Aufruhr um Trumps Vermögen: Putins Oligarchen könnten Lage nutzen
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Trumps Vermögen als politischer Sprengstoff: Anwältin warnt vor Geldgebern – und Putins Oligarchen

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Donald Trump als Gast auf der CPAC-Convention 2023. Auch dieses Jahr plant der Ex-Präsident einen großen Auftritt.
Donald Trump als Gast auf der CPAC-Convention 2023. Sein Vermögen hat dieses Jahr einen schweren Schlag erlitten. Experten befürchten nun, dass dies von ausländischen Geldgebern ausgenutzt werden könnte. (Archivbild) © IMAGO/Dominic Gwinn

Wegen millionenschweren Strafen gesteht Ex-Präsident Trump unter Druck. Nun wird vor ausländischen Geldgebern gewarnt – Russland könnte die Lage nutzen.

New York – 355 Millionen US-Dollar als Strafe nach einem Zivilprozess, 83,3 Millionen Dollar als Zahlung an die frühere Elle-Kolumnistin E. Jean Carroll wegen Rufschädigung: Das Jahr 2024 startete für Donald Trump durchaus kostspielig. Erste Stimmen mutmaßten bereits, dass der 77-Jährige wegen seiner Prozessschulden in den Ruin rutschen könnte. Angesichts der wachsenden Summe könnte es allerdings einen Ausweg geben: Dieser führt zu russischen Oligarchen und bietet im Jahr der US-Wahl 2024 somit politischen Zündstoff. Derweil gewann Trump auch die vierte Vorwahl der Republikaner in South Carolina.

Trumps Vermögen nach Gerichtsterminen: Herber Schlag für ehemaligen US-Präsidenten

Donald Trumps Vermögen scheint wegen seiner Gerichtsverfahren in Gefahr zu sein. Zumindest halten dies einige Expert:innen in den USA für möglich. Die Folgen für das Trump-Unternehmen scheinen noch nicht absehbar. Im schlimmsten Fall könnte der ehemalige Präsident seine wertvollen Gebäude verlieren, wenn er nicht in der Lage ist, die zivilrechtliche Betrugsstrafe zu bezahlen. „Wenn er nicht in der Lage ist, das Urteil zu bezahlen, werden wir vor Gericht die Vollstreckung des Urteils beantragen und den Richter bitten, sein Vermögen zu beschlagnahmen“, sagte die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James am Wochenanfang gegenüber ABC News.

Für den verurteilten Trump war die Entscheidung des Gerichts mehrfach Anlass für wüste Schimpftiraden auf seiner Onlineplattform Truth Social. „Diese Kommunistin versucht, den Staat New York mit ihrer verfassungswidrigen Geldstrafe von Hunderten Millionen Dollar für einen völlig legal aufgenommenen und vollständig zurückgezahlten Kredit zu zerstören“, schrieb der Republikaner über die Geldstrafe in Höhe von 355 Millionen Euro und Staatsanwältin James.

Donald Trump verliert im Jahr der US-Wahl vor Gericht: Vermögen wird wohl um halbe Milliarde schrumpfen

Offizielle Angaben zu Trumps Vermögen gibt es nicht, dennoch wird geschätzt, dass der Immobilienmogul deutlich über 2,5 Milliarden US-Dollar besitzen soll. Da das Geld zum größten Teil in Unternehmen oder Gebäuden stecken wird, treffen die Strafsummen Trump trotzdem mit großer Wahrscheinlichkeit empfindlich. Trumps wachsende Schulden sorgen nun dafür, dass Befürchtung zur nationalen Sicherheit aufkommen. Denn: Die finanzielle Notlage könnte den möglichen Kandidaten der Republikaner bei der US-Wahl 2024 anfällig für ausländische Manipulationen machen.

Die Gefahr ist offenbar realer, als bisher angenommen. Wie der Business Insider auf Grundlage eines MSNBC-Interviews schreibt, warnte Trumps ehemaliger nationaler Sicherheitsberater John Bolton bereits vergangene Woche, dass „Ausländer versuchen werden, auf die eine oder andere Weise einen Vorteil daraus zu ziehen“. Auch andere Expert:innen schlagen mahnende Worte an – zumal Donald Trump nach seinem Erfolg bei der Vorwahl der Republikaner:innen in South Carolina, den viele auch zum Teil als Sieg für Putin sehen, mit großer Wahrscheinlichkeit Spitzenkandidat bei der US-Wahl 2024 werden könnte. Bei einer Veranstaltung nach der Vorwahl schien Trump hingegen verwirrt und vergaß, mehrere Familienmitglieder in seiner Dankesrede zu erwähnen.

Anwältin warnt vor Putins Oligarchen: Vermögen von Trump macht in anfällig

Die Anwältin Mary McCord wurde am Wahlsamstag in einer Sendung von MSNBC ebenfalls nach einer Einschätzung zu Trumps Vermögen und den möglichen Auswirkungen der Geldstrafen befragt. McCord, die zuvor als stellvertretende Generalstaatsanwältin für nationale Sicherheit im Justizministerium (DOJ) tätig war, machte deutlich, dass der ehemalige US-Präsident wegen der Höhe der Strafe tief in der Patsche stecken könnte. Dies würde ihn empfänglich für ausländische Unterstützung machen. „Das könnten russische Oligarchen sein, einige davon könnten Leute hier in den USA sein“, sagte McCord.

Da Donald Trump in der Vergangenheit immer wieder betont hat, dass er ein gutes Verhältnis nach Russland und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin pflegen würde, sei ebenfalls ein Anlass zur Sorge, so McCord. Sie schloss zudem nicht aus, dass auch andere Länder die Chance womöglich nutzen würden. „Es gibt viele andere Länder, die gerne ein paar Gefälligkeiten von Donald Trump bekommen würden, sollte er wieder Präsident werden“, sagte sie.

Trump hat im Jahr der US-Wahl 2024 starke Unterstützer – die finanziell helfen könnten

Aufgrund seiner juristischen Auseinandersetzungen und den Folgen sind sich Trumps Kritiker:innen schon länger darüber einig, dass der Republikaner kein geeigneter Kandidat für das Präsidentschaftsamt der Vereinigten Staaten sei. Wie Trump versuchen wird, die Strafen zu bezahlen, ist gegenwärtig noch ungewiss. Da der größte Teil von Trumps Vermögen mutmaßlich in Immobilien steckt, scheint es am wahrscheinlichsten, dass zeitnah Gebäude in New York veräußert werden könnten.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Trump Hilfe von reichen Unterstützer:innen erhält, wird ebenfalls für realistisch angesehen. Mehrere Unternehmer:innen gelten schon länger als wichtige Geldgeber:innen für Trumps MAGA-Bewegung. Nicht auszuschließen ist also, dass sie den ehemaligen US-Präsidenten auch bei seinem juristischen Ärger unterstützen könnten. Was hingegen ausgeschlossen ist: An den Spenden für die US-Wahl 2024, die Trump für seinen Wahlkampf eingenommen hat, darf er nicht zurückgreifen. Das verbietet das US-Wahlgesetz. (fbu)

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