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Jahreswechsel: Musikjahr 2016: Ein Nobelpreis und viele Todesfälle
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Ein schweigender Nobelpreisträger, ein Erfolgs-Rapper aus Kanada und ein heißersehntes Comeback: Das Musikjahr 2016 bietet einige Überraschungen. Vor allem aber bleibt es als Jahr der Trauer um grandiose Künstler in Erinnerung.

„Wenn es Gott wirklich gibt, stellt der sich da oben aber gerade ne geile Band zusammen...“, schreibt Komikerin Carolin Kebekus bereits im Frühjahr auf Facebook.

2016 ist ein schwarzes Jahr für die Musikwelt, Weltstars wie David Bowie, Prince und Leonard Cohen sterben, in Deutschland wird um Künstler wie Roger Cicero und Achim Mentzel getrauert. Aber es gibt auch positive Überraschungen, spannende Neuentdeckungen und langererwartete Wiedersehen.

 Trauer um drei Ikonen aus drei Jahrzehnten, die maßgeblich die Musikwelt beeinflussten. Mit Cohen (geb. 1934), Bowie (1947) und Prince (1958) verabschieden sich drei überragende Künstler. Am 10. Januar, wenige Tage nach Erscheinen seines letzten Albums „Blackstar“, stirbt Bowie an einer Krebs-Erkrankung. Das britische Pop-Chamäleon, das in den 1970er Jahren eine wichtige Schaffensphase in West-Berlin verbrachte, wurde mit „Space Oddity“, „Heroes“ oder „Let's Dance“ zum Weltstar.

„Was David Bowie für weiße Kids war, die sich anders und unpassend in dieser Welt fühlen, war Prince für schwarze Jugendliche“, schreibt die „Los Angeles Times“ dreieinhalb Monate später. Prince stirbt am 21. April mit 57 Jahren an einer Überdosis Schmerzmittel. Der begnadete US-Sänger („Purple Rain“, „Kiss“) zählte neben Madonna und Michael Jackson zu den Mega-Stars der 1980er Jahre. Seine Mixtur aus Funk, Pop, Blues und Rock, das explosive Gitarrenspiel, die sinnliche wie hochflexible Soul-Stimme bleiben.

Am 7. November verliert die Musikwelt dann einen ihrer größten Poeten. Altmeister Leonard Cohen stirbt an den Folgen eines Sturzes. Der Kanadier wurde durch Songs wie „Hallelujah“, „Suzanne“ oder „So long Marianne“ weltberühmt. Die „New York Times“ würdigt den 82-Jährigen als „einen der bedeutendsten Songschreiber unserer Zeit“. Und der „Rolling Stone“ urteilt: „Nur Bob Dylan hat einen tiefgreifenderen Einfluss auf seine Generation gehabt.“

Dass Bob Dylan der wichtigste Songwriter der Rockgeschichte ist, wird 2016 von alleroberster Stelle bestätigt. Der 75-Jährige erhält für seine „poetischen Neuschöpfungen in der amerikanischen Songtradition“ den Literaturnobelpreis. Er schreibe „Poesie fürs Ohr“, hieß es. In seiner jahrzehntelangen Karriere wurde der Sänger („Blowin' In The Wind“, „Mr. Tambourine Man“, „Like A Rolling Stone“) schon mit dem Oscar, dem Pulitzer-Preis und der US-Freiheitsmedaille gewürdigt. Die Nobelpreis-Jury verärgert er erst durch langes Schweigen. Später sagt er, er fühle sich geehrt. Der Verleihung in Stockhom bleibt Dylan dennoch fern. Stattdessen schickt er seine alte Weggefährtin Patti Smith (69). Die Punk-Ikone singt „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“ - und rührt so manchen Zuschauer zu Tränen.

Sie liebe Bob Dylans Musik, aber auch die Einflüsse von Tracy Chapman und Nina Simone seien wichtig für sie. Das sagt die Französin Imany, deren Stimme spätestens seit diesem Sommer vielen bekannt sein dürfte. Mit 37 Jahren ist ihr gelungen, wovon viele Musiker ein Leben lang träumen: Clubgänger auf der ganzen Welt tanzen zu ihrem Song „Don't Be So Shy“ im Remix vom russischen DJ-Duo Filatov & Karas die Nächte durch. Die GfK Entertainment kürt den Song sogar zum Sommerhit des Jahres.

 Rap und Pop aus Kanada sind heiß begehrt: Beim weltgrößten Streamingdienst Spotify ist Rapper Drake der meist abgerufene Künstler des Jahres, auf Platz zwei folgt Landsmann Justin Bieber. Beide stehen sowohl bei der globalen, als auch bei der deutschlandweiten Auswertung an der Spitze. Der beliebteste Song - weltweit und national - ist Drakes „One Dance“. Auch bei den American Music Awards Ende November räumen die zwei Kanadier jeweils vier Trophäen ab. Bieber wird unter anderem zum besten Pop/Rock-Sänger gekürt, Drake gewinnt etwa in der Sparte Rap als bester Künstler.

Gefühlt ist Udo Lindenberg in diesem Jahr überall. Beim Echo, beim Bambi, auf großer Stadion-Tour. Es gibt massenweise Huldigungen zum 70. Geburtstag. Kurz vorher erscheint das Nummer-1-Album „Stärker als die Zeit“ - laut GfK Entertainment nach bisherigen Stand (Mitte Dezember) das erfolgreichste Album 2016 in Deutschland. Daneben wird der Panikrocker Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Gronau. Sein Musical „Hinterm Horizont“ zieht von Berlin in die Wahlheimat Hamburg, und Kumpel Benjamin von Stuckrad-Barre bringt pünktlich zum Weihnachtsgeschäft noch „Udo Fröhliche!“, ein „Lindenberg-Lexikon von Alkohol bis Zigarre“, heraus.

Die Kölner Band AnnenMayKantereit („Oft gefragt“, „Pocahontas“) legt in diesem Jahr eine besondere Karriere hin. Die einstigen Straßenmusiker werden von den Feuilletons des Landes erst in höchsten Tönen gelobt und später von manchen Kollegen belächelt. Egal. Was bleibt ist eine große Fangemeinde, die raue, markante Stimme von Sänger Henning May sowie das Album „Alles nix Konkretes“, das auf Platz eins landet und Goldstatus erlangt.

 13 Jahre mussten sich die Fans der Beginner gedulden. „Alle sind happy, denn der Testsieger rappt wieder“, heißt es dann im ersten Song der neuen Platte „Advanced Chemistry“. Mit Erfolg: Das Album des Hamburger Trios landet direkt an der Chartspitze. Auch die Rolling Stones feiern ein Comeback: Mick Jagger und Co. veröffentlichen Anfang Dezember „Blue & Lonesome“, das erste Studioalbum nach elf Jahren. Und Metallica melden sich nach acht Jahren zurück: Mit „Hardwired ... To Self-Destruct“ gelingt der US-Band in Deutschland der erfolgreichste Album-Start 2016.

Todesfälle - Verstorbene Prominente 2016

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dpa
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