Ex-Vize hat genug: Pence versagt Trump Unterstützung bei US-Wahl
Mike Pence macht vor der US-Wahl eine klare Ansage: Der einstige Vize-Präsident von Donald Trump will den Republikaner diesmal nicht unterstützen. Gründe gibt es mehrere.
Washington – Vier Jahre lang war Mike Pence der treu ergebener Vizepräsident von Donald Trump. Dann kam der Sturm auf das US-Kapitol, und aus den beiden wurden Gegner. Im Hinblick auf die US-Wahl im November hat Pence jetzt eine eindeutige Entscheidung getroffen: Er stellt sich im Rennen um das Weiße Haus nicht hinter seinen ehemaligen Chef Donald Trump.
„Es sollte keine Überraschung sein, dass ich Donald Trump dieses Jahr nicht unterstützen werde“, sagte der Republikaner in einem TV-Interview am Freitag (15. März). Der einstige US-Präsident Trump verfolge eine Agenda, die im Widerspruch zu dem stehe, wofür er stehe.
Trump und Pence liegen vor US-Wahl bei vielen Themen weit auseinander
Er habe bereits zuvor deutlich gemacht, dass es zwischen ihm und Trump tiefe Gräben in vielen Fragen gebe, so Pence. Das gelte nicht nur für die Rolle des Vizepräsidenten bei der Zertifizierung der Ergebnisse der Präsidentschaftswahl 2020, sondern auch für die Staatsverschuldung oder beim Thema Abtreibung.
Trump erreichte vor wenigen Tagen die nötige Zahl an Delegierten für die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner. Da Trump in seiner Partei zuletzt keine ernst zu nehmende Konkurrenz mehr hatte, ist dem 77-Jährigen die Kandidatur für die Republikaner faktisch sicher. Offiziell küren die Republikaner ihren Kandidaten bei einem Parteitag im Sommer. Damit läuft es bei der Wahl im November auf ein Duell zwischen Trump und dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden hinaus.
Pence ist nicht der einzige Republikaner, der sich vor US-Wahl gegen Trump stellt
Auch Pence hatte sich für die Kandidatur seiner Partei beworben, aber bereits im Oktober hingeworfen. Pence war von 2017 bis 2021 unter Trump Vize-Präsident. Der 64 Jahre alte erzkonservative Pence ist nicht der einzige ehemalige prominente Konkurrent Trumps, der sich im Wahlkampf nicht hinter den Ex-Präsidenten stellen will. Auch Nikki Haley, die unter Trump US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen war und vor rund anderthalb Wochen ihre Kandidatur aufgab, unterstützt Trump bisher nicht.
Pence hatte sich am 6. Januar 2021 geweigert, Trumps Druck nachzugeben. Der hatte verlangt, dass Pence die Zertifizierung der Ergebnisse der Präsidentenwahl 2020 im Kongress verhindert. Trump wollte so Joe Bidens Wahlsieg in letzter Minute noch kippen. Pence leitete damals die Kongresssitzung in seiner Rolle als Vizepräsident.
Sturm auf Kapitol: Trump hetzt Anhänger gegen Pence auf
Trump hetzte seine Fans gegen seinen Stellvertreter auf – es begann der Kapitol-Sturm, für den Trump sich auch vor Gericht verantworten muss. Der Mob johlte am Tag des Kapitol-Sturms Rufe wie „Hängt Pence“. Daraufhin begann Pence, sich öffentlich von Trump zu distanzieren.
In den USA wird im November der Präsident neu gewählt, in Russland ist die Wahl schon jetzt – wobei das Ergebnis schon davor feststand: Putin wird Präsident bleiben. Russische Partisanen wollen dies jedoch nicht hinnehmen und kämpfen auf der Seite der Ukraine gegen den Kreml. (dpa)
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