Antonius von Padua, der Schlamperl-Toni
In Padua nennen sie den heiligen Antonius einfach „il santo“, „den Heiligen“, als gäb‘s gar keinen anderen, als wäre er sozusagen „der Heilige an sich“. Tatsächlich ist die Basilika mit dem Grab des heiligen Antonius einer der wichtigsten Wallfahrtsorte in Italien. Vor ein paar Wochen war ich dort, in Padua, und natürlich auch in der Basilika.Rund um das Grab am Rande des Kirchenschiffs haben viele Menschen die Fotos Ihrer Liebsten hinterlassen, für die sie dort gebetet haben. Sogar an einem Werktag, als ich dort war, war ziemlich viel los.
Ein begnadeter Prediger
Für wen und was der Antonius als Heiliger alles zuständig ist! Für die Schiffbrüchigen, die Schwangeren, die Reisenden…. Er ist der Patron Portugals, denn dort ist er gegen Ende des 12. Jahrhunderts geboren, und er gilt als Helfer in der Verkündigung. Das ist es wohl, was er am besten konnte: Antonius war ein begnadeter Prediger, dem die Menschen gerne zuhörten.
Hilfe beim Finden eines Partners oder Partnerin
Außerdem finden regelmäßig Wallfahrten nach Padua statt, bei denen Menschen um göttliche Hilfe beim Finden eines Partners oder Partnerin bitten, vermittelt durch den heiligen Antonius. Wie ich gehört habe, soll das auch schon oft geklappt haben.
Er hilft, wenn man etwas verloren hat
Am bekanntesten aber ist der heilige Antonius, auch in unseren Breitengraden, wohl als Nothelfer, wenn man etwas verloren hat. Das hat ihm den liebevollen Namen Schlamperl-Toni eingebracht. Schon oft haben mir Menschen davon berichtet, dass sie sich an den Heiligen Antonius gewandt haben - beim verlegten Schlüssel, der verlorenen Uhr, bei der Suche nach einem verschusselten Dokument… Und dann sind sie tatsächlich fündig geworden! Naja, vielleicht hätten sie es mir auch nicht erzählt, wenn sie das Gesuchte am Ende nicht gefunden hätten.
Hat der Heilige Antonius wirklich seine Finger im Spiel?
Ob der Heilige Antonius wirklich seine Finger im Spiel hat? Es passieren ja keine unerklärlichen Wunder, da zaubert niemand Dinge aus dem Nichts hervor. Vielmehr kommt es immer wieder vor, dass Menschen Dinge wieder finden, die sie schon fast aufgegeben haben. Und das womöglich, weil sie - bestärkt durch die Anrufung des Heiligen und in der Hoffnung auf Gottes Hilfe - nochmal nachdenken und anders suchen.
Was war ich erleichtert, als ich ihn wiederfand
Und ich muss zugeben: Einmal habe ich beim Pilgern in Nordspanien meinen Pilgerpass verloren. Dann fiel mir ganz plötzlich ein, bei welcher Rast ich ihn verloren haben könnte, und ich habe ihn tatsächlich wieder gefunden. Was war ich erleichtert! In der nächsten Kirche habe ich dann bei der Statue des heiligen Antonius direkt zum Dank eine Kerze angezündet.
Ein Tag des Wiederfindens
Auf dass der Tag heute nicht nur ein schöner Namenstag wird für alle Antons, Tonis und Antonias, sondern auch ein Tag des Wiederfindens!
