Zitat
Reinhold Beckmann: «Meine Mutter hat ihr Leben selber in die Hand genommen»
In seinem Bestseller «Aenne und ihre Brüder» rekonstruiert der Fernsehjournalist und Musiker Reinhold Beckmann das Leben seiner vier Onkel, die alle im Zweiten Weltkrieg gefallen sind. Seine Mutter ist daran nicht zerbrochen. Wie sie das geschafft hat, erzählt er im Podcast «Laut + Leis».
«Sie hat die Tatsache, dass sie keine Schulbildung und keine Berufsbildung hatte, auf ihre Art und Weise mit Herzensbildung ausgeglichen. Und das ist schön, dass sie so ihr Leben selber in die Hand genommen hat. Das andere ist, dass sie uns mit dieser Haltung natürlich auch ein Beispiel gegeben hat: Auch wenn das Leben einem manchmal richtig was zumutet an harten Verlusten, man kann weitergehen und die, die nicht mehr da sind, wertschätzen. Aber das Leben muss weiter gut gelebt werden. Das ist das, was sie vorgelebt hat.
Sie ist 98 Jahre geworden und hatte eine herrliche Bescheidenheit. Immer wenn ich nach Hause gekommen bin und gefragt habe: ‹Mutter, wie geht’s dir?› Dann sagte sie: ‹Och Reinhold, ich bin zufrieden.› Wer sagt das heute noch? In dieser Formulierung steckt ja auch das Wort ‹Frieden› drin.»
Das sagt der Fernsehjournalist, Musiker und Autor Reinhold Beckmann. Sein Buch heisst «Aenne und ihre Brüder. Die Geschichte meiner Mutter», Propyläen-Verlag. (sl)
Hier geht es zur › Bestellung einzelner Beiträge von kath.ch.
