viel Gerede, Aufregung, Aufwand o. Ä. wegen einer unbedeutenden, harmlosen Angelegenheit, Situation
siehe auch Sturm im Wasserglas
Kollokationen:
als Prädikativ: viel Lärm um nichts sein; sich als viel Lärm um nichts erweisen
als Akkusativobjekt: viel Lärm um nichts machen
in Präpositionalgruppe/-objekt: sich um viel Lärm um nichts handeln
Beispiele:
Es gibt in Hamburg ja keinen beliebteren Gegensatz als zwischen
diesen beiden Vereinen, Linksalternative [St. Pauli] gegen Erzkapitalisten
[HSV], Totenkopf gege Raute. Aber es war
dann viel Lärm um nichts, obwohl die Behörden mit
1.000 Gewalttätern [bei der Spielbegegnung]
gerechnet und ein Großaufgebot im Einsatz hatten. [Süddeutsche Zeitung, 01.10.2018]
Dass der Kreml die Wahl zugunsten Trumps beeinflussen wollte, ist
seit dem Oktober letzten Jahres bekannt. Nun ist klar: Auch Trumps engstes
Umfeld wusste davon, schon Monate vorher. Das Weisse Haus und der Anwalt von
Trump junior hatten vor der Veröffentlichung des E‑Mail‑Verkehrs in der
ganzen Geschichte nur viel Lärm um nichts sehen
wollen. [Neue Zürcher Zeitung, 12.07.2017]
Die Spekulationen erwiesen sich als viel Lärm um
nichts, die Geschäftsführung des Hauses [eines französischen Luxuskonzerns] und die Designerin
[Phoebe Philo] unterschrieben persönlich eine
Mitteilung an die Mitarbeiter, in der sie ihnen die weitere Zusammenarbeit
zusicherten. [Welt am Sonntag, 31.07.2016, Nr. 31]
Es handele sich bei der Aufregung um viel Lärm um
nichts, sagte der Kanzler [Gerhard Schröder] während seines China‑Besuches. Dennoch wird
[Joschka]
Fischers Beschreibung der deutschen Haltung im UN‑Sicherheitsrat im Ausland
einhellig als weitere Aufweichung des harten Anti‑Kriegs‑Kurses gewertet,
den Fischer und Schröder noch im Wahlkampf verfochten hatten. [Der Tagesspiegel, 31.12.2002]
Damit die Behörden nicht denken, hier werde viel Lärm um
nichts gemacht, kursieren seit kurzem Unterschriftenlisten
[wegen erhöhter Lärmbelästigung aus Richtung Autobahn A 14] in der Stadt. [Leipziger Volkszeitung, 05.09.1998]