritzen 2015 ausgesetzt worden. Vor allem der Fall um die Hinrichtung von Clayton Lockett sorgte 2014 für Fassungslosigkeit. Locketts Todeskampf dauerte damals über 40 Minuten.

Anfang vergangenen Jahres erklärten die zuständigen Behörden in dem Bundesstaat dann jedoch, wieder Hinrichtungen mit der Giftspritze vollstrecken zu wollen, weil eine „zuverlässige Versorgung“ mit Medikamenten gewährleistet sei. Bei der bislang letzten Hinrichtung in Oklahoma im Januar 2015 war sogar ein Mittel eingesetzt worden, das für eine Exekution gar nicht vorgesehen war.

Grant mit skurriler Henkersmahlzeit

Grant sorgte bereits mit seiner Henkersmahlzeit für Schlagzeilen. Er orderte zwei Bacon-Cheeseburger (mit Zwiebeln, Tomaten, Gurken und Senf), knapp zwei Liter Eiscreme, eine XXL-Packung Barbecue-Chips, eine XXL-Packung Erdnussbutterkekse und zwei Liter Limonade. Das Menü darf in Oklahoma übrigens nicht mehr als 25 US-Dollar kosten und muss am Vorabend zwischen 17 und 19 Uhr verzehrt werden.

Nach Angaben des Death Penalty Information Center stehen am 18. November und am 9. Dezember die nächsten beiden Hinrichtungen in Oklahoma an. In 27 von 50 US-Bundesstaaten ist die Todesstrafe weder abgeschafft noch durch ein Moratorium ausgesetzt worden.

mz/dpa

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