Slavoj Žižek: Lebenslauf, Bücher und Rezensionen bei LovelyBooks

Slavoj Žižek

 3,7 Sterne bei 42 Bewertungen

Lebenslauf

Slavoj Žižek, geboren am 21. März 1949 in Ljubljana, ist Philosoph, Kulturkritiker und Theoretiker der Psychoanalyse. Er hat zahlreiche Gastprofessuren im Ausland inne, unter anderem an der Columbia University, in New York und in Princeton. Bekannt geworden ist er durch die Weiterentwicklung der Psychoanalyse Lacans in das Feld der Populärkultur und Gesellschaftskritik. Zudem setzte er sich mit Hegel und Marx, Poststrukturalismus, Medientheorie, Feminismus und Cultural Studies auseinander. Žižek zählt zu den bedeutendsten Philosophen unserer Zeit.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Das lächerlich Erhabene (ISBN: 9783985140862)

Das lächerlich Erhabene

Neu erschienen am 07.12.2023 als Buch bei Verlag Turia + Kant.

Alle Bücher von Slavoj Žižek

Cover des Buches Der neue Klassenkampf (ISBN: 9783550081446)

Der neue Klassenkampf

 (9)
Erschienen am 21.12.2015
Cover des Buches Blasphemische Gedanken (ISBN: 9783550081163)

Blasphemische Gedanken

 (2)
Erschienen am 13.03.2015
Cover des Buches Das Jahr der gefährlichen Träume (ISBN: 9783100925930)

Das Jahr der gefährlichen Träume

 (2)
Erschienen am 07.03.2013
Cover des Buches Die bösen Geister des himmlischen Bereichs (ISBN: 9783596192984)

Die bösen Geister des himmlischen Bereichs

 (2)
Erschienen am 16.05.2013
Cover des Buches Disparitäten (ISBN: 9783534269716)

Disparitäten

 (1)
Erschienen am 26.02.2018
Cover des Buches Sex und das verfehlte Absolute (ISBN: 9783534272433)

Sex und das verfehlte Absolute

 (1)
Erschienen am 30.09.2020
Cover des Buches Die Paradoxien der Mehrlust (ISBN: 9783103975253)

Die Paradoxien der Mehrlust

 (1)
Erschienen am 26.04.2023

Neue Rezensionen zu Slavoj Žižek

Cover des Buches Die Paradoxien der Mehrlust (ISBN: 9783103975253)
B

Rezension zu "Die Paradoxien der Mehrlust" von Slavoj Žižek

Toll und wichtig, aber auch schwer zu lesen
belanaherminevor 2 Monaten

Inhalt

Nach einer recht ausführlichen Einführung in das Buch, teilt Herr Zizek seinen Stoff in vier Kapitel ein, die dann mehr oder weniger stark zusammenhängende Aspekte betrachten. Am Ende des Buches finden sich ein Namens- und Sachregister sowie Anmerkungen, die auch Hinweise zum Weiterlesen bieten.

Subjektive Eindrücke

Das Buch umfasst eine sehr große Bandbreite von Aspekten, die derzeitig weltweit diskutiert werden. Dabei stellt Herr Zizek die Widersprüche der heutigen, insbesondere westlichen Gesellschaften recht prägnant heraus. In diesem Sinne ist das Buch höchst interessant, aufschlussreich und regt zum eigenen Nachdenken an.

Allerdings könnte es für Menschen, die bisher wenige philosophische Bücher gelesen haben, etwas anstrengend sein, alles schnell zu erfassen. Das ist für den reichen Inhalt sehr schade.

Fazit

Sehr ausführlich und umfassend, aber es Bedarf der Anstrengung, um es zu lesen.

Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/

Cover des Buches Der neue Klassenkampf (ISBN: 9783550081446)
Koreanders avatar

Rezension zu "Der neue Klassenkampf" von Slavoj Žižek

Ein konservativer Papagei
Koreandervor 3 Monaten

„Die Schonzeit für den Westen ist vorüber“ schreit es einem geradezu von der Rückseite des kleinen Heftchens entgegen. „Nicht die Flüchtlinge gefährden unsere Gesellschaft – vielmehr bedroht das globale Kapital die gesamte Weltordnung.“

Ja Mann. Und genau deswegen habe ich das pinke Büchlein gekauft. Nicht das Geplapper besorgter Bürger, sondern die Analyse der kapitalistischen Weltordnung. Natürlich passt keine differenzierte Analyse in 96 Seiten, aber eine Anklage mit ein paar Beispielen, ein politisches denn ein soziologisches Buch wollte ich lesen. Schließlich tönt es von der Buchrückseite: „Für Slavoj Zizek, einen der wichtigsten Denker der Gegenwart, sind Flucht und Terror die Folgen eines neuen Klassenkampfes.“ Und von einem der wichtigsten Denker erwarte ich einige interessante Gedankengänge, ein paar Formulierungen, Beispiele, Thesen, die meine Assoziationsketten befeuern und mir neue Sichtweisen ermöglichen.

Ich mache es kurz. Das Heft ist eine einzige Enttäuschung. Nicht ein Gedankengang ist neu. Nicht nur das, es hat auch kaum etwas mit „einem neuen Klassenkampf“ zu tun, den man begrifflich ja eher „Links“ verorten würde. Was genau daran eine „Streitschrift“ sein soll, in der Ullstein das Buch einreiht, kann wohl auch nur jemand am ganz rechten Rand beantworten. Denn alle Thesen die Zizek aufstellt, sind schon zigfach im Mainstream diskutiert und dekliniert. Selbst im konservativsten Lager weiß man, dass Menschen in Afrika flüchten, weil der globale Kapitalismus die Lebensgrundlage in diesen Ländern zerstört. Lediglich die Schlussfolgerungen und Problemlösungsansätze unterscheiden sich dann zwischen „Linken“ und „Rechten“. Revolutionär oder neu ist da aber gar nichts.

Ekelhaft sind nach der mauen Analyse seine Handlungsanweisungen, die den reaktionären Charakter Zizeks offenbaren. So fordert er die Errichtung von Aufnahmezentren in der Nähe der Krisengebiete, eine Forderung die CSU und AfD sicherlich unterschreiben werden. Und wer könnte am besten organisieren und koordinieren? Natürlich das Militär. Ernsthaft. Der Schwafel-Philosoph fordert den Einsatz des Militärs zur Koordination von hunderttausenden von Flüchtlingen.

Und in bester besorgter Bürger Manier „begründet“ er: „Zu behaupten, der Einsatz des Militärs für diesen Zweck rieche nach Notstand oder Katastrophenfall, ist schlichtweg verlogen: Wenn Zehntausende unorganisiert durch dichtbevölkerte Gebiete wandern, ist das ein Katastrophenfall, und Teile Europas erleben dies derzeit hautnah.“ Eigentlich fehlt nur noch: Danke Merkel.

Zumindest wird durch das Heftchen deutlich warum Zizek zu den wichtigsten Denkern des Bürgertums gilt. Er kratzt nicht im Geringsten am Selbstverständnis. Um Zizek zu lesen, muss man sich nicht einmal kritisch reflektieren. Man kann ganz bei seiner festgezurrten Meinung bleiben. Klar. Der Kapitalismus ist ein Problem. Und irgendwie müsste da auch was geändert werden, aber bis dahin haben wir ja das Militär.

Der Starphilosoph fragt dann auch ohne Scham: „Wer wird aufgenommen und wie viele?“ Und wie in den Reihen der radikalen Rechten fragt er natürlich nicht, was mit denjenigen Flüchtlingen geschehen soll, wenn schon „genügend“ aufgenommen wurden. Dahinter steht immer das rechtsradikale Bild: Das Boot ist voll. Zizek ist kein wichtiger Denker, er ist ein schlimmer Vereinfacher, ein Blender, der sich linke Themen aneignet, um sie konservativ umzudeuten. Fehlen dürfen natürlich auch nicht die tausendfach aufgewärmten Thesen der unterschiedlichen Kulturkreise und des Kampfes der sich daraus vermeintlich ergibt.

Cover des Buches Unordnung im Himmel (ISBN: 9783806244878)
Catastrophias avatar

Rezension zu "Unordnung im Himmel" von Slavoj Žižek

Immer lesenswert, aber manchmal zu pauschalisierend
Catastrophiavor 8 Monaten

Enfant terrible, Fernsehphilosoph, König philosophieaffiner Meme-Pages, Dauerschreiber, Hassfigur vieler etablierter Philosoph*innen, kluger Beobachter, polemischer Provokateur all das und noch mehr trifft wohl auf den slowenischen Slavoj Žižek zu. Seine Veröffentlichungen sind kaum noch zählbar und reichen von hoch theoretischen philosophischen Abhandlungen bis hin zu knappen Zeitungsessays. Bei Unordnung im Himmel handelt es sich um letzteres, d.h. eine Sammlung gesellschaftskritischer und die Tagespolitik kommentierender Texte. Thematisch geht es um Corona, den russischen Angriffskrieg, die Schwäche der US-Linken und Julien Assange. Wie immer rechnet der Autor scharf mit politischen Gegner*innen ebenso wie mit innerlinken Debatten ab, nutzt popkulturelle Referenzen für seine Argumentation und schwankt dabei zwischen Pauschalisierung und Differenzierung.

Žižek zu lesen, kommt auch in diesem Fall mit diversen Vor- und Nachteilen einher. 


Zunächst die Vorteile: 

1. Mit seiner ziemlich bissigen Art trifft er öfter den Nagel auf den Kopf. 

2. Die Texte sind trotz der vielen theoretischen Anspielungen verständlich. Ist man mit der Theorie dahinter vertraut, wird deutlich, dass viele der scheinbar pauschalen Urteile deutlich differenzierter sind. Das geht bei der Polemik oft mal unter. 

3. Er lässt sich nicht wirklich in eine politiktheoretische Schublade einordnen, beschreibt er sich doch selbst als linken Konservativen. Das fordert gedanklich heraus, was ich grundsätzlich ziemlich gut finde. 


Nachteilig finde ich: 

1. So klug und belesen er ist, so seltsam einfach und problematisch kommen manche Ansichten daher. Die autoritäre Forderung nach einem neuen Kriegskommunismus beispielsweise. Auch die Passagen zu Rammstein sind mindestens schlecht gealtert. Oder seine Auslassungen gegenüber einiger feministischer Positionen. Es wäre zu leicht, das als alter weißer Mann wird senil abzutun, wo er mit Luce Irigaray Kritik an Judith Butler übt und sich durchaus mit den inhaltlichen Argumenten auseinandersetzt, aber unkritisch lesen sollte man ihn eben auch nicht und schon gar nicht so idealisieren, wie es manchmal passiert. 

2. Ich kann den Žižek gegenüber geäußerten Vorwurf des Schwafelns nachvollziehen. Einige Themen wiederholen sich. Klar ist auch, dass er rhetorisch auf den Ersten Blick auch bei Dingen überzeugend klingt, die man doch nochmal hinterfragen sollte. 

3. Bis man die Rezension zu einem neuen Buch geschrieben hat, ist schon wieder mindestens ein weiteres neues Buch von ihm erschienen. 

Wer auf der Suche nach kurzen, bissigen Texten ist und dabei unterhalten werden möchte, wird mit diesem Buch fündig. Etwas Vorwissen ist dabei sinnvoll, um die Texte entsprechend einordnen zu können,  sowohl Vorwissen über Žižek als auch über die angesprochenen Themen.

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