Hallo Leute,

ich habe folgendes Problem.

Wir sind gerade dabei unseren 4506 zu zerlegen.

Leider ist letztes Jahr im Sommer das mech. Lenkgetriebe kaputt gegangen, somit ist es Zeit für ein neues.

Dann haben wir uns gedacht wenn wir schon mal dabei sind können wir den Schlepper auch mal trennen damit man die Kupplung überholen kann.

Wenn man den Schlepper so zerlegt hat könnte man ja mal gucken was die Leistung des Motors so kann, somit wollte ich den Motor mal auf einen Prüfstand messen lassen. Was aber laut Werkstatt unbezahlbar ist, er sagte mir dass mach es doch mit einen Zapfwellenprüfstand machen kann.

Wer weiß zufällig welche Firma im Kreis Wesel einen solchen Prüfstand hat und dann noch am besten mobile.

MfG

Christian

Hmm, was spricht dagegen nach erfolgter Reparatur auf eigener Achse in eine Werkstatt mit Zapfwellenprüfstand zu fahren und die Zapfwellenleistung messen zu lassen?
Die Ungeduld?

Die Motorleistung liegt bei so einem Typ Schlepper dann eben 'paar Prozent über der abgegebenen Leistung an der Zapfwelle. Oder willst du es ganz genau wissen?

A.

Die Messung der Motorleistung an der Zapfwelle ist eigentlich keine Hexerei und gibt auch ziemlich genaue Auskunft.
Vorteil dieser Messung ist das alle Nebenaggregate berücksichtigt sind, also die tatsächliche verfügbare Leistung gemessen wird. Am Motorenprüfstand mit externer WaPu, ohne Hydraulikpumpe, Lichtmaschine etc ist die Leistungsmessung ja wohl komplett Irrelevant.

Bei einem Traktor mit mechanischen Getriebe kann man davon ausgehen das 8-15% Leistung im Getriebe verloren gehen.
Bei älteren Traktoren ohne jegliche hydraulische Getriebekomponenten kannst mit guten Gewissen 10% rechnen.

Sprich:
50PS Konstantleistung an der Zapfwelle * 1,10 = 55PS am Motor

Zog88 hat geschrieben:(...)
Sprich:
50PS Konstantleistung an der Zapfwelle * 1,10 = 55PS am Motor

130820_Zapfwellenleistung_Motorleistung.JPG

Ähhhh, wenn du 10% Leistungsverluste im Getriebe hast, dann musst du anders rechnen. Und zwar 50 PS (an der Zapfwelle gemessen) : 0,9 = 55,56 PS (am Motor).
Du bekommst ja schließlich nur 90% der Motorleistung am Messgerät, die messbar ist, d.h., du musst von der messbaren Leistung auf die volle Motorleistung schließen.

Gruß

Da ich ein paar Jahre bei einem unabhängigen Dienstleister für die Auto-Industrie am Motoren/Antriebsstrangprüffeld gearbeitet habe, kann und möchte ich ein paar Sätze zur Leistungsmessung vom Motor direkt schreiben.

Grundsätzlich hat die Werkstatt auch recht. Zum einen muss man ja jemanden Finden der die Technische Ausrüstung hat, einen Motor einzelnd auf dem Prüfstand aufzubauen und betreiben sowie die Daten auswerten zu können.

Ich kann nur sagen, das alleine das Aufrüsten eines Prüfstandes für einen Motor für den es noch keine Aufbaupalette gab, bis zu 48h dauern kann! Der Motor muss ja zur Bremse (entweder Wirbelstrom-Wasserbremsen oder halt Elektische Bremsen, also umgepolte, grosse Elektromotoren) ausgerichtet sein, an einer Kühleinrichtung fürs Motorkühlmittel hängen (dazu wird entweder ein Fahrzeugkühler und starkes Gebläse benötigt, oder man baut auf einen Platten-Wärmetauscher um, welcher über Kühlsole gekühlt und Geregelt werden kann) und er muss Verkabelt sein damit er zum einen Läuft und halt zur Überwachung der Grundparameter wie Kühlmittel Ein- u. Ausgangstemperatur, Öldruck, Öltemperatur, Ansaugtemperatur und vor allem Luftfeuchte, evtl auch noch Abgasentnahmesonden für die Abgasmessanlagen (insb. wenn es um Schadstoffe im Abgas geht, bzw Abgasnachbehandlung) usw......und das alles nur damit der Motor effektiv max. 1h auf dem Prüfstand läuft und eine Volllastkurve fährt?

Drum, häng ihn an einen ZW-Prüfstand und gut ist....alles andere ist unwirtschaftlich in deinem Falle.....bei neuentwicklungen von Motoren/Antriebsstängen ist jedoch dieses Aufwendige Messen wie oben beschrieben Unumgänglich.

Hallo,

danke schon mal für die schnellen Antworten.

@Falke
Ungeduldig bin ich nicht, hatte ja auch ein halbes Jahr bis zum beginn der Reparatur Zeit.
Aber ich mache arbeiten ungerne doppelt und da der Traktor jetzt getrennt werden soll kommt man auch besser an den Motor dran.
Weshalb ich die Messung auf einen mobilen Prüfplatz bevorzugen würde.

Genau wissen möchte ich es auch nicht, will nur eine Abschätzung zum Motoren Zustand.
Der Schlepper ist seid 94 bei uns und ich meine es fehlt im an etwas.

@Zog88

WaPu habe ich zum Glück nicht
Die Messung an der Zapfwelle ist allerdings Hexerei wenn man keine Messmittel zur Verfügung hat.

@Unimog-Jens

Recht gebe ich der Werkstatt auch.
Sie verfügen zwar über einen eigenen Prüfstand, aber raten einen aus Kostengründen davon ab. Das finde ich Fair.

Ich selbst habe einige Jahre in der Qualitätsprüfung gearbeitet und weiß was Messungen kosten und welcher Aufwand in ihnen steckt gerade wenn es um Neuentwicklung geht, da bin ich nämlich jetzt tätig. Von daher war es auch nur eine Anfrage und sie sagen ja auch das man das bei so einen einfachen Motor auch günstiger machen kann.

Leider habe ich keinen Prüfstand vor Ort und daher auch meine Anfrage nach einen Mobilen, kann auch gerne von weiter weg kommen.

MfG

Christian

Deutz 4506 hat geschrieben:WaPu habe ich zum Glück nicht
Die Messung an der Zapfwelle ist allerdings Hexerei wenn man keine Messmittel zur Verfügung hat.

Na dann hoffe ich aber sehr stark das er wenigstens ein Kühlluftgebläse (das womöglich vom Motor angetrieben wird) besitzt!

Und zum Thema mobile Messmittel: das Eggers Dynamometer kommt auch aufn Hof.

Hallo zusammen,
Sagt mir die Zapfwellenleistung denn auch etwas über die Kompression des Motors?
Ich habe den Motor an meinem John derbere Lanz 300 überholt (neue kolbenringe usw)
Auf dem Zapfwellenprüfstand hatte er 27 PS, anstatt wie neu 28,5 PS. Heißt das jetzt, dass die Kompression des Motors auch relativ gut ist?

Die Leistung sagt fast nix über den Zustand eines Motors. Diese wird weitgehend durch die Einstellung der Einspritzpumpe bzw. durch die Motorelektronik bestimmt. Auch ziemlich verschlissene Motoren können noch volle Leistung bringen, solange keine echten Fehler vorliegen.
Nach Überholungen ist eine Einlaufphase zu berücksichtigen, wie bei Neumaschinen. 27 oder 28,5 PS ist kein relevanter Unterschied bei einer einfachen Zapfwellenmessung.

Um rudimentäre Infos über die Gesundheit des Motors zu erhalten würde ich zu den Standardmethoden greifen.
1. Kompressionsprüfung und dann ggf. Druckverlustprüfung.
2. Wenn die Düsen schon mal raus sind Zylinder endoskopieren wie die Laufbahnen aussehen
3. Alten Ölfilter genau begutachten, ggf. Ölprobe analysieren lassen (insbesondere auf Metallabrieb und Partikel)
4. Ventilspiel messen/einstellen
5. Falls es ein Turbomotor ist evtl. noch Ladedruck messen

wer es ganz genau wissen möchte kann auch noch die Nockenwellenlager üebrprüfen und ggf. ersetzen. Erfahrungsgemäß machen die meistens zuerst die Grätsche da das Öl im Kopf als letztes ankommt.
Da ist die Arbeit dann aber schon deutlich mehr als punkt 1-5.

Die Arbeiten kosten nicht die Welt und sagen deutlich mehr über den Zustand eines Motors auf als eine Leistungsmessung.

Hallo,


mobiler Zapfwellenprüfstand gehört in bei vielen LaMa-Händler doch mittlerweile zum Standard.
Kreis Wesel: Wenden Sie sich vertrauensvoll an der Fa. Pieper. Die haben einen und machen sogar Deutz...


MfG