Die Zeiten, zu denen es als unmännlich galt, sich mit seinem Äußeren zu beschäftigen, sind spätestens seit David Beckham den Begriff „Metrosexualität“ Anfang der 2000er Jahre zum Trend erhob, zum Glück vorbei. Maniküre, Anti-Aging-Cremes, Gesichtsbehandlungen – bei der Kosmetikerin gehört „Mann“ inzwischen fest zur Zielgruppe. Erfreulicherweise ernten auch sprichwörtliche Beauty-Auswüchse wie die ominöse Mono-Braue oder zottelige Theo Waigel-Balken schräge Blicke. Heute bringen Männer Augenbrauen in Form. Wie die Pinzette richtig angesetzt wird, erfahrt ihr hier.

Es ist einer der Beauty-Hypes der vergangenen Jahre. Der Fokus liegt längst nicht mehr allein auf Wimpern und Lippen. Die Optimierung von Form und Fülle der Augenbrauen ist ein fester Bestandteil der Pflegeroutine. Von Stiften, über Gels bis zu Puder – die Schönheitsindustrie hat den Markt regelrecht geschwemmt mit Spezial-Produkten. Dauerhafte Lösungen wie Färben, Permanent Make-up und Microblading sind populärer denn je. Sogar spezielle Brow-Bars, in denen sich, wie der Name schon sagt, alles um die Braue dreht, sprießen wie Pilze aus dem Boden. Zupfen, Trimmen, Faden-Technik, Wachs, Sugaring, die Experten wissen genau, was sie tun. Doch man muss sich nicht gleich in Spezialisten-Hände begeben. Mit ein paar einfachen Tricks kann man die Brauen auch selbst in Schuss bringen. Denn der Vorteil ist: „Mann“ ist weniger Trends unterworfen. Während bei Frauen die ideale Form regelmäßig variiert zwischen super schmal a la 80er Jahre und Hingucker-Brauen nach dem Vorbild von Supermodel Cara Delevingne, geht es bei den Herren mehr darum, die bestehende Form zu optimieren.

Denn das Gute ist: Die optimale Form hat die Natur eigentlich schon vorgegeben. Es geht mehr darum hier ein paar überflüssige Ausreißer zu entfernen, da ein paar störrische Härchen zu bändigen.

Beim Zupfen auf die Härchen konzentrieren, die weit von dem natürlichen Brauenbogen entfernt sind, zum Beispiel über dem Nasenrücken zwischen den Augenbrauen. Außerdem darf an den Enden und unterhalb der Brauen sowie an den Schläfen die Pinzette ansetzt werden. Aber auch hier gilt: nicht übertreiben, denn „weniger ist mehr“.

Ziel ist ein gepflegter, maskuliner Look, der die Naturbrauen betont und vor allem zur Gesichtsform passt.

Schritt eins: Bestimme deine Gesichtsform

Eckige Gesichtsform

Die Gesichtsform ist eckig, wie zum Beispiel bei Hollywood-Star Orlando Bloom? Dann kann man nur gratulieren. Denn eckige Gesichter werden als besonders markant und männlich wahrgenommen.

Besonders gut zu diesem Gesicht sehen flache Augenbrauen aus, die kaum gebogen sind. Sie verkürzen das Gesicht optisch und lassen es voller wirken.

Ovale Gesichtsform

Neben den Glückspilzen mit einem eckigen Gesicht gehört man auch mit einer ovalen Gesichtsform zu den großen Gewinnern im Gesichtsform-Lotto. Denn man ist von Natur aus mit ausgeglichen wirkenden Proportionen gesegnet und kann sich bei der Wahl der Augenbrauen-Form frei austoben. Per se gibt es nichts, was nicht geht.

Absolut nichts falsch machen kann man bei einem ovalen Gesicht mit dichten, leicht geschwungenen Brauen, die die Augen betonen. Aber auch Leinwand-Beau Ryan Gosling mit einer leicht angewinkelten Brauen Form ist ein gutes Vorbild. Hier sollte man nur darauf achten, dass das Gesicht nicht plötzlich rundlicher erscheint, als es ist.

Runde Gesichtsform

Runden Gesichtern fehlt genau das, was Männer mit einer eckigen Gesichtsform auszeichnet: Scharfe Konturen und markante Züge. Doch auch hier kann „Mann“ mit der richtigen Augenbrauen Form schummeln.

Idealerweise sollten breite Brauen getragen werden, die zum Ende hin leicht angewinkelt sind. Als prominentes Beispiel kann man sich an Frauenschwarm Leonardo DiCaprio orientieren, der sein rundes Gesicht mit genau diesem Trick markanter und dazu auch noch schmaler erscheinen lässt.

Herzförmige Gesichtsform

Bei Männern mit einer herzförmigen Gesichtsform geht es beim Styling der Brauen vor allem darum, die häufig sehr breite Stirn nicht unvorteilhaft zu betonen. Mit der richtigen Form ist das kein Problem. Das weiß auch Schauspieler Ryan Reynolds. Er hat seine Augenbrauen leicht abgerundet und zum Ende hin etwas verkürzt, wodurch seine Stirn optisch deutlich schmaler erscheint. Ob da wohl Ehefrau Blake Lively die Pinzette angesetzt hat?

Klingt das zu kompliziert? Nicht sicher, in welche Kategorie die Gesichtsform fällt?

Oder „Mann“ erkennt sein Gesicht in allen Formen wieder? Da gilt die Faustregel: Je breiter das Gesicht ist, desto kräftiger dürfen auch die Männer Augenbrauen sein. Je länglicher das Gesicht ist, desto weniger geschwungen, also flacher, sollte die Form der Augenbrauen sein.

Vorsicht ist außerdem bei sehr hellen Typen geboten, die aber trotzdem dunkle Augenbrauen haben. Sind sie zu dominant, drohen sie die Augen regelrecht zu verschlucken.

Schritt zwei: Proportionen der Augenbrauen bestimmen

Ist ganz einfach! Alles was man braucht, ist ein Stift, ein Spiegel und eine ruhige Hand.

  • Den Stift senkrecht vom Nasenflügel entlang zum inneren Augenwinkel halten. Die Stelle, an der sich der Stift und die Augenbraue treffen, ist der Punkt, an dem deine Augenbraue idealerweise beginnen sollte.
  • Den Stift vom Nasenflügel aus schräg über die Mitte der Pupille halten. An dem Punkt, an dem sich Stift und Augenbraue treffen, sollte der höchste Punkt der Augenbraue sein.
  • Den Stift vom Nasenflügel aus diagonal bis zum äußeren Augenwinkel halten. Dort, wo der Stift die Augenbraue trifft, sollte die Augenbraue enden.

Schritt drei: So zupft „Mann“ richtig

Wo man zupfen muss, weiß „Mann“ nun. Wie gezupft werden muss, erklären wir jetzt. Ein echter Kerl weiß: ohne das richtige Werkzeug geht gar nichts. Statt Zange, Schlagbohrer und Schraubenzieher braucht man die richtige Pinzette. Damit man die einzelnen Härchen gut greifen kann, sollte ein stabiles Modell mit abgeschrägten Enden, einer vergrößerten Greiffläche und hoher Spannung gewählt werden.

Je nachdem wie gut die Augen sind, empfiehlt es sich auch die Augenbrauen vor einem Vergrößerungsspiegel zu zupfen, der außerdem gut beleuchtet ist.

Sowohl die Haut um die Augenpartie als auch die Pinzette sollte jedes Mal vor und nach dem Zupfen gut reinigt werden, da sonst Bakterien in die Haut gelangen und zu Entzündungen führen können.

Extra-Tipp für das starke Geschlecht: vor dem Zupfen heiß duschen oder für ein paar Minuten ein Wattepad mit warmem Wasser auf die Gesichtspartie rund um die Augenbrauen legen, das öffnet die Poren und das Herausreißen der Haare ist weniger schmerzhaft. Alternativ kann man auch zu einem Eiswürfel greifen und damit die Hautpartie etwas betäuben.

Beim Zupfen darauf achten, dass die Haut mit Daumen und Zeigefinger gespannt ist und das Härchen dazwischen mit einem kräftigen Ruck in Wuchsrichtung herausgezogen wird. Am besten fangt man mit der Partie zwischen den Brauen, oberhalb des Nasenrückens an und arbeitet sich dann unterhalb der Braue von innen nach außen weiter vor. Zum Schluss sind die „Ausreißer“ Härchen dran, die über das definierte Ende der Augenbrauen hinausgehen. Bei buschigen Brauen kann der Griff zum Augenbrauentrimmer helfen.

Wie bereits eingangs erwähnt, gilt beim Zupfen der Männer Augenbrauen – wie so oft im Leben – das Motto „weniger ist mehr“. Während des Zupfens immer mal einen Schritt zurücktreten und das Gesamtergebnis im Spiegel betrachten. Wenn man den Eindruck hat, es reicht, dann ist das mit ziemlicher Sicherheit auch so.