Barbara Rudnik ist zum dritten Mal als Profilerin unterwegs. In „Der Tod kommt zur�ck“ m�ssen sich Schwarz & Kripomann Fuchs (stark: Harald Schrott) mit der Generation herumschlagen, die nach der Wiedervereinigung geboren wurde. Doch auch sie trifft das DDR-Erbe. Rudnik gibt nicht mehr so plakativ die verletzliche Seele. Ihre Heldin dreht sich nicht mehr nur um sich selbst, sie leidet jetzt mit den Anderen. Gutes Schwarz-Solo!
Foto: ZDF / Stephan PerschDer einzige Zeuge: Patrick (Franz Kro�) hat gesehen, wer seine Eltern get�tet hat.
Barbara Rudnik ist zum dritten Mal als Profilerin unterwegs. In „Tod im Park“ begab sie sich in eigner Sache nach Schwerin, um dort Frieden mit der Ost-Vergangenheit ihres verstorbenen Vaters zu schlie�en, bevor ihr in „Tod am See“ das eigene Misstrauen und die Unkenntnis beinahe die Liebe kosten zu einem ostdeutschen Psychiater. Ihre Hannah Schwarz, in Schwerin geboren, im Westen aufgewachsen und nun zur�ckgekehrt, ist eine Heldin, die Fehler macht, und die nicht gefeit ist, gegen landl�ufige Vorurteile.
In „Der Tod kommt zur�ck“ m�ssen sich Schwarz und der Kripomann Fuchs (immer st�rker: Harald Schrott) mit der Generation herumschlagen, die nach der Wiedervereinigung geboren wurde. Doch auch sie trifft das DDR-Erbe. Im Mittelpunkt stehen zwei Br�der. Ihre Eltern sind brutal erschossen worden. Einziger Zeuge des Blutbads ist der kleine Patrick geworden. Der aber ist v�llig verst�rt und schweigt. Seinem gr��eren Bruder Carsten, der den Vater, zu DDR-Zeiten ein strammer SED-Funktion�r, gehasst hat, begegnet er mit gro�er Furcht. Das macht den �lteren Jungen verd�chtig, doch die Spuren f�hren zwischenzeitlich zur rechtsextremen Szene. Das LKA wird hellh�rig und pl�tzlich taucht auch noch ein zwielichtiger Beamter auf, der Hannah Schwarz m�glichst aus dem Fall raushalten m�chte.
Foto: ZDF / Stephan PerschDer M�rder ist hinter Patrick her. Hannah Schwarz muss ihn sch�tzen. Kro�, Rudnik
Die Spannung eines Krimis mit der Melancholie eines Psychodramas und der Integrit�t eines politischen Films in Gleichklang zu bringen, das war das Besondere der ersten beiden „Schwarz“-Solos. Dem dritten gelingt das ebenso gut. Die Tonlage ist sogar noch stimmiger, nicht so sehr von subjektiver Tristesse angekr�nkelt. Schwarz ist mittlerweile eingef�hrt beim Zuschauer und sie ist (selbst)sicherer, hat mehr verstanden von der Ost-Befindlichkeit, dem DDR-Erbe und auch den eigenen Verletzungen. Barbara Rudnik muss von daher nicht mehr so plakativ die verletzliche Seele geben. Ihre Heldin dreht sich nicht mehr nur um sich selbst, sie leidet jetzt st�rker mit anderen, mit zwei Jungen, fast noch Kindern, die ihre Eltern verloren haben. Das ist dicht erz�hlt, spannend und mitunter tief bewegend. Und dieser Einstieg: ein Blutbad und mittendrin ein Kind, angstvoll schnaufend, ein Gewehr krampfhaft in der Hand. Ein ebenso intensives wie verst�rendes Bild. (Text-Stand: 9.1.2006)
Rainer Tittelbach arbeitet als TV-Kritiker & Medienjournalist. Er war 25 Jahre Grimme-Juror, ist FSF-Pr�fer und betreibt seit 2009 tittelbach.tv. Mehr
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