Am 30. Juni ist es so weit: Das Nebenkostenprivileg wird abgeschafft. Viele Mieter verlieren dann ihren Kabelanschluss, zumindest wenn sie das Programm bisher über einen Sammelvertrag bezogen haben. Der Nachteil: Um das Fernsehprogramm muss man sich jetzt selbst kümmern. Der Vorteil: Die Auswahl ist üppig, die Preise sind fair – und viele Alternativen sind dem klassischen Kabel-TV ohnehin überlegen.
Wir stellen die besten Anbieter und Dienste für TV, Kabel und Streaming vor.
FAQ zum Nebenkostenprivileg: Was der Wegfall für Mieter und Vermieter bedeutet
1. Weiterhin Kabel-Fernsehen beziehen: Vodafone und PYÜR
Wer sich ab Juli 2024 selbst um einen Kabelanschluss kümmern muss, der landet oft bei Vodafone oder PYÜR, den größten Kabel-Anbietern im Land. Auch O2 und eine Reihe regionaler Versorger bieten stellenweise Kabelanschlüsse an. Je nach Wohnort und Adresse steht in Deutschland aber oft nur ein einzelner Kabel-Provider am individuellen Standort zur Verfügung – meistens hat man also gar keine große Wahl, was den Anbieter angeht.
Vodafone
Ob Sie an Ihrem Standort einen Kabel-Vertrag mit Vodafone abschließen können, lässt sich beim Anbieter schnell abfragen: Hier geht’s zum Kabel-Check von Vodafone.
- Angebot bei Vodafone (TV Connect Smart): Fast 70 HD-Sender, knapp 30 SD-Sender und 350 Radiostationen
- Preis bei Vodafone: 7 bis 13 Euro im Monat
PYÜR
Auch bei PYÜR steht ein einfacher Angebots-Check zur Verfügung.
- Angebot bei PYÜR (Basis TV): Über 50 HD-Sender, knapp 80 SD-Sender
- Preis: 4 bis 10 Euro im Monat
Welche Alternativen gibt’s zum Kabel-TV?
Zum Glück haben Sie jede Menge Alternativen zum klassischen Fernsehkabel. Neben den zunehmend beliebten Streaming-Anbietern wie Netflix, Disney+ oder Prime Video mit deren eigenen Inhalten, können Sie hunderte klassische TV-Sender ganz bequem über die Internetverbindung (IPTV, Festnetz über Kabel und WLAN sowie auch mobil unterwegs) empfangen. Zudem können Sie das klassische TV-Programm auch via Satellit oder Antenne (DVB-T) genießen. Die Alternativen im Detail:
2. Fernsehen via Internet (IPTV): WaipuTV, MagentaTV, Zattoo, Netflix, Amazon Prime, Disney+ etc.
Ohne teure Zusatztechnik, dafür mit umfangreichen Angeboten und bequemer Nutzung: Via IPTV und/oder mit Streaming-Diensten empfangen wir heute erstklassiges Entertainment, je nach Tarif auch zum fairen Preis. Das umfangreiche Angebot von Prime Video können Sie beispielsweise schon nutzen, wenn Sie ein normales Amazon-Prime-Abo besitzen. Amazon Prime können Sie 30 Tage lang kostenlos testen.
IPTV: Die besten Anbieter
Wir fangen mal mit IPTV-Providern an. Damit können Sie etliche Fernsehsender ganz einfach übers Internet empfangen. In Mediatheken stehen dabei oft zusätzliche Streaming-Angebote zur Verfügung.
Interessanter Mischling: MagentaTV von der Telekom erlaubt es Kunden, klassische TV-Sender in HD zu empfangen, bietet Partnerangebote mit großen Streaming-Providern und hält eine üppige eigene Mediathek bereit. Auch bei WaipuTV gibt es zusätzlich zum Internet-TV eine eigene Mediathek mit 30.000 Filmen und Serien. Zudem kann man weitere Streaming-Dienste wie Netflix oder Prime Video hinzubuchen.
WaipuTV
Foundry
Mit WaipuTV können Sie per (Smart-)TV, Smartphone oder am PC fernsehen oder Filme und Serien aus einer Mediathek streamen. Dabei stehen besonders viele Sender zur Verfügung, der Preis ist fair und zusätzliche Hardware wird nicht unbedingt benötigt – das heimische WLAN reicht. Hier geht’s zum Anbieter.
Eigenschaften WaipuTV:
- Preis ab 7,49 Euro pro Monat (Aktuelles Angebot ab 0 Euro pro Monat)
- Bis zu 272 Sender, davon bis zu 257 in HD
- Bis zu 30.000 Filme in der Mediathek („waiputhek“)
- Auf bis zu vier Geräten parallel streamen
- Monatliche Kündigungsfristen
- Programmvorschau für 14 Tage
- Streaming-Dienste wie Netflix oder Prime Video können zugebucht werden (teils mit Rabatt)
- Einen Monat kostenlos testen
- WaipuTV-Sticks verfügbar
- 71 Pay-TV Sender erhältlich (bei Perfect Plus-Abo)
Aktuelles Angebot: 1 Jahr geschenkt bei Kauf eines Waipu.tv-Sticks
MagentaTV
Foundry
Magenta TV von der Telekom können Sie direkt über die Webseite oder über die MagentaTV-App empfangen. Je nachdem, wann man dort einen Vertrag abgeschlossen hat, muss man allerdings unterschiedliche Apps nutzen, die stehen auch für Android und iOS zur Verfügung.
Über Streaming-Sticks (etwa FireTV-Stick oder Apple TV) oder eine eigene Set-Top-Box kann man MagentaTV am Fernseher oder einem Android-Smart-TV nutzen. Lesen Sie hierzu: MagentaTV One (2024) im Test. Sie können MagentaTV mit jedem beliebigen Internetanbieter nutzen und benötigen nicht zwingend einen Internetzugang der Deutschen Telekom.
Vorteile MagentaTV:
- Ca. 200 Sender, davon rund 100 in HD
- Viele flexible Abo-Modelle
- Mediatheken mit solider Auswahl
- Preis ab 10 Euro pro Monat
- Monatliche Vertragslaufzeit möglich (Flex-Tarif)
- Partner-Angebote wie Disney+, Netflix oder RTL+
- Aufnahmefunktion mit Magenta-TV-Box, bis 100 Stunden
- Spiele der UEFA Euro 2024 live sehen
- Funktioniert auch mit anderen Internetzugängen als dem von der Telekom
Zu den Angeboten bei Magenta TV
Jetzt erhältlich: Neue TV-Box Telekom MagentaTV One (2024) – alle Details
Zattoo: Einfach und preiswert fernsehen
Foundry
Passend zum Wegfall des Nebenkostenprivilegs bietet Zattoo einen spannenden Tarif an: Für faire 6,49 Euro kann man mit Zattoo Smart HD zum fairen Preis Privatfernsehen schauen. Das klappt in HD-Qualität und überall dort, wo man Internet hat.
Auch im günstigsten Tarif lassen sich 207 TV-Sender wiedergeben, 188 davon in HD. Empfangen können wir Zattoo per App auf dem Smart-TV, am PC oder auf dem Smartphone. Auch via Streaming-Stick lassen sich Sender wiedergeben. Kostenlos stellt der Anbieter rund 140 TV-Sender bereit – Privatsender sind bei Gratis-Nutzung aber nicht verfügbar.
Vorteile Zattoo:
- Preiswert: Ab 6,49 Euro pro Monat mit 207 TV-Sendern (188 in HD)
- Full-HD-Tarif (41 Sender Full-HD, 147 in HD) für 13,99 Euro monatlich
- Monatlich kündbar
- Einfache Bedienung
- Gratis-Version verfügbar (aber ohne Privatsender)
- Viele flexible Zusatzpakete buchbar (etwa Sport, Entertainment, Konzerte)
- Apps mit Bild-im-Bild
- Mediathek mit 25.000 Titeln
Nachteile:
- Offline-Angebot eingeschränkt
- Free-Version ohne Privatsender
Jetzt zu Zattoo TV wechseln für 6,49 Euro/Monat
Entertainment on Demand: Mit Streaming-Diensten selbst zum Programmchef werden
Der Siegeszug der Streaming-Dienste geht auch auf die Selbstbestimmung zurück, der damit einhergeht: Anders als beim klassischen TV, können wir uns bei Netflix, Prime Video und Co. nämlich immer selbst aussuchen, wann wir uns was anschauen, wann es Zeit für ein Päusschen wird oder welche Serien man sich in einer Nacht komplett reinziehen möchte („bingen“).
Dafür kann man damit keine klassischen TV-Sender empfangen, sucht den eigenen Lieblings-Kultfilm womöglich vergebens und muss auf Sportsendungen in der Regel verzichten. Willkommene Ausnahme: Prime Video überträgt die UEFA Champions League 2024 und WOW hat zumindest ein umfangreiches Sport-Paket im Angebot.
Das sind die Top-Streaming-Dienste in Deutschland:
Amazon Prime Video
Foundry
Neben Netflix der vielleicht bekannteste Anbieter von Streaming-Content: Prime Video ist der Video-on-Demand-Service des amerikanischen Versand-Riesen Amazon. Praktischerweise ist das Angebot in Amazon Prime bereits enthalten, wenn auch mit Werbung. Diese können Sie für 2,99 Euro Aufpreis pro Monat entfernen.
Die Auswahl an Filmen und Serien ist gewaltig, dazu kommen noch manche exklusive Eigenproduktionen wie „Fallout“ oder „The Boys“.
Zur Anmeldung bei Prime Video geht es hier entlang.
Vorteile Prime Video:
- Preiswert (8,99 Euro monatlich, 7,49 bei jährlicher Abrechnung), aber enthalten in Amazon Prime
- Große Auswahl an Filmen und Serien
- Hochwertige Eigenproduktionen
- Guter Kinderschutz
- Rund 30.000 Filme und 5.000 Serien (Episoden)
- Günstige Azubi- und Studenten-Tarife
- Große internationale Auswahl
- Überträgt UEFA Champions League 2024
Nachteile:
- Vermischung mit Produktwerbung
- Werbefreie Version kostet extra
- Keine klassischen TV-Sender
Amazon Prime Video: Bald noch mehr Werbung, auch zu Produkten
Netflix
Foundry
Netflix ist so etwas wie der Streaming-Pionier: Das 1997 in Kalifornien gegründete Unternehmen verhalf der damals noch ganz neuen Echtzeit-Konsumform von Filmen und Videos endgültig zum Durchbruch. Auch heute ist die Plattform einer der größten Streamingdienste – muss sich inzwischen aber harter Konkurrenz von Anbietern wie Prime Video oder Disney+ stellen.
Vorteile Netflix:
- Streaming-Pionier mit satter Auswahl und vielen eigenen Produktionen
- Tarife ab 4,99 pro Monat (günstigster Tarif mit Werbung)
- Funktionale Kinder-Profile
- Herunterladen und offline schauen
- Eigenproduktionen oft hochwertig
- Klare Preisstruktur und gute Übersicht
- Große internationale Auswahl
- Rund 4.500 Filme und 2.500 Serien (Episoden)
Nachteile:
- Preise zuletzt immer wieder gestiegen
- Keine klassischen TV-Sender
Netflix erhöht die Preise: Auch Bestandskunden zahlen jetzt mehr
Disney+
Foundry
Disney+ hat sich schrittweise zu einem der erfolgreichsten Streaming-Anbieter gemausert. Tarife beginnen hier schon ab 5,99 Euro pro Monat (mit Werbung), dabei sind viele exklusive und hochwertige Eigenproduktionen verfügbar. Darunter Filme und Serien von Marvel, Pixar, National Geographic und natürlich Disney. Klare Leitlinie bei Disney+: Klasse statt Masse.
Vorteile Disney+:
- Erstklassige Eigenproduktionen
- Preis ab 5,99 Euro pro Monat (mit Werbung), 8,99 Euro pro Monat ohne Werbung
- Sehr gute Sound-Optionen (Atmos/Dolby Vision)
- Breite Kompatibilität, kann praktisch auf allen Geräten empfangen werden
- Auf bis zu 10 Geräten nutzbar
- Starke Eigenproduktionen wie „The Mandalorian“ oder „Loki“
Nachteile:
- Keine unverbindliche/kostenlose Testmöglichkeit (aber Rabatt für Neukunden)
- Keine klassischen TV-Sender
Disney+: Filme und Serien offline anschauen
Apple TV+
Foundry
Auch Apple mischt längst im Streaming-Universum mit. Die Auswahl an Serien und Filmen ist bei Apple TV+ zwar etwas übersichtlicher, dafür setzt man hier auf hochwertige Produktionen und lockt mit einem oft exklusiven Angebot. Klasse Sound, hohe Bildqualität und eine zugängliche Bedienung sind typisch für den Streaming-Dienst, auch wenn der Angebotsumfang noch ausbaufähig ist.
Vorteile Apple TV+
- Testzeitraum gratis verfügbar (aber nur 7 Tage)
- Super Sound mit Dolby Atmos
- Manche Kino-Blockbuster
- Im Bundle mit einigen Apple-Geräten drei Monate gratis nutzbar
- Preis: 9,99 Euro pro Monat
- Erstklassige Eigenproduktionen wie „Ted Lasso“ oder „For All Mankind“
- Mittlerweile auch Android-Version verfügbar
- Einfache und übersichtliche Handhabe
- Viel Auswahl an Sprachen und Untertiteln
Nachteile:
- Insgesamt weniger Auswahl als bei den großen Konkurrenten
- Keine klassischen Film- oder Serien-Hits, keine klassischen TV-Sender
Wie Sie Apple TV+ auf Ihrem Windows-PC schauen
WOW
Foundry
WOW hat vor einigen Jahren das Angebot von Sky Ticket ersetzt und stellt in verschiedenen Bezugsmodellen heute allerlei Filme, Serien und Sport-Events im Stream zur Verfügung. Dazu gehört etwa ein Sport-Paket (aktuell 36 Euro pro Monat), das die Samstagsspiele der Bundesliga überträgt, alle Spiele der 2. Bundesliga sowie Formel 1, Golf oder Tennis.
Mit „Filme und Serien“ (aktuell ab 6 Euro pro Monat) lassen sich hier auch die besten HBO-Serien gucken, Kinofilme erscheinen zeitnah im Programm und Inhalte von Warner TV sind ebenfalls geboten.
Vorteile von WOW:
- Kinofilme zeitnah ansehen
- Tolles Sport-Paket
- Flexible Abos
- Bietet viele erfolgreiche Serien von HBO an
- Einige exklusive Inhalte
Nachteile:
- Preis relativ hoch
- Insgesamt kompaktes Angebot
- Kein Testzeitraum
- Kein 4K-Streaming
- keine klassischen TV-Sender
3. DVB-T: Per Antenne
DVB-T ist eine Variante des Digital Video Broadcasting und stellt sowohl TV- als auch Radio-Sender zur Verfügung. Für den Empfang wird oft nur ein DVB-T2-HD-Receiver benötigt, der ist schon ab 30 Euro zu haben.
Öffentlich-rechtliche Sender wie ARD oder ZDF kann man damit kostenlos wiedergeben, für Privatsender wird aber ein zusätzlicher Vertrag fällig, den gibt’s bei Freenet. Auch die Empfangsgeräte können Sie dort bestellen. Die ersten 30 Tage lässt sich das Angebot dann kostenlos testen, danach beginnen die monatlichen Gebühren bei 8 Euro.
4. Satellitenfernsehen empfangen
Nebenkostenprivileg hin oder her: Satelliten-TV ist bei den Deutschen beliebter als Kabel. Rund 17 Millionen Haushalte beziehen ihr Fernsehprogramm aus dem Orbit. Als Mieter muss man sich aber erst einmal mit dem Vermieter absprechen, bevor man die für den Empfang erforderlichen Satellitenschüssel am Gebäude befestigen darf.
Die öffentlich-rechtlichen Sender stehen damit kostenlos in HD zur Verfügung, Privatsender werden aber zunächst nur in SD-Qualität übertragen. Wollen Sie Privatsender via Satellit ebenfalls in HD genießen, dann benötigen Sie ein zusätzliches HD-Modul.
Das kann man für rund 70 bis 100 Euro kaufen und anschließend 12 Monate lang nutzen. Die monatliche Gebühr liegt dann bei etwa 8 Euro. Solche Karten bekommen Sie beispielsweise bei Saturn, Amazon oder bei HD Plus.