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Dienstag, 30. April 2024

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Gemeinde Heidesee und Umgebung
Literaten, Schriftsteller und Autoren der Region
 

Gerd Tschechne GERD TSCHECHNE, geboren 1925 in Storkow, interessierte sich von Jugend an f�r die Heimatgeschichte. Den Grundstein dazu legte sein Lehrer Paul Holz, der zur damaligen Zeit ein bekannter Heimatforscher war. Kindheit und Jugend verbrachte er in Storkow. Aus dieser Zeit existieren auch seine Tageb�cher, die zum Teil Quelle seiner in Tageszeitungen nachzulesenden Geschichten sind.

Gerd Tschechne war vor dem Krieg zu jung, um einen Beruf zu erlernen. Im Krieg wurde er schwer verwundet und kam in englische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg wurde er nach einer neunmonatigen Ausbildung in Bernau Neulehrer und stand 1946 erstmals in Storkow vor 48 Jungen einer Schulklasse. Sp�ter absolvierte er die 1. und 2. Lehrerpr�fung, studierte Geografie und einige Semester Sport. 1947 zog er mit seiner Frau, die ebenfalls Lehrerin war, nach Wolzig und wurde in Wolzig Schulleiter einer sich im Aufbau befindenden Zentralschule. Sie wurde 1956 aufgel�st und er ging mit seinen Sch�lern nach Friedersdorf, wo er stellvertretender Direktor einer polytechnischen Oberschule wurde. Neben seiner Lehrert�tigkeit recherchierte er f�r die Friedersdorfer Ortsgeschichte, schrieb Zeitungsartikel zur Heimatgeschichte und gab 1968 die Brosch�re �Friedersdorfer Chronikbl�tter� heraus.

Nachdem Gerd Tschechne 1981 wegen der Sp�tfolgen einer Kriegsverletzung Invalidenrentner wurde, widmete er sich ganz seinem Hobby, der Heimat-Geschichte von Wolzig, Friedersdorf und Umgebung. Er verfasste mehrere heimatbezogene Brosch�ren. An der Volkshochschule und in umliegenden Ferienheimen hielt er etwa 460 Lichtbildervortr�ge �ber die Region. Gerd Tschechne ist heute Mitglied im Historischen Beirat der Stadt Storkow und der Interessen-Gemeinschaft �Zeitzeugen� beim Seniorenbeirat Storkow.

Zwischen 1999 und 2005 erschienen vier Brosch�ren (�Zeitzeugen berichten�), herausgegeben vom Seniorenbeirat des Amtes Storkow. Darin sind seine recherchierten Ereignisse und Erinnerungen der Zeitspanne von den drei�iger Jahren des vorigen Jahrhunderts bis heute enthalten.

2005 erschien von ihm �Das Kriegsende in und um Storkow(Mark)� als viertes Heft in der Reihe �Beitr�ge zur Geschichte der Stadt Storkow(Mark) und Umgebung� Herausgeber: Stadt Storkow(Mark). Trotz seines Alters will er sich noch nicht zur Ruhe setzen, denn in den Regalen seines Arbeitszimmers warten nicht nur zur Storkower Stadtgeschichte, sondern noch weitere Manuskriptsammlungen mit viel historischem Bildmaterial auf die Ver�ffentlichung. (Helga Schinz)

In der Schriftenreihe �Wolzig und seine Umgebung� erschienen:

  • Sagen und Mundart (1982)
  • Entstehung der Landschaft / Der Wolziger See / Granite um uns (1986)
  • Im Reichfeld von Schriftstellern und Heimathistorikern (1989)
  • Wolzig � Ein Dorf stellt sich vor (2000)

 

Dr. Arthur Koetz DR. ARTHUR KOETZ kam um 1900 als Kind mit seinen Eltern nach Wolzig. Im Zuge der Parzellierung, die vielerorts um Berlin einsetzte, hatte seine Vater einen kleinen Garten erstanden, auf dem er einen Bungalow errichten lie� und mit der Familie Jahr f�r Jahr den Sommer verbrachte.
Arthur Koetz sah im Garten mehr und mehr den Gegenentwurf zu einem versteinten Stadtleben. Und auch als einen Ort eigener Gestaltungsm�glichkeiten.

Sein besonderes Interesse galt der Botanik. Durch seinen Vater lernte er jede Blume des Gartens kennen. Sp�ter vertiefte er seine Kenntnisse, indem er Kontakt mit dem weltbekannten Blumenz�chter Karl Foerster aus Potsdam-Bornim aufnahm und einen intensiven Briefwechsel pflegte.
Nach dem Tod seines Vaters �bernahm er Bungalow und Garten, baute das Haus aus und wohnte fortan ganzj�hrig in Wolzig. Nun fand er Zeit und Mu�e, dem nachzugehen, was ihn ehedem auch interessierte: die Literatur. Er ver�ffentlichte Beitr�ge in Zeitungen und Zeitschriften.

1939 schrieb er das Buch "In meines Vaters Garten" und 1948 erschien �Passionen�. In beiden B�chern gehrt es um G�rten, um Menschen und um die Natur, eingebettet in die m�rkische Landschaft um Wolzig.
Als am 24. April 1945 russische Soldaten in Wolzig einr�ckten, ging er ihnen zusammen mit drei Wolzigern mit einer wei�en Fahne entgegen und �bergab das Dorf kampflos.

Drei Jahre sp�ter ver�ffentlicht er mit "Passionen" seine erste Lyriksammlung. Beide Werke sind heute noch in Antiquariaten erh�ltlich. Karl Foerster �ber Arthur Koetz: "Dieser Dichter f�hrt uns mit seinen Herzt�nen halb unvermerkt st�ndig durch ein Neuland des Gl�cks." (RIC)

 

Richard Paul, Wolzig RICHARD PAUL kam 1903 als Dorfschullehrer nach Wolzig und bezog eine Dienstwohnung im Wolziger Schulhaus. Er unterrichtete bis 1936. Anschlie�end zog er sich in sein Sommerh�uschen in der verl�ngerten Klein Schauener Stra�e zur�ck.

Pauls Leidenschaft galt der Mundart-Forschung, die er in Wolzig (heute Ortsteil der Gemeinde Heidesee) und dem benachbarten Klein Schauen betrieb.

Die in den genannten D�rfern gesprochene Mundart schrieb er lautgetreu nieder und wurde mit seinen Mundart bezogenen Erarbeitungen ein beachtenswerter Mitarbeiter bei der Weiterf�hrung von dem �Brandenburgisch-Berliner W�rterbuch�. Seine in Mundart geschriebenen Texte und Gedichte erschienen in Zeitungen und Zeitschriften.

Neben der Mundart-Forschung interessierte sich Paul f�r Volksmythologien. Er trug im damaligen Kreis Beeskow-Storkow zahlreiche Sagen zusammen, schrieb sie auf und ver�ffentlichte sie 1923 in seinem Buch "Sagen und Geschichten des Kreises Beeskow-Storkow". Das Interesse an seiner Arbeit war gro�. Schon 24 Monate sp�ter folgte die zweite Auflage.
Richard Pauls Pionierarbeit wurde auch von anderen Verlagen gern aufgegriffen. Viele von ihnen �bernahmen die von ihm erstver�ffentlichten Sagen in ihre eigenen Publikationen. (RIC, Heidesee Journal / Brandenburg Regional)

 

G�NTER DE BRUYN, weltweit beachteter Schriftsteller und Wahl­brandenburger, lebt und arbeitet in G�rsdorf bei Beeskow. Seine neue Heimat verdankt er einer Wanderung, die ihn zusammen mit Freunden im Jahr 1968 an ein verlassenes und gepl�ndertes Steinhaus in G�rsdorf vorbeif�hrte. Er erwirbt das Haus, renoviert es und richtet sich in der "Kompromissl�sung", wie er es nennt, zwischen Gehen und Bleiben im ungeliebten ostdeutschen Staat ein. G�rsdorf als Asyl, als "Exil ohne schwierigen Wechsel", sagt de Bruyn.

Doch der Plan, auf diese Weise etwas aus dem Blickfeld der Staatsmacht zu geraten, erwies sich sp�testens seit der Wende als Illusion. In der Akte des Ministeriums f�r Staatssicherheit findet de Bruyn detaillierte Lagepl�ne und Anfahrtswege zu seinem Refugium.

Schwerer als die Selbstt�uschung wiegt der Ertrag, den die neue Umgebung f�r sein Schreiben bereitstellt. Der Preu�enkenner de Bruyn verarbeitet seine Landschaftserfahrungen im Brandenburgischen in zahlreichen Werken. Nach "M�rkischer Dichtergarten", "Neue Herrlichkeit" und "M�rkische Forderungen" erschien im Februar 2005 sein neues Werk "Abseits. Liebeserkl�rung an eine Landschaft."

De Bruyn gegen�ber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Monoton ist diese Landschaft nur f�r den Durchreisenden, weil diesem der Zustand, in dem er sie zuf�llig erlebt, der bleibende scheint. F�r ihre Einwohner dagegen ist sie durch den Wechsel von Wetter und Jahreszeiten immer lebendig. Er sieht sie im Winter, wenn Barfr�ste die Acker-Erde in verschlungenen Mustern aufplatzen lassen oder eisige Ostwinde Schnee �ber die Felder treiben und die Obstb�ume an den Chausseen und Feldwegen einseitig wei�en, so da� das schneefreie Holz ihrer St�mme und �ste auf der Wind abgewandten Seite schwarz wie Ebenholz wirkt. Er sieht sie im Fr�hjahr, wenn Apfelbl�ten an Wegen und Stra�en sich langsam von Rosa in Wei� verf�rben, im Sommer, wenn, zum �rger der Bauern, blaue Tupfen von Kornblumen und rote Reihen des wilden Mohns das Getreidegr�n unterbrechen, im Sp�therbst, wenn Scharen von wilden G�nsen weit ab von D�rfern und Stra�en die kurzen Tage auf den �ckern verbringen, um im Abendd�mmern mit viel Geschrei zu ihren Schlafpl�tzen in den Niederungen zur�ckzufliegen."


Weitere Schriftsteller der Region
  • Lucie Groszer
  • Elfriede Br�ning
  • Inge von Wangenheim
  • Boris Djacenko (zeitweise unter Pseudonym Peter Adam)
  • Hans Scholz
  • Alfred Matusche
  • Eberhard Panitz
  • Henryk und Gilda Bereska
  • Katja Lange-M�ller
  • Werner Liersch




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Amsel im Februar
Hinterm Park geht un­ge­heuer / Dunst­geballt die Son­ne auf, / Blutig wie ein Ur­welt­feuer, / Zwischen winter­kalten St�mmen.
Auf dem schneeverwehten Busch / Plustert sich, noch leicht im Traum, / Einer Amsel schwarze Kugel, / Wind­gesch�tzt im stillen Raum.
Pl�tzlich zuckt der gelbe Schnabel: / Aus der kleinen Kehle taut, / Eingeschlafen und verzaubert, / Ein ver­schollner Fl�tenlaut.
Arthur Koetz, Wolzig

Sirenen
Ei was, ich la� das Angeln sein / Und rudre in das Rohr hinein. / Der See wogt schwere Sommerschw�le, / Im hohen Schilf ist Schatten­k�hle.
Ich leg' mich auf des Boots Verdeck / Und blinzle von der Sonne weg. / Auf einmal rauscht und spr�ht es auf, / Ich seh' zwei Nixen gleich darauf.
Die eine hold wie Sonnenschein, / So lieblich blond, bezaubernd fein; / Die andre so, wie Marmor schim­mert, / Wenn in der Nacht der Mond sanft flimmert.
Die erste winket mir gar hold: / "Mein Aug' ist blau, mein Haar ist Gold. / Mein Busen weich, in meinem Arm / Vergi�t Du allen Men­schenharm!"
Die zweite spricht und lockt und lacht: / "Mein Aug' ist schwarz, mein Haar ist Nacht, / An meiner Brust gl�hn Rubstinsteine - / Komm, komm herab - wir sind alleine!"
Ich schwanke zwischen Nacht und Tag, / Bis ich auf einmal lachend sag: / "Ihr Nixen fangt mich nicht, all beide, / Mein Lieb wohnt drau�en auf der Heide!"
"Ihr Aug' ist grau wie Falken­fieder, / Ihr Haar ist braun, Schnee ihre Glieder, / Und ihre Br�ste und ihr Leibchen / Sind w�rmer als bei Wasser­weibchen!"
Autsch - guckten mich die beiden an / Und tauchten in den See alsdann. / Heut Nacht geh' ich zur Liebsten hin, / Erz�hle ihr, wie treu ich bin.
Arthur Koetz, Wolzig

Der Stein und die Libelle (Moralische Gasele)
In einem Weiher klar und rein / Lag auf dem Grund ein dicker Stein. / Er blickte mi�vergn�gt empor / Und seufzte: "Warum darf' nicht sein, / Da� ich einmal aus meiner Tiefe / Auftauchen kann zum Spiegelschein / Der Oberfl�che �ber mir? / Ist keiner, der mich kann befrei'n? / Dort oben schimmerts bunt und licht, / Ich aber liege tief, verlassen und allein. / Zur gleichen Zeit, mittags um zwein, / Schwirrt �berm Teich im Sonnenschein / Eine Libelle blau und leicht / Und sieht tief unter sich den Stein. / "Ach", seufzt sie, als sie ihn ersp�ht, / "Wie oberfl�chlich mu� ich sein, / Nie kann ich ruh'n in seiner Tiefe, / Nie kann ich sein mit mir allein, / K�nnt ich hinuntertauchen doch, / O, w�r es mir verg�nnt, der dicke Stein zu sein!"
Und die Moral? Wie ihr wohl wi�t: / Das Gl�ck ist dort, wo du nicht bist. / Drum ist's auch Gl�ck, sich zu bescheiden, / Schon weil die Andern dich beneiden.
Arthur Koetz, Wolzig

Quelle: Deutsche Gedichte-Bibliothek

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