leben
GrammatikVerb · lebt, lebte, hat gelebt
Aussprache [ˈleːbn̩]
Worttrennung le-ben
Wortbildung
mit ›leben‹ als Erstglied:
lebbar
· Lebedame · Lebefrau · Lebemann · Lebeschön · Lebewelt · Lebewesen · Lebewohl · lebhaft · Lebhag · Lebwohl
· mit ›leben‹ als Letztglied: ableben · aufleben · ausleben · beieinanderleben · beisammenleben · beleben · dahinleben · darleben · durchleben · einleben · entgegenleben · erleben · fortleben · hineinleben · hinleben · hochleben · nachleben · verleben · vorbeileben · vorleben · weiterleben · zusammenleben · überleben
· mit ›leben‹ als Binnenglied: beidlebig · frei lebend · freilebend · kurzlebig · landlebend · langlebig · leichtlebig · raschlebig · schnell-lebig · schnelllebig · wasserlebend · wild lebend · wildlebend · zählebig
· mit ›leben‹ als Grundform: gelebt
· mit ›leben‹ als Letztglied: ableben · aufleben · ausleben · beieinanderleben · beisammenleben · beleben · dahinleben · darleben · durchleben · einleben · entgegenleben · erleben · fortleben · hineinleben · hinleben · hochleben · nachleben · verleben · vorbeileben · vorleben · weiterleben · zusammenleben · überleben
· mit ›leben‹ als Binnenglied: beidlebig · frei lebend · freilebend · kurzlebig · landlebend · langlebig · leichtlebig · raschlebig · schnell-lebig · schnelllebig · wasserlebend · wild lebend · wildlebend · zählebig
· mit ›leben‹ als Grundform: gelebt
Mehrwortausdrücke
auf dem Mond leben ·
auf großem Fuß leben ·
auf zu großem Fuß leben
·
aus dem Koffer leben ·
es vom Lebendigen nehmen ·
es von den Lebenden nehmen ·
es von den Lebendigen nehmen ·
für den Tag leben ·
hinter dem Mond leben ·
hinterm Mond leben ·
in den Tag hinein leben ·
in den Tag leben ·
in Saus und Braus leben ·
leb wohl ·
lebe wohl ·
lebendes Fossil ·
lebendes Lexikon ·
nicht auf dem Mond leben ·
nicht hinter dem Mond leben ·
nicht hinterm Mond leben ·
nur für den Tag leben ·
von der Hand in den Mund leben ·
wie die Made im Speck leben ·
wie Hund und Katze leben
Bedeutungsübersicht
- 1. sein Leben in einer bestimmten Art führen,
verbringen
- ● ...
- 2. am Leben, lebendig sein; nicht
tot sein
- ● [übertragen] ...
- 3. seinen Lebensunterhalt bestreiten, existieren
- ● ⟨von etw. leben⟩ sich von etw. ernähren
- 4. ⟨an einem Ort leben⟩ an einem Ort wohnen
- a) [bildlich] ...
- b) [übertragen] heimisch sein
- 5. unvergessen bleiben, weiterleben
- 6. ⟨für jmdn., etw. leben⟩ für jmdn., etw. da sein, jmdm., einer Sache sein Leben
widmen
- ● [gehoben] ⟨einer Sache leben⟩
- 7. ⟨etw. leben⟩
eWDG und DWDS
Bedeutungen
1.
sein Leben in einer bestimmten Art führen, verbringen
Beispiele:
gut, anständig, menschenwürdig, bequem, ruhig, sorgenfrei, zufrieden, froh und glücklich leben
einfach, sparsam, kümmerlich, schlecht, elend leben
vernünftig, gesund, mäßig, enthaltsam, Diät, vegetarisch leben
unbeschwert, üppig, ausschweifend, frei und ungebunden leben
umgangssprachlichflott leben
nebeneinander, gesellig, zurückgezogen, in der Illegalität leben
die Ehegatten lebten (voneinander) getrennt
zu leben verstehen, wissen
hier lebt es sich prächtig
er hat gelebt (= sein Leben genossen)
hier lässt es sich leben
leben und leben lassen (= ein Leben führen, wie es einem zusagt, und dasselbe auch anderen zugestehen)
jmdm. (zum Abschied) »Lebe wohl!« sagen
leben heißt leiden
wie wir heute arbeiten, so werden wir morgen leben
als Mensch, Künstler leben
wie ein Fürst, Mönch leben
trotz der Kriegswirren lebten die Bewohner der Insel wie im tiefsten Frieden
saloppwie Gott in Frankreich leben
umgangssprachlichsie lebten wie die Made im Speck (= sehr gut)
umgangssprachlichsie leben wie Hund und Katze
sprichwörtlichlustig gelebt und selig gestorben, heißt dem Teufel die Rechnung verdorben
●
β)
γ)
Grammatik: in Verbindung mit »in«, »im«
Beispiele:
in Freiheit, Ehren leben
im Wohlstand, Überfluss leben
herrlich und in Freuden leben
in dem Glauben leben, dass …
in guten, geordneten Verhältnissen leben
in glücklicher Ehe leben
mit jmdm. in Harmonie, in enger Freundschaft leben
in Streit, Feindschaft miteinander leben
Schafe leben in Herden
δ)
⟨mit jmdm. leben⟩mit jmdm. enge Gemeinschaft haben
Grammatik: in Verbindung mit »mit«
Beispiele:
wir lebten mit unseren Freunden
verhüllendmit einer Frau, einem Mann leben (= mit einer Frau, einem Mann ein eheähnliches Verhältnis unterhalten)
ε)
Grammatik: in Verbindung mit »nach«
Beispiele:
nach jmds. Vorbild leben
sie lebten nach der Sitte ihrer Väter
ζ)
Grammatik: in Verbindung mit »über«
Beispiel:
über seine Verhältnisse leben (= mehr Geld ausgeben, als man eigentlich dürfte)
η)
Grammatik: in Verbindung mit »unter«
Beispiele:
unter falschem Namen leben
dieses kleine Volk lebte lange unter fremder Herrschaft
2.
am Leben, lebendig sein;
nicht tot seinDWDS
nicht tot seinDWDS
Beispiele:
er lebt noch
umgangssprachlich, scherzhaft leben Sie denn noch? (= wird gesagt, wenn sich jmd. nach langer Zeit wieder einmal bei seinen Bekannten sehen lässt)
seine Eltern leben nicht mehr (= sind tot)
kurz, lange, viele Jahre leben
er kann ohne sie nicht mehr leben
wir leben im 21. Jahrhundert
Karl Marx lebte von 1818 bis 1883
er hat nicht mehr lange zu leben
es ist eine Lust zu leben
der Mensch hofft, solange er lebt
jmdn. leben lassen (= nicht töten)
nicht leben und nicht sterben können (= dahinsiechen)
umgangssprachlichdas ist mein Vater, wie er leibt und lebt (= ganz wie er in Wirklichkeit aussieht, ist)
der lebende Organismus
die lebende (= organisches Leben zeigende) Materie
die noch lebenden Nachkommen
weit und breit war keine lebende Seele (= gar niemand) zu sehen
er hat die Katastrophe lebend überstanden
die Verfolger wollten den Flüchtling lebend oder tot einfangen
●
übertragen
Beispiele:
im Frühling leben Wald und Flur (= im Frühling sind Wald und Flur von Leben erfüllt)
gehobenin dem Hain lebt und webt alles (= in dem Hain ist alles voller Leben)
die Geige lebt in seiner Hand (= die Geige ist beseelt in seiner Hand)
umgangssprachlich, scherzhaftder Käse lebt (= der Käse wimmelt von Maden)
in ihm lebt ein fester Glaube (= in ihm wirkt ein fester Glaube)
umgangssprachlich, scherzhaftso was lebt, und Schiller musste sterben (= dass es so etwas überhaupt gibt)
so wahr ich lebe (= wirklich)!
lebende Blumen (= keine künstlichen Blumen)
lebende Sprachen studieren (= noch gesprochene Sprachen studieren)
das lebende Inventar (= der Viehbestand)
●
⟨jmd., etw. soll leben (= jmd., etw. soll hochleben)⟩, ⟨es lebe jmd., etw. (= jmd., etw. lebe hoch)⟩
Beispiele:
das Brautpaar soll leben!
es lebe die Freiheit!
3.
seinen Lebensunterhalt bestreiten, existieren
Beispiele:
man muss zu leben haben (= sein gutes Auskommen haben)
sie hatten kaum zu leben
ohne Beruf, Geld kann man nicht leben
●
⟨von etw. leben⟩sich von etw. ernähren
Beispiele:
von Fleisch, gemischter Kost leben
vom Gehalt, von der Rente leben
er lebt von seinem Sohn (= wird von seinem Sohn mit ernährt)
das ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel (= das reicht nur notdürftig)
von der Liebe, Schönheit allein kann man nicht leben
umgangssprachlichvon der Hand in den Mund leben
umgangssprachlichdu kannst doch nicht von der Luft leben (= du musst doch essen)
4.
⟨an einem Ort leben⟩an einem Ort wohnen
Beispiele:
an der See, auf dem Lande leben
bei, mit jmdm. in einer Wohnung leben
sie leben in Berlin, im Gebirge
er lebt in unserer Nachbarschaft, in der Fremde
wie auf einem fremden Stern (= fern der Welt) leben
a)
bildlich
Beispiele:
auf dem Mond, in den Wolken leben (= der Wirklichkeit völlig entfremdet sein)
im Licht leben (= im Glück sein)
sie mussten immer im Schatten leben (= in Sorge und Not sein)
b)
übertragen heimisch sein
Beispiele:
in der Wirklichkeit, Vergangenheit leben
sie leben in einer Traumwelt
Beethoven lebte in der Musik
5.
6.
⟨für jmdn., etw. leben⟩für jmdn., etw. da sein, jmdm., einer Sache sein Leben widmen
Beispiele:
für seine Kinder, die Gesellschaft, Wissenschaft leben
er lebte für sein Vaterland
7.
⟨etw. leben⟩
a)
eine Zeitspanne hinter sich bringen, verleben
letzte Änderung:
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Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
leben · Leben · Lebenslauf · Lebensmittel · lebendig · lebhaft · Lebemann · Lebewesen · Lebewohl · ableben · erleben · Erlebnis · überleben · verleben · verlebt
leben Vb. ‘lebendig, nicht tot sein, existieren, sich von etw. ernähren, wohnen’, ahd. lebēn ‘leben, wohnen, überleben’ (8. Jh.), mhd. leben, asächs. libbian, mnd. mnl. lēven, nl. leven, aengl. libban, engl. to live, anord. lifa ‘leben’, schwed. leva und got. liban sind verwandt mit bleiben (s. d.) und im Sinne von ‘beharren, dauern’ (wie auch Leib, s. d.) an die dort genannte Wurzel anzuschließen. – Leben n. ‘das Existieren, lebhaftes Treiben, Betrieb’, ahd. lebēn ‘Leben, Umgang’ (um 1000), mhd. leben, auch ‘Lebensweise, Stand, Orden’, substantivierter Infinitiv, der für das in alter Zeit gleichbed., unter Leib (s. d.) behandelte Substantiv eintritt. Lebenslauf m. (17. Jh.), Übersetzung von lat. curriculum vītae. Lebensmittel Plur. ‘Nahrungsmittel’ (17. Jh.). lebendig Adj. ‘lebend, lebhaft’, ahd. lebēntīg (9. Jh.), mhd. lebendec, lebendic. lebhaft Adj. ‘frisch, munter’, mhd. lebehaft ‘Leben habend, lebendig’. Lebemann m. ‘seinen Vergnügungen lebender Mann’, Ende 18. Jh. für Bonvivant (s. d.). Lebewesen n. ‘lebender Organismus’ (16. Jh.). Lebewohl n. Substantivierung des imperativischen Abschiedsgrußes lebe wohl! (17. Jh.). ableben Vb. ‘sterben, verscheiden’ (17. Jh.), zuvor ‘erleben, durchleben’ (16. Jh.), vgl. mnd. aflēven ‘erleben’ (14. Jh.). erleben Vb. ‘bis zu einer bestimmten Zeit leben, etw. erfahren, von etw. betroffen werden’ (15. Jh.). Erlebnis n. ‘miterlebtes Geschehnis, Ereignis von nachhaltiger Wirkung’ (1. Hälfte 19. Jh.). überleben Vb. ‘länger leben als, überstehen’, ahd. ubarlebēn (9. Jh.), mhd. überleben. verleben Vb. ‘(eine Zeit) verbringen, (Geld, Geldeswert) für den Lebensunterhalt aufbrauchen’, mhd. verleben ‘(eine Zeit) verbringen, überleben, ableben, verwelken’. verlebt Part.adj. ‘alt geworden, durch ungesunde Lebensführung verbraucht’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(etwas) sein Zuhause nennen ·
(irgendwo) zu Hause sein ·
(sein) Zuhause haben ·
jemandes Zuhause sein ·
leben ·
wohnen ●
hausen abwertend ·
(irgendwo) hocken ugs., salopp ·
residieren geh.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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(einer Sache) frönen ·
(jemandes) Leben sein ·
(sein) Herz hängen an ·
(sich einer Sache) verschreiben ·
(sich einer Sache) widmen ·
(sich in etw.) vertiefen ·
(sich) in den Dienst (einer Sache) stellen ·
aufgehen (in) ·
sein (ganzes) Herzblut hineinstecken ·
sein Leben (einer Sache) weihen ●
(sich einer Sache) anheimgeben dichterisch ·
(sich einer Sache) weihen veraltend ·
(einer Sache) leben geh., altertümelnd ·
(in etw.) vertieft sein geh. ·
(jemandes) Ein und Alles sein ugs.
Assoziationen |
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am Leben sein ·
unter den Lebenden sein ·
unter den Lebenden weilen ●
(noch) leben salopp ·
es gibt jemanden noch ugs., salopp
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Antonyme |
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(eine bestimmte) Lebensweise haben ·
(einen bestimmten) Lebensstil haben ·
(irgendwie) leben ·
das Leben eines/einer (...) führen ·
ein (...) Leben führen ·
ein (...) Leben haben
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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(unter bestimmten sozialen Verhältnissen) leben[Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]
Oberbegriffe |
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(sich seinen) Lebensunterhalt (mit etwas) verdienen ·
(von etwas) leben ·
sein Brot (mit etwas) verdienen ●
(sich seine) Brötchen (mit etwas) verdienen ugs., fig.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›leben‹ (berechnet)
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Lebedame Lebefrau Lebehoch Lebemann lebemännisch |
Leben Leben erhaltend Leben spendend Leben zerstörend lebendes Fossil |
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