Ihre Musikbibliothek
Es handelt sich hier sicherlich um ihre bislang countryfernste Aufnahme - doch, wohlgemerkt, nicht countryferne. Mit anderen Worten, auf ihrer bislang wohl erfolgreichsten CD von 2007 experimentiert sie mit der Integration für sie relativ neuer Seiten - sie rockt. Seinen Grund hat das mit Sicherheit darin, dass sie hier mit Chuck Prophet gleich in doppelter Funktion, als Gitarrist und Produzent, zusammenarbeitet. Der kann inzwischen zwar auch Country, aber mit seiner Green-On-Red Vergangenheit, liegen seine Wurzeln doch sehr im Roots-Rock.
Und das täuscht ziemlich gut an, geht tatsächlich ungewohnt und unerwartet rockig los, dass man glaubt, man hätte sich beim CD-Auflegen vertan. Doch selbstverständlich ist das nur ein vorübergehender Zustand - sie ist und lebt Country, sogar Country pur. So geht's dann nämlich weiter. Dies widerum wird unterstützt durch einen zweiten Gitarristen, den sie mit ins Studio genommen hat und von dem ich automatisch erwarte, dass er für schwelgerischen Country-Sound sorgt - indem er seine Steel auspackt und singen lässt. Doch weit gefehlt! Bei diesem zweiten Mann handelt es sich um Greg Leisz - der Greg Leisz! - und der spielt hier die zweite, gleichrangige Lead-E-Gitarre....Prophet und Leisz also als Gitarrengespann! Wenn das mal nix is.
Wie ungewöhnlich das sein kann, wird am deutlichsten im wirklich "schrägen" Success, einem Song der in seiner Machart, der tiefergelegt twangenden Gretsch Gitarre Prophet's und dem durch einen ARP angetäuschten Organ-Sound, schwer an Doug Sahm und dessen Sir Douglass Quintet erinnert. Und so rockig wie das losging, so bringen sie es auch zu Ende, mit doppelten Rock-Leads von Prophet und Leisz im vorletzten Song I Must Be Lucky - bevor es dezent in einer Ballade ausklingt.
Dabei vergaß ich zu erwähnen, dass Frau Willis eigentlich Frau Robison ist - Bruce Robison. Der Gatte schreibt normalerweise für sie und singt die Harmony-Vocals, wenn sie nicht gleich eine Duo-Aufnahme rausbringen. Hier jedoch nicht. Hier bescheidet er sich mit den Harmonies und überlässt das Songwriting anderen, meist Frau Willis selbst oder zusammen mit Herrn Prophet. Adam Green mit Teddy Boys kommt tatsächlich auch irgendwo vor. Dennoch - klasse Sache, mit viel Stil, wie nicht anders von ihr erwartet.
Spitzenrezensionen aus anderen Ländern
Hogan Ottosson
great cd!
Rezension aus den Vereinigten Staaten vom 23. August 2007N. C Kratzer
Great stuff and Oh that Voice
Rezension aus den Vereinigten Staaten vom 11. Juli 2007Peter Allinson
Three Stars
Rezension aus dem Vereinigten Königreich vom 26. September 2014johntaylor
kelly took a piece of my heart....
Rezension aus den Vereinigten Staaten vom 3. April 2009pop culture icon
Kelly Willis at her best
Rezension aus den Vereinigten Staaten vom 5. Mai 2009