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"The World's Greatest Jazz Band"(kurz als WGJB bezeichnet) wurde letztendlich 1967 gegründet,aber ihre Vorläufer gehen im Grunde bis zu den berühmten "Bob Cat's" der Bob Crosby Band in den späten dreißiger Jahre zurück,da die beiden Leiter Yank Lawson und Bob Haggart dort bereits zusammen spielten.
Die Besetzung entspricht nicht der üblichen Besetzung sogenannter "Dixie-Bands" (Trompete oder Kornett,Posaune,Klarinette plus Rhythmusgruppe),sondern besteht/bestand aus 2 Trompeten ,2 Posaunen ,Klarinette/Saxophon,Tenorsasxophon plus Rhythmusgruppe,also neun Musikern,hier erweitert um Sängerin Maxine Sullivan.
Die Arrangements schrieb vor allem Bob Haggart,der darin ein ebenso großartiger Musiker wie als Bassist gewesen war.Die Besetzung blieb zunächst relativ stabil,doch kurz nach dem Konzert begann das Personal häufiger zu wechseln,was der Qualität doch spürbar beeinträchtigte,trotz immer noch sehr guter Musiker (darunter Randy Sandke,John Best,George Masso,Sonny Russo,Peanuts Hucko,Al Klink,Lou Stein und Nick Fatool).
Doch hier zum Fünfjährigen Jubiläum in der Carnegie Hall am 17.Januar 1973 war die Qualität noch auf höchstem Niveau.Fangen wir mal von Vorne an :
Es beginnt mit dem schwungvollen !At the Jazz Band Ball",einer der ältesten Jazztitel überhaupt.Bereits 1917 auf Schallplette veröffentlicht,kann man zu Recht von einem "Geburtsstück des Jazz" sprechen,passend auch zum Jubiläum der Band.Wunderbar hier das Stride-Piano von Ralph Sutton und die Posaunen-Battle zwischen Vic Dickenson und Ed Hubble.
"Just a closer Walk with Thee" geht auf die Beerdigungen im alten New Orleans zurück.Davon ist bei dieser Fassung in Bob Wilbers Solo auf der Klarinette nichts zu hören.Virtuos,ja-aber vom Feeling aus dem alten New Orleans ist erst bei Yank Lawsons mit Dämpfer gespieltem Solo wieder etwas zu hören.
"I've Found a new Baby" stammt von Spencer Williams und ist eines DER Jam Session-Titel im schnellen Tempo überhaupt.Bob Wilber speitl die Verse auf dem Sopransaxophon,bevor Bud Freeman,Yank Lawson und Ed Hubble hervorragende Soli abliefern.
"A Hundred Years of Jazz" und "Lady is a Tramp" gehören der Sängerin Maxine Sullivan,die hier ganz in ihrem Element ist.Eine wirklich erstklassige Sängerin,die nie die Anerkennung bekommen hat,die ihr eigentlich gebühren müsste.
"Sweet Georgia Brown" ist ein weiterer Titel,der gerne quer durch die Stile hindurch immer wieder gerne gespielt werden.Hier mit Bob Wilber an Sopransax und Bud Freeman am Tenorsax.
"Muskrat Ramble" ist ein "Pflichtstück",was in jeder traditionellen Jazzband zu finden ist.Kid Ory brachte sie 1926 mit ins Aufnahmestudio,als er bei Louis Armstrongs Hot Five&Seven spielte.
"When Your Lover has Gone" wird wunderbar von Gaststar Bobby Hackett am Kornett gespielt.Ein äußerst delikater Musiker,der immer wieder durch seinen feinen Geschmack und wunderbarer Stilistik punkten konnte.Leider aber auch ein starker Trinker,dessen Karriere viel erfolgreicher hätte verlaufen können.
"I gotta right to sing the Blues" ,ein Harold Arlen-Titel, wird nur von der Rhythmusgruppe und Bobby Hackett begleitet."Keeping on Mischief Now" gehört dann Bobby Hackett ganz alleine.
"Chicago" geht bis in das Jahr 1922 zurück,und ist vor allem bei den Sängern ein sehr beliebter Standard geworden.Man denke nur an Frank Sinatras Fassung davon.Hier stellen Bud Freeman und Bob Wilber das Stück vor.
Zum Abschluss dann das fetzige "Swing that Music" vom legendären Louis Armstrong höchstpersönlich 1936 gechrieben.Hier gefallen mir Trompeter Yank Lawson mit einem extrem hotten Solo und Ed Hubble besonders gut.
Das Konzert gehört sicher zu den besten auf CD erhältlichen Einspielungen der WGJB mit dem Stand von heute.Die Aufnahme klingt auch nach 40 Jahren noch frisch und bekommt von mir die vollen 5 Sterne.
Hier noch einmal die Besetzung :
Yank Lawson (Trompete,Leader) - Bobby Hackett (Kornett) - Vic Dickenson & Ed Hubble (Posaunen) - Bob Wilber (Klarinette,Sporansax,Tenorsax) - Bud Freeman (Tenorsax) - Ralph Sutton (Klavier) - Bob Haggart (Bass,Arr.,Co-Leader)
- Gus Johnson (Schlagzeug)
Aufnahmedatum : 17.Januar 1973 , New York City Live at Carnegie Hall.Auf der CD wird das Aufnahmedatum nicht angegeben.
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