The Master Plan (Japan, 2021); aka The End of the Tiny World - Filmkritik | AsianMovieWeb
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The Master Plan - Filmposter
Original Title:
Na mo Naki Sekai no End Roll

Japan 2021

Genre:
Drama, Thriller

Director:
Yuichi Sato

Cast:
Takanori Iwata
Mackenyu Arata
Anna Yamada
Anne Nakamura
Kenjiro Ishimaru
Kohei Otomo
Akira Emoto


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The Master Plan

The Master Plan - Film Screenshot 1

aka The End of the Tiny World

Story: Makoto (Mackenyu Arata) arbeitet mit seinem besten Freund Kida (Takanori Iwata) in einer Autowerkstatt. Eines Tages kommt die offensichtlich reiche Frau Lisa (Anne Nakamura) mit ihrem Auto vorbei und will, dass der Wagen unter der Hand repariert wird. Sie hat einen Hund angefahren und der Wagen geh�rt eigentlich ihrem Vater. Da sie bereit ist, viel Geld zu zahlen, �bernimmt der Chef der Werkstatt den Auftrag. Makoto hat sich aber in Lisa verliebt, w�hrend sie seinen Ann�herungsversuch sofort zur�ckweist. F�r ihn ist klar, dass er viel Geld verdienen muss, damit er in ihrer Welt einen Platz haben kann. Daher k�ndigt er kurz darauf seinen Job und ist f�r zwei Jahre komplett verschwunden. Als dann der Chef der Werkstatt den Laden schlie�en muss, gibt er Kida noch eine Adressse mit auf den Weg. Falls er Makoto finden m�chte und vielleicht selbst einen neuen Job sucht, kann er bei einigen Gangstern anfragen, die er kennt. Tats�chlich findet er so seinen Freund Makoto, der nun fast genug Geld hat, um seiner Angebeteten n�herkommen zu k�nnen.
In ihrer Schulzeit waren Makoto und Kida aber nicht alleine. Sie und das M�dchen Yocchi (Anna Yamada) waren unzertrenntlich. Unter anderem, weil sie alle drei keine Eltern mehr haben, verstanden sie sich so gut. Yocchi hatte damals vor allem stets Angst, in Vergessenheit zu geraten, und in der Gegenwart ist sie nicht mehr Teil der Gruppe. Was ist mit ihr damals passiert bzw. wohin ist sie verschwunden?

Filmroll The Master Plan - Film Screenshot 2 The Master Plan - Film Screenshot 3 Filmroll
The Master Plan - Film Screenshot 4

Kritik: Der etwas ungl�ckliche Titel "The Master Plan", der an einen Heist-Movie erinnert, in dem die H�lfte der Laufzeit aus parallel eingespielten Erl�uterungen des geplanten Raub�berfalls vermischt mit den tats�chlichen Begebenheiten besteht, h�tte mich fast diesen Film �bersehen lassen. Der Alternativtitel "The End of the Tiny World" weckt da schon mehr Interesse und trifft es eigentlich auch recht gut. Denn es geht hier um die kleine Welt dreier Freunde, die nach einem Vorfall - wie sollte es anders sein - aus den Fugen ger�t. Die Geschichte ist dabei ansprechend erz�hlt und gut strukturiert. Speziell die Erz�hlweise, bei der immer wieder in der Zeit hin- und hergesprungen wird, ohne dass man sich desorientiert f�hlt, wei� zu gefallen. Au�erdem sehr gelungen ist die Portr�tierung der Freundschaft, die etwas ungek�nstelt Warmes an sich hat. Dass die drei sich gegenseitig eine wichtige St�tze im Leben sind, ist zu jeder Zeit glaubw�rdig.

The Master Plan - Film Screenshot 5

Der Anfang des Streifens ist recht trist. Makoto und Kida verbindet eine tiefe Freundschaft, doch etwas Trauriges liegt in ihren Augen. Im Kontrast dazu steht, dass Kida seinem Freund helfen soll, einen Heiratsantrag als sch�ne �berraschung zu verpacken. Dann springt die Geschichte in die Kindheit der zwei Freunde zur�ck und bringt uns auch Yocchi n�her. Sie ist vielleicht der interessanteste Charakter und gerne h�tte man noch mehr �ber sie erfahren. Anna Yamada h�tte in der Rolle leicht nur ein Rad in dem Getriebe eines Liebesdreiecks werden k�nnen, aber die Darstellerin zeigt viele kleine Facetten ihres Charakters. Yocchis Angst, vergessen zu werden und ihre Erfahrungen mit Mobbing machen sie zu einer komplexen Pers�nlichkeit. Besonders das Verh�ltnis zu ihren Freunden kreiert eine angenehme Spannung und Wechselwirkung. Denn selbstverst�ndlich wird hier das Thema Liebe thematisiert. Obwohl diese wohl unbestreitbar sogar als Grundmotiv des Films genannt werden kann, handelt es sich bei "The Master Plan" nicht um einen Liebesfilm.

The Master Plan - Film Screenshot 6

Vermutlich kann man aber auch genauso gut sagen, dass es sich gerade deshalb um einen wahren Liebesfilm handelt. Alle Handlungen der drei Protagonisten sind durch Liebe motiviert und daher sind auch eher nicht nachvollziehbare Handlungen berechtigt. Jede der Pers�nlichkeiten hat etwas Besonderes an sich. Mackenyu Arata ("Rurouni Kenshin - The Final") spielt Makoto, ein Mann, der sehr zielgerichtet ist, sodass es beinahe einer Obsession gleichkommt. Fr�her war er aber ganz anders, eher der verspielte Spinner der Gruppe. Schlie�lich war es seine Spezialit�t, seinem Freund Streiche zu spielen. Eines der gro�en R�tsel ist daher nat�rlich, was diese Ver�nderung in seinem Wesen hervorgerufen hat. Kida, verk�rpert von Takanori Iwata, war schon immer etwas nachdenklicher und ist so etwas wie eine Konstante, aber vielleicht sogar die tragischste Person in dem Film. F�r seinen Freund - offiziell f�r sich selbst - wird er sogar zu einem Gangster.

The Master Plan - Film Screenshot 7

Tragik ist etwas, woran man sich in "The Master Plan" gew�hnen muss. Die Charaktere wirken oft einsam, was hervorragend in Kontrast zu den farbenfroheren Wohlf�hlmomenten in der Jugendzeit steht. Die Geschichte, basierend auf einem Roman von Kaoru Yukinari, dreht sich auch um die Welt, in der die Freunde ohne Familie aufgewachsen sind, sowie um eben jene Welt, in welcher die Reichen alles machen k�nnen, was sie wollen. Es ist sehr schnell offensichtlich, dass die zwei Freunde eigentlich einen Plan geschmiedet haben, um sich an jener Welt zu r�chen. Das gro�e Problem der Geschichte ist dabei, dass die Wendung schon viel zu fr�h absehbar ist. Es liegt auch daran, wie die Geschichte erz�hlt wird, dass uns die gro�e Offenbarung nicht �berraschen kann. Die Entwicklungen sind zwar dennoch nicht langweilig, aber es l�sst sich nicht leugnen, dass die Geschichte hier eine nicht zu verachtende Schw�che aufweist.

Filmroll The Master Plan - Film Screenshot 8 The Master Plan - Film Screenshot 9 Filmroll

The Master Plan - Film Screenshot 10

Wie bereits erw�hnt, kann daf�r das Wie �berzeugen. Der Umstand, dass der Film parallel auf zwei Zeitebenen (sogar kurzzeitig drei) erz�hlt wird, erh�ht den Spannungsgehalt und l�sst uns die Charaktere aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Und die Pers�nlichkeiten sind es auch, die den Film so gefangennehmend machen. Man m�chte wissen, welchen Weg die drei im Leben gehen oder gegangen sind. Die Chemie zwischen den drei Freunden ist das starke Fundament dieses Films, der sich sowohl als Drama als auch Thriller verstehen will. Garniert wird das von einem guten Soundtrack (nur ein St�ck, das eindeutig eine ruhigere Variante des "Interstellar"-Themes ist, irritiert). Handwerklich kann Regisseur Yuichi Sato ("Strawberry Night") sehr gute Arbeit abliefern, da er immer perfekt den Ton des jeweiligen Moments einzufangen wei�. Das einzige Problem dieses ansonsten sch�nen und bewegenden Thriller-Dramas ist daher die etwas vorhersehbare Aufl�sung.

(Autor: Manfred Selzer)
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