Die Qual der Wahl: Wer fährt zur Europameisterschaft?
Bevor Bundestrainer Julian Nagelsmann den vorläufigen EM-Kader bekannt gibt, nominieren Ex-VfR-Coach Tobias Cramer sowie die Ostalb-Oberliga-Trainer Zlatko Blaskic und Simon Köpf ihre Favoriten.
Aalen / Schwäbisch Gmünd. Der Bundestrainer muss sich an diesem Donnerstag (16. Mai) entscheiden. Julian Nagelsmann benennt den vorläufigen Kader für die Europameisterschaft im eigenen Land, nachdem einige Spieler wie Chris Führich, Niclas Füllkrug, Nico Schlotterbeck, Aleksandar Pavlovic und Robin Koch bereits tröpfchenweise bekannt gegeben wurden.
Ostalb-Trainer nominieren ihren persönlichen EM-Kader
Bevor Nagelsmann alle Namen der Auserwählten preisgibt, haben drei Ostalb-Trainer ihren Wunschkader zusammengestellt. Wen Ex-VfR-Trainer und mittlerweile Wahl-Aalener Tobias Cramer oder die beiden Oberliga-Trainer, Zlatko Blaskic (1. FC Normania Gmünd) und Simon Köpf (TSV Essingen), nominieren würden.
Der Fall Leon Goretzka
Uneinig sind sich die Trainer im Fall von Leon Goretzka (FC Bayern München). „Goretzka hat nicht viele gute Spiele gemacht und hängt etwas durch“, sagt Blaskic, der wie Simon Köpf den Mittelfeldstar des FC Bayern nicht berufen würde, während Tobias Cramer anderer Meinung ist und sagt, dass Goretzka „momentan völlig unterschätzt wird“.
Pavlovic nicht berücksichtigt
Im Gegensatz zu Julian Nagelsmann verzichten alle drei befragten Trainer auf das 20-jährige Bayern-Talent Aleksandar Pavlovic. „Ich finde die Nominierung zu früh. Das ist schon etwas unerwartet“, so Blaskic.
Leverkusens Mittelfeldmonster Robert Andrich ist hingegen bei allen Befragten gesetzt. „Der muss ein absoluter Stammspieler sein“, sagt Cramer klar. Anders als Köpf und Blaskic würde Cramer Heidenheims Jan-Niklas Beste und Werder Bremens Marvin Ducksch mitnehmen. Letzterer ist für den A-Lizenz-Inhaber „ein Überraschungsspieler“.
Überraschungskandidaten
Doch auch Köpf hat ein paar Überraschungen in seinem EM-Aufgebot: Karim Adeyemi und Mats Hummels (beide Dortmund) sowie Robin Gosens (Union Berlin). „Adeyemi haben viele nicht auf dem Schirm, aber aufgrund seines Tempos, ist er eine extreme Waffe – ähnlich wie damals David Odonkor bei der Heim-WM 2006“, begründet Köpf seine Auswahl. Bei Hummels ist für den Essinger Trainer die Erfahrung entscheidend. „Auf seine Erfahrung würde ich nicht verzichten“, so Köpf, der außerdem von Hummels Spielaufbau schwärmt. „Es gibt viele tiefstehende Gegner, da brauchen wir einen guten Spielaufbau. Er hat einen der besten.“ Und was trauen die Trainer der Nationalmannschaft zu?
Welche Rolle spielt die DFB-Elf?
„Die Vorrunde werden sie problemlos überstehen“, ist sich Blaskic sicher, der die DFB-Elf mindestens im Viertel- oder Halbfinale sieht. Für Tobias Cramer hängt viel von einem guten Teamspirit ab. Wenn der stimmt, dann sieht Cramer „die Mannschaft im Halbfinale“.