Jutta Speidel spielt eine �berlastete Mutter, bei der die �rzte einen Tumor in der Bauchspeicheldr�se feststellen. „Leben – was sonst?“ ist ihre Reaktion. Um eine gesunde Haltung zu sich, ihrer Familie und ihrer Krankheit zu finden, muss ihr aber erst ihre alte Jugendliebe wieder begegnen. Der Film instrumentalisiert zwar die Krankheit im Zeichen der Unterhaltungsdramaturgie, vermag es aber durchaus f�r das Thema zu sensibilisieren.
Jutta Speidel spielt in „Eine Chance f�r die Liebe“ eine �berlastete Mutter, bei der die �rzte einen Tumor in der Bauchspeicheldr�se feststellen. „Leben – was sonst?“, das Motto der ARD-Themenwoche, ist auch ihre Reaktion. Um eine gesunde Haltung zu sich, ihrer Familie und ihrer Krankheit zu finden, muss ihr aber erst ihre alte Jugendliebe wieder begegnen. Der Film von Dirk Regel instrumentalisiert zwar die Krankheit im Zeichen der g�ngigen Unterhaltungsdramaturgie, vermag es aber mit durchweg glaubw�rdigen Schauspielern f�r das Thema zu sensibilisieren.
Foto: DegetoDie Krankheit und die Reise in die Vergangenheit. Jutta Speidel, Michael Mendl
Ein Szenario, wie es in vielen Familien vorkommt. Die vollj�hrigen Kinder wohnen noch zuhause, der Vater scheint ganz mit seinem Beruf verheiratet zu sein und die Mutter spielt f�r alle die Feuerwehr. Doch eines Tages bricht bei den Lienhardts das eingespielte Gef�ge auseinander. Der K�rper von Mutter Marianne funktioniert nicht mehr, sie hat Krebs. Es spricht nicht f�r ihre Liebsten, dass sich ihnen die kranke Mutter nicht anvertraut. Aber auch sie hat vieles falsch gemacht in ihrem Leben. Sie, die talentierte Konzertpianistin, hat zun�chst auf eine Karriere, sp�ter gar auf eine eigene Identit�t verzichtet. Im Angesicht der schweren Krankheit wird ihr bewusst, dass es ihr zum Gl�ck nicht ausreicht, eine gute Seele f�r andere Menschen zu sein. Ihre gro�e Liebe �ffnet ihr die Augen und konfrontiert sie mit ihren ungelebten Leben und den Tr�umen, die sie viel zu fr�h begraben hat.
„Eine Chance f�r die Liebe“ lebt bis ins letzte Bild, bis in die kleinste Geste von Jutta Speidel. Sie, nicht das Drehbuch, transportiert das Thema Krebs zum Zuschauer. Hin und her gerissen zwischen Krankheit und einer amour�sen Reise in die Vergangenheit, meistert sie eine Situation, die es so wohl nur in einem Film geben kann. Durch ihr glaubw�rdiges Spiel haucht sie einer klassischen Kitsch-Situation eine ganze Menge Leben ein. Den M�nnern, Rudolf Kowalski und Michael Mendl als weltm�nnischer Romantiker, bleibt da logischerweise nicht viel mehr, als die zweite Geige zu spielen. Sich zur�ck nehmen und dennoch im richtigen Moment pr�sent zu sein, das gilt in diesem Film nach einem Drehbuch von Erfolgsautor Michael Baier („Das Erbe der Guldenburgs“) auch f�r die anderen Nebenrollen:
so �berzeugen sowohl Theresa Scholze und Tim Sander als die Lienhardt-Spr�sslinge als auch Marie Gruber und Florian David Fitz als Freunde der Familie. (Text-Stand: 6.4.2006)
Rainer Tittelbach arbeitet als TV-Kritiker & Medienjournalist. Er war 25 Jahre Grimme-Juror, ist FSF-Pr�fer und betreibt seit 2009 tittelbach.tv. Mehr
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